Borussia Ein Dreier gegen den "Ex"

Zwei Spielzeiten arbeitete Roel Brouwers beim SC Paderborn, in der ersten war Marcel Ndjeng sein Kollege und Jos Luhukay sein Trainer. Sonntag hofft das Trio gegen die Ostwestfalen auf "ein verfrühtes Weihnachsgeschenk".

 Roel Brouwers will mit Gladbach aufsteigen.

Roel Brouwers will mit Gladbach aufsteigen.

Foto: ddp

Fussball Beulen hatte sich Roel Brouwers nicht eingehandelt. Und auch keine Kopfschmerzen. Trotz der unzähligen Bälle, die er aus dem Borussen-Strafraum geköpft hatte beim 3:1 in Freiburg. Wenn das Spielgerät mal hart über der Grasnarbe angeflogen kam, war Brouwers ebenfalls immer rechtzeitig zur Stelle mit seinen langen Beinen. "Oh ja, es war harte Arbeit", sagte der Niederländer.

Ein guter Ausgangspunkt

Ein "wichtiger Sieg" sei es gewesen im Breisgau, bei dem die Borussen wieder gezeigt hätten, dass sie sich von Rückschlägen wie dem Eigentor zum 2:1, das sein Landsmann Patrick Paauwe fabrizierte, nicht aus der Ruhe bringen ließen. "Wir haben jetzt einen guten Ausgangspunkt", weiß Brouwers angesichts der bereits feststehenden Halbzeit-Meisterschaft.

Ein kleiner Höhepunkt steht aber noch aus für den Schlacks aus Kerkrade: Am Sonntag kommt der SC Paderborn in den Borussia-Park. Der Klub, bei dem er seine ersten 59 Zweitligaspiele in Deutschland machte, nachdem er daheim bei Roda keine Perspektive mehr gesehen hatte.

"Roel ist kein typischer Niederländer, er kommt in Deutschland sogar besser zurecht", sagt Trainer Jos Luhukay über den Verteidiger, den er unbedingt haben wollte vor der Saison. "Er ist zuverlässig, kopfballstark und bringt sich auch in der Offensive ein", erinnert Luhukay, der gestern in Köln seine letzte Prüfung für den Fußballlehrerschein absolvierte, an die beiden Tore, die der Defensivmann bereits auf dem Konto hat. In Aue erzielte Brouwers per Kopf das Siegtor, gegen Offenbach traf er mit dem Fuß.

Am Sonntag wäre für Brouwers, der mit dem Belgier Filip Daems an seiner Seite in den letzten sieben Ligaspielen nur sechs Gegentore zuließ, der perfekte Tag für einen weiteren Treffer. "Das wäre natürlich toll gegen meinen alten Verein", gesteht er.

Der Blick auf die aktuelle Zweitliga-Tabelle zeigt, dass Brouwers im Sommer alles richtig gemacht hat, als er dem Werben Borussias nachgab und Paderborn nach zwei Spielzeiten verließ. Gladbach ist klarer Tabellenführer, die Ostwestfalen sind Letzter. "Es tut mir natürlich leid für Paderborn, dass es da unten steht. Trotzdem will ich jetzt mit Gladbach gewinnen, da spielen die alten Zeiten keine Rolle", sagt Brouwers.

Er ist nicht der einzige Borusse mit Paderborner Vergangenheit. In der Saison 2005/2006 war dort gar ein Trio tätig, das jetzt in Gladbach zu den Garanten für den Aufschwung zählt. Neben Brouwers spielte Marcel Ndjeng, der nach seiner Sperre in Freiburg Sonntag wieder dabei ist, dort.

Trainer war in der Spielzeit, die Paderborn auf Rang neun abschloss, Jos Luhukay. Der hofft, dass die Borussen den Vergleich mit seinem "Ex" nutzen, "um unseren Fans ein verfrühtes Weinachtsgeschenk zu machen". Das wäre der elfte Dreier im 17. Spiel auch für Roel Brouwers: "Dann könnten wir noch beruhigter in die Winterpause gehen."

(RP)
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