Borussia Mönchengladbach "Ehrlich, ich hatte eine Gänsehaut"

Mönchengladbach · Borussias Torhüter spricht über das 7:0 gegen Sarajevo, das morgige Spiel in Freiburg, Kritik an seiner Person und Europapokalstimmung im Borussia-Park.

Spielplan der Gruppenphase steht fest
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Foto: dpa, fg hpl

Nach einem 7:0 steht normalerweise nicht der Torwart im Mittelpunkt, trotzdem war das Spiel auch für Sie ein wichtiges, oder?

SOMMER Natürlich. Es tut gut, mit der Mannschaft mal zu Null gespielt zu haben. Das ist immer gut für das Selbstvertrauen. Aber mir ist es nicht wichtig, im Mittelpunkt zu stehen, sondern, dass wir die Spiele gewinnen. Wir haben gegen Sarajevo viel Spielfreude gezeigt und schöne Tore geschossen. So macht Fußball Spaß.

Gladbachs Gegner in der Europa-Leauge
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Foto: afp, JR/ql

Beim 3:0 zur Pause war eigentlich schon alles für Borussia entschieden. Das hatte die Mannschaft zu einem guten Stück auch Ihnen zu verdanken, nachdem Sie zuvor zwei Großchancen der Bosnier vereiteln konnten.

Gladbach - Sarajevo: Einzelkritik
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SOMMER Wir hatten in den ersten 20, 25 Minuten zwei, drei blöde Ballverluste. Dadurch kam Sarajevo zu Chancen. Das sind Situationen, die wir korrigieren müssen mit Blick auf die kommenden Spiele - auch wenn wir ansonsten defensiv sehr kompakt standen.

Was bedeutet es für die Mannschaft, mit einem 7:0 in die Gruppenphase hineinzugehen?

SOMMER Es ist natürlich umso schöner, wenn man sich auf diese Art und Weise qualifiziert. Eigentlich lautet das Ziel ja "egal, wie", aber wenn man es so souverän gestalten kann, ist es einfach sehr positiv - gerade für Spieler wie Thorgan Hazard, der seine ersten Tore für Borussia erzielt. So etwas gibt Selbstvertrauen.

Bis zum ersten Gruppenspiel ist es allerdings noch etwas hin. Die nahe Zukunft heißt am Sonntag Freiburg. Wie kriegt man von einem 7:0 wieder die Kurve zurück in den Ligaalltag?

SOMMER Ganz einfach. Wir gehen immer step by step das nächste Spiel an. Die Liga ist das Wichtigste, das ist das, was zählt. Die Europa League ist ein sehr schöner Bonus, den wir auch sehr gerne spielen, aber die Meisterschaft ist das Kerngeschäft, und auf das konzentrieren wir uns jetzt.

Nach Freiburg kommt die Länderspielpause. Wie fällt vor diesem ersten "Break" in der Saison Ihre Bilanz der ersten Wochen in Mönchengladbach aus?

SOMMER Sehr positiv. Wir haben noch kein Pflichtspiel verloren. Wir müssen als Mannschaft jetzt an den Szenen arbeiten, die wir im Spiel noch nicht so gut lösen.

Nach den Spielen gegen Bilbao und in Sarajevo gab es in der Öffentlichkeit hier und da auch schon mal leise, kritische Töne zu Ihrer Person. Wie haben Sie das Ganze wahrgenommen?

SOMMER Ich habe es als Kritik aufgenommen. Das gehört dazu, das gehört zum Geschäft. Ich lese so etwas auch, aber ich bin gerade einmal vier Wochen hier. Ich arbeite jeden Tag hart. Nun haben wir das erste Mal zu Null gespielt. Das wird peu à peu alles kommen, es braucht halt ein wenig Zeit. Aber so, wie es bis jetzt gelaufen ist, bin ich ganz zufrieden.

Noch ein Wort zu den Fans: Gegen Sarajevo waren 44 000 im Stadion. Wie wirkte die Europapokal-Atmosphäre auf Sie?

SOMMER Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte Gänsehaut am Anfang. Ich habe selten so eine Stimmung hinter meinem Tor erlebt. Das war heute das erste Mal, dass ich den Borussia-Park so richtig gespürt habe. Das ist einmalig, und es macht sehr, sehr viel Spaß, vor diesen Fans zu spielen.

STEFAN KLÜTTERMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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