Borussia Mönchengladbach Drei, sieben, null — das sind Borussias Erfolgszahlen

Mönchengladbach · Borussia ist auf dem Weg zurück nach oben. Dabei stehen nach dem 1:0 in Bremen drei Zahlen beispielhaft für den Erfolg.

Borussia Mönchengladbach feiert Sieg in Bremen vor der Kurve
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Borussen feiern Sieg in Bremen vor der Kurve

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Foto: Dirk Päffgen

Dieter Hecking hat nun auch seinen Borussia-Rekord, zumindest einen eingestellten. Er und Bernd Krauss waren Anfang der 1980er Jahre Teamkollegen in Gladbach. Beide kamen 1983 nach Gladbach. Als Trainer teilen sie sich seit Samstag eine historische Bestmarke: Nur unter ihrer Regie gewann Borussia die ersten drei Rückrundenspiele. Unter Krauss gelang das in der Saison 1993/94. Auch damals gab es zwei Auswärts- und einen Heimsieg. Vor 23 Jahren gewann Gladbach 3:0 in Frankfurt, 3:1 gegen Kaiserslautern und 4:2 in Nürnberg (zuvor hatte Krauss‘ Team allerdings auch die letzten beiden Hinrundenspiele für sich entschieden: 3:2 gegen Bremen und 4:0 in Köln). Nun gab es das 3:2 in Leverkusen, das 3:0 gegen Freiburg und das 1:0 in Bremen, das der siebte Sieg Borussias an der Weser insgesamt war.

Rekordverdächtig war auch die Gelbe Karte, die sich Tobias Strobl einhandelte. Quasi war er noch gar nicht auf dem Platz, als Schiedsrichter Benjamin den gelben Karton zückte. Strobl war zu eilig auf den Rasen gerannt, als er für André Hahn eingewechselt wurde (80.). Das war irregulär und wurde daher sogleich geahndet. Schneller als Strobl sah kein Borusse in dieser Saison Gelb. Sein Comeback nach seiner Verletzungspause führt gleich zur nächsten Abwesenheit: Da es die fünfte Gelbe Karte der Saison war, ist er nun gegen Leipzig gesperrt. Gekommen, um zu gehen, so kann man es wohlwollend sagen.

Gelbgesperrt war in Bremen Lars Stindl. Dass weder er noch Raffael, der wegen seiner muskulären Probleme nicht dabei war, auf dem Rasen standen, gab es zuvor während ihrer gemeinsamen Zeit bei Borussia nur zweimal. Zunächst im letzten Spiel der Vorsaison in Darmstadt und dann beim Erstrunden-Pokalspiel bei der SV Drochtersen/Assel. Kurios: Im dritten Spiel ohne das dynamische Duo gab es den dritten Sieg ohne Gegentor (2:0, 1:0, 1:0).

Drei Ligaspiele mit Dieter Hecking, zehn Punkte, zudem im Pokal weiter — der Erfolg ist unter dem neuen Trainer auch eine Frage der defensiven Null. Neun von zehn Halbzeiten blieb sein Team ohne Gegentor. Das dritte zu Null in Folge war es wettbewerbsübergreifend für Yann Sommer. Das hatte Borussias Torhüter zuletzt im Oktober 2014 geschafft. Was nun gegen Freiburg (3:0), Fürth (2:0) und Bremen (1:0) gelang, passierte damals gegen Hannover (3:0), Apollon Limassol (5:0) und die Bayern (0:0). Insgesamt ist Sommer, der alle 1800 möglichen Bundesliga-Minuten absolviert hat, seit 326 Minuten ohne Gegentor. Das letzte Tor gegen ihn erzielte Leverkusens Chicharito am 28. Januar. In Bremen wehrte Sommer sechs Torschüsse ab, seine beste Parade war die gegen Finn Bartels vor der Pause. Sommer hat nun eine Torschuss-Abwehrstatistik von 69 Prozent — das sind rund fünf Prozent mehr abgewehrte Bälle als in der Hinrunde. Eine klare Steigerung.

Gesteigert haben sich die Borussen unter Dieter Hecking auch in der Laufleistung. 119,6 Kilometer rannten die Borussen in Bremen, das waren vier mehr als der Gegner. In der Hinrunde wäre das der klare Bestwert gewesen, doch nun ist es nur Platz drei in der Kilometer-Tabelle: in Leverkusen liefen die Borussen 119,8 Kilometer, gegen sogar Freiburg 120,9. Die meisten Meter machte in Bremen Thorgan Hazard, der mit seinem fünften Saisontor auch den Sieg sicherstellte. Der Belgier kam auf 12,24 Kilometer. Zweistellig unterwegs waren sechs weitere Borussen, also sieben insgesamt: Fabian Johnson (11,7), Mo Dahoud (11,5 in 85 Minuten), Tony Jantschke (11,1), André Hahn (11,0 in 80 Minuten), Oscar Wendt (10,4) und Christoph Kramer (10). Kramer brachte zudem wie schon in Leverkusen die entscheidende Vorarbeit beim Siegtor ein - und das nach einem vergleichbaren Prinzip: Er eroberte wie bei Bayer den Ball und spielte ihn dem Torschützen — da Raffael, nun Hazard — in den Lauf. Damit hat Kramer nach drei Spielen der Rückrunde schon so viele Assists (2) auf dem Konto wie in der gesamten Hinrunde.

(kk)
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