Borussia Mönchengladbach Die drei Wahrheiten der Schubert-Tabelle

Mönchengladbach · Im Derby gegen Köln vollendet Borussias Trainer seine persönliche Bundesliga-Hinrunde. Die Gesamtbilanz sieht Borussia dabei nach einem Goldenen Herbst auf Champions-League-Kurs, seit Ende November indes von der Punktausbeute her nur im Mittelmaß.

Borussia Mönchengladbach in der André-Schubert-Tabelle Dritter am Ende
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Die Schubert-Tabelle

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Foto: afp, oa-iw

Mit dem FC hat André Schubert sie dann am Samstag alle einmal vor der Brust gehabt, die 17 Gegner der Fußball-Bundesliga. Unter seine persönliche Hinrunde kann der Borussen-Trainer also gegen 17.20 Uhr einen Strich ziehen. Die viel zitierte "Schubert-Tabelle" bekommt damit folglich die Aussagekraft einer regulären Halbserien-Bilanz. Und diese Bilanz fällt bei genauerer Betrachtung dreigeteilt aus: Es gibt zum einen den überaus zufriedenstellenden Gesamteindruck, es gibt die Siegesserie im Herbst, es gibt aber eben auch eine bedenkliche, nicht wegzudiskutierende aktuelle Tendenz. Es sind letztlich die drei Wahrheiten der Schubert-Tabelle.

Wahrheit 1: Schuberts Gesamtbilanz hat Champions-League-Niveau 32 Punkte (bei 40:26 Toren) aus bislang 16 Partien, das ist unbestritten ein sehr guter Wert, der drittbeste in der Liga in diesem Zeitraum. Ein Sieg im Derby, und es wären 35, damit wäre Borussia unter Schubert nah herangekommen an die vergangene Fabel-Rückrunde mit 39 Zählern.

Wahrheit 2: Borussia zehrt vom Goldenen Herbst Teilt man diese 16 Partien in der Mitte, also in die ersten acht und die zweiten acht, dann erkennt man schnell, dass Schubert und sein Team die Grundlage für diese Top-Gesamtbilanz im Herbst gelegt haben. Sieben Siege und ein Remis, also 22 Punkte (23:8 Tore) aus seinen acht Spielen (inklusive des Sieges gegen Hannover Ende November) bedeuten in diesem Zeitraum Rang zwei in der Liga hinter den nur im Torverhältnis besseren Bayern. Mehr geht kaum für ein Team aus Mönchengladbach. Es war die Zeit, als das neue, offensivere Spielsystem perfekt funktionierte, weil es die Borussen aus der hemmenden Lethargie des Saisonstarts befreite und den Gegnern nach Jahren der Einstellung auf Favre-Fußball neue Aufgaben stellte.

Doch wer verstehen will, warum in diesen Tagen aus der Öffentlichkeit trotzdem belastbare sportliche Kritikpunkte an Schubert herangetragen werden, sollte sich die zweite Hälfte seiner bisherigen Amtszeit genauer angucken, also die zweiten acht Spiele aus den 16 unter ihm absolvierten, beginnend mit der Partie in Sinsheim. Diese Phase liefert nämlich die dritte Wahrheit über die Schubert-Tabelle.

Wahrheit 3: Die Tendenz beschreibt Mittelmaß In den zurückliegenden acht Bundesligapartien kommt Borussia nur noch auf zehn Zähler, resultierend aus drei Siegen, einem Remis, aber eben auch vier Niederlagen. Holte Schubert in seinen ersten acht Partien also noch so viele Zähler wie die Münchner, entsprach die Ausbeute in den folgenden acht nur noch der von Darmstadt 98 (ebenfalls zehn, wie auch der 1. FC Köln). In der Tabelle der zurückliegenden acht Partien steht Borussia damit auch nur auf Rang zehn. Hinzukommt: Kassierte Borussia in der ersten Hälfte von Schuberts Amtszeit im Schnitt weniger als ein Gegentor pro Spiel (sieben in acht), waren es zuletzt fast 2,4 (19 in acht).

Übrigens: Die bilanzielle Zweiteilung von Schuberts bisheriger Ausbeute geht fast konform mit der Personalie Alvaro Dominguez. Der spanische Verteidiger fehlt seit Ende November.

(klü)
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