Niederlage gegen den BVB Julian Brandt schießt Gladbach aus dem DFB-Pokal
Dortmund · Endstation Dortmund: Borussia Mönchengladbach ist im DFB-Pokal in der zweiten Runde gescheitert. Marcus Thuram hatte die Gladbacher in Führung gebracht, aber dann kam der Auftritt von Julian Brandt.

BVB - Borussia: die Bilder des Spiels
Julian Brandt hat Borussia Dortmund mit seinem Doppelpack in der Schlussphase den Einzug in die dritte Pokalrunde ermöglicht. Der frühere Leverkusener drehte die Partie, nachdem Marcus Thuram Gladbach in Führung gebracht hatte. Für die Dortmunder und ihren Trainer Lucien Favre ist es ein extrem wichtiger Erfolg.
Beide Trainer mussten angesichts der personellen Zustände in ihren Teams rotieren. So musste Lucien Favre beim BVB kurzfristig auf Marco Reus und Mats Hummels verzichten. Bei Gladbach fehlten gleich elf Spieler, so zumindest war es gemeldet. Doch gab es offenbar die eine oder andere Blitzheilung. Denn Tobias Strobl, Ibrahima Traoré und Matthias Ginter, deren Namen am Dienstag noch im Krankenbulletin zu finden waren, saßen nun auf der Bank.
Und auf dem Rasen gab es einige Premieren. Lars Stindl und Jonas Hofmann feierten ihr Startelf-Comeback nach ihren Verletzungspausen – und erstmals formierte Marco Rose sein Team von Beginn in einem 3-4-1-2-System. Rose justierte mit vielen Fingerzeigen immer wieder nach, seine Mannschaft versuchte, die Sache mit ebenso viel Leben zu füllen, wie zuletzt das 4-3-3. Nun wollten die Gladbacher aus einer konzentrierten Defensive heraus in entscheidende Umschaltmomente kommen.
Für beide Teams ging es darum, ihr Ziel im Nebenwettbewerb DFB-Pokal nicht frühzeitig aus den Augen zu verlieren. Der BVB stand seit 2012 fünfmal im Finale und holte zweimal den „Pott“, bei den Westfalen ist das Endspiel daher durchaus das angesagte Ziel. In Gladbach träumt man Jahr für Jahr davon, nach 1995 wieder den Pokal zu gewinnen, es wäre das vierte Mal insgesamt. „So weit wie möglich“ soll es gehen, das ist die offizielle Aussage, was den Pokal angeht. Zweimal hatten sich beide Klubs bisher im Pokal getroffen, jeweils in Runde zwei, jeweils noch auf dem alten Bökelberg in Gladbach und jeweils war die niederrheinische Borussia siegreich.
Der Beginn war verhalten, doch dann tröpfelten mehr und mehr Chancen ins Spiel. Der Ex-Gladbacher Thorgan Hazard hatte die größte, als er mit einem Fernschuss nach 29 Minuten die Querlatte traf. Auf der anderen Seite kam Florian Neuhaus nach einem Patzer von Marwin Hitz zu einer Chance, kam am Schweizer Torwart aber dann doch nicht vorbei (30.). Acht Minuten später brachte Marcus Thuram den Ball mit dem Oberschenkel aufs Tor, wieder reagierte Hitz gut. Dortmund hatte mehr Schüsse zur Pause, Gladbach die hochwertigeren Chancen.

BVB - Borussia: Die Fohlenelf in der Einzelkritik
Dem BVB war die Verunsicherung anzumerken, es war recht schnell unruhig auf den Rängen, wenn etwas nicht glatt ging. Julian Brandt und Jacob Bruun Larsen wechselten sich im typischen 4-2-3-1-System Favres als vorderste Spitze ab, Mario Götze blieb auf der Bank. Dort saß überraschend auch Paco Alcacer, der ebenfalls tags zuvor noch offiziell im Krankenstand war. Ein Knipser für ein K.o.-Spiel, das muss kein Nachteil sein.
Doch erstmal mussten es die anderen regeln. Und von denen ist eben keiner der eiskalte Vollstrecker wie Alcacer. Und Reus, der gewöhnlich immer gegen seinen Ex-Verein Gladbach trifft, war auch nicht da. So war der BVB bemüht, Gefahr auszustrahlen, indes: Angsteinflößend war das nicht für die anderen Borussen. Diese blieben hartnäckig, aber kamen auch nicht in Punch-Situationen. So waberte das Spiel vor sich hin und man drückte sich ein wenig darum, es zu einem echten Pokalkampf ausarten zu lassen.
Dann aber nahm das Spiel in der Schlussphase Fahrt auf. Gladbach legte vor. Per Kopf beförderte der Thuram den zum 1:0 ins Netz. Das war nach 71 Minuten. Doch acht Minuten später stand es 2:1 für Dortmund. Julian Brandt wurde der Mann des Abends. Zunächst fälschte der starke Zakaria seinen Schuss zum 1:1 ins Tor ab, dann traf der frühere Leverkusener mit dem Kopf. Wie vor elf Tagen verkaufte sich Gladbach gut, doch siegreich war BVB. In der Nachspielzeit kochten dann die Emotionen noch einmal hoch. Rose beschwerte sich dabei zu laut und sah noch die Rote Karte. Gladbachs Trainer wollte beim Tor zum 1:1 angeblich eine Abseitsstellung gesehen haben.