Borussia Der Kampf gegen die Hoffenheim-Null

Die Null steht. Sieben Spiele hat es zwischen Borussia und 1899 Hoffenheim gegeben, keines davon haben die Gladbacher gewonnen. Seltsam ist, dass sie in fünf Begegnungen mit dem Fußballprojekt aus dem Kraichgau führten, aber dennoch nicht zum vollen Erfolg kamen.

DFB-Pokal 10/11: Hoffenheim - Gladbach
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So gesehen ist Hoffenheim ein Angstgegner. Die aktuelle Tabellensituation beider Teams — 1899 ist Achter, Borussia abgeschlagener Letzter — dazu genommen, ist die Favoritenfrage eindeutig geklärt.

Doch Michael Frontzeck, der Trainer der Borussen ist und es auch in der Rückrunde bleiben wird, hat sich einen gewissen Trotz angeeignet. Nicht nur was die Aussichten angeht, in der Rückrunde doch noch den Verbleib in der Bundesliga sicherstellen zu können, sondern auch ob des nicht eben leichten Pokalloses: "Wir haben noch nie gegen Hoffenheim gewonnen, das wollen wir ändern", sagt der 46-Jährige.

Nun könnte die Regel von den eigenen Gesetzen des Pokals durchaus für einen Erfolg der Gäste sprechen, die immerhin in der Runde zuvor mit Leverkusen ein Spitzenteam eliminiert haben. Dies gelang im Elfmeterschießen, weil sich der damals neu installierte Torwart Christofer Heimeroth den entscheidenden Ball von Patrick Helmes angelte.

Frontzeck wird in der Sinsheimer Arena wieder jene taktische Formation wählen, die beim 1:2 gegen den Hamburger SV lange ordentlich spielte: 4-1-4-1, also mit einem "Backup" zwischen Abwehr und Doppelsechs, ein Job den wohl wieder Roman Neustädter übernehmen wird. Tobias Levels, der gegen den HSV gelbgesperrt war, wird rechts hinten verteidigen. Möglicherweise wird der zuletzt grippegeschwächte Juan Arango im linken Mittelfeld durch Patrick Herrmann ersetzt. Vorn ist Igor de Camargo einzige Spitze. Auch, weil sowohl Raúl Bobadilla (könnte trotz Liga-Rotsperre dabei sein) und Mo Idrissou derzeit aus dem Kader verbannt sind.

Michael Bradley, der gegen den HSV auf der etwas vorgezogenen Sechserposition ein gutes Spiel machte, reiste gestern den Kollegen hinterher, weil ein CT zunächst klären sollte, ob sein Sprunggelenk lädiert sei. "Alles okay", meldete Frontzeck aber am Nachmittag aus dem Mannschaftsbus, "Michael wird wohl spielen können". Einen letzten Test gibt es heute im Abschlusstraining, um 20.30 Uhr ist dann Anstoß in dem schmucken Stadion gegenüber des Technikmuseums.

Vor diesem ragt eine Concorde in den Himmel. Borussia würde gern in Überschallgeschwindigkeit herauskommen aus dem Keller. Ein Sieg heute würde zwar "nur" den Einzug ins Viertelfinale und rund eine Million Euro Zusatzeinnahmen bringen — aber auch das Gefühl, doch noch siegen zu können. Zumal gegen Hoffenheim.

(RP)
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