Christoph Kramer im Interview "Unterm Strich verdient gewonnen“

Ingolstadt · Christoph Kramer ist sich sicher, dass Lars Stindls Handspiel bei seinem Tor in Ingolstadt keine Absicht war. Er empfindet zudem ausgleichende Gerechtigkeit.

 Symbolbild

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Foto: Dirk Päffgen

Von der Europa League zum Tabellenvorletzten in der Bundesliga — wie haben Sie den Spagat zwischen Florenz und Ingolstadt empfunden?

Kramer Man denkt ja immer, dass es mental vielleicht nicht so einfach ist. Aber wir sind alle Profis genug, um zu wissen, dass es ein sehr schweres Auswärtsspiel werden würde und dass es drei wichtige Punkte für uns zu holen gibt. Dann sollte das mental nicht die Riesenaufgabe sein, hier ein vernünftiges Spiel abzuliefern. Das haben wir gemacht, die Grundtugenden des Fußballs komplett angenommen und deswegen unterm Strich verdient gewonnen.

Alle reden über das 1:0, bei dem Lars Stindl der Ball an die Hand gesprungen war. Wie war es aus Ihrer Sicht?

Kramer Im Spiel dachte ich, dass es ein völlig regulärer Treffer gewesen wäre. In der Zeitlupe sieht es natürlich so aus, als ob er die Hand nachzieht. Aber mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit war es keine Absicht. Ich würde sogar sagen, wenn man aus dem Schwung kommt, ist es schon fast eine natürliche Bewegung. Es sieht natürlich unglücklich aus, aber Glück und Pech gleichen sich in einer Saison immer aus, und wir hatten echt viel Pech. Deswegen: Wenn wir heute mal Glück hatten, ist das mehr als gerecht.

Hätte der Schiedsrichter den Spieler fragen müssen, ob der Ball an der Hand war?

Kramer Es ist ja ganz einfach: Hätten wir zu dem Zeitpunkt 2:0 geführt, und der Schiedsrichter fragt, dann sagt jeder: Ja, ich war dran. Und dann sagen alle: Boah, ist der fair. Aber wenn es um etwas geht, alle wollen gewinnen und du machst es nicht mit Absicht, dann gibt man das Tor.

Wie sehen Sie die nächsten Wochen? Es geht zwei Mal gegen Hamburg und gleich drei Mal gegen Schalke.

Kramer Es ist positiv, dass man sich nicht auf viele verschiedene Gegner einstellen muss. Nein, im Ernst: Es sind wichtige Spiele. Gerade DFB-Pokal und Europa League — da kann es jetzt schnell weit nach oben gehen, und das wollen wir natürlich mit aller Macht ergreifen. Die beiden Wettbewerbe sind sehr interessant für uns, deswegen haben wir gute Chancen, es da weit zu bringen. Es sind natürlich schwere Aufgaben, das wissen wir auch.

Aufgezeichnet in der Mixed Zone in Ingolstadt.

(ame/jaso)
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