Borussia Mönchengladbach Wer folgt auf Kramer im Juli?

Mönchengladbach · Ein Blick auf Borussias jüngste Transferpolitik lenkt den Blick auf vier mögliche Kandidaten.

Beste Stimmung auf der Weihnachtsfeier
12 Bilder

Beste Stimmung auf der Weihnachtsfeier

12 Bilder
Foto: Dieter Wiechmann

Das Gefühl, so formulierte es Max Eberl in der Vorwoche, sage ihm, "dass wir suchen müssen". Und zwar einen Nachfolger für Christoph Kramer, der, so viel steht dann nun doch fest, ab Sommer 2015 in Leverkusen oder im Ausland, aber bestimmt nicht mehr bei Borussia spielen wird. Nun legen Eberls vorausschauende Transfers vergangener Jahre (Max Kruse, André Hahn) nahe, dass Gladbachs Sportdirektor nicht erst jetzt mit der Suche anfangen wird. Namen kommentiert er dabei - wie in seinem Job üblich - in der Regel nicht. Gestern sagte er zumindest: "Wir machen uns natürlich Gedanken um den Kader über den Sommer hinaus."

Welche Art von Spielern für das zentrale Borussen-Mittelfeld infrage kommen könnten, das verraten nicht zuletzt die beiden Kriterien, nach denen Eberl und Favre gemeinsam bislang in Gladbach Transfers tätigten. Interessant sind stets a) entwicklungsfähige Talente oder b) gestandene Profis, die aufgrund ihre individuellen Vertragsgestaltung erschwinglich wären. Legt man diese Grundgedanken bei der Kaderplanung zugrunde, rücken aus der Liga vier mögliche Kandidaten in den Fokus:

Lars Stindl (26, Hannover 96) Schon einmal hatten sich Eberl und Favre intensiv mit dem Kapitän der Niedersachsen befasst: 2012, als Roman Neustädter seinen Wechsel nach Schalke angekündigt hatte. Damals entschied sich Stindl dafür, seinen Vertrag in Hannover zu verlängern. Der läuft noch bis 2016, aber eine Ausstiegsklausel erlaubt ihm bereits im kommenden Sommer einen Wechsel für eine Ablöse von drei Millionen Euro. Das ruft Interessenten auf den Plan. "Es wird nicht einfach ihn zu halten", sagt 96-Sportdirektor Dirk Duffner über den Mann, der vom Flügelspieler zum zentralen Strategen umschulte, sich seinen Offensivdrang aber bewahrte.

Stefan Reinartz (25, Bayer 04) Ein Profi eines Champions-League-Teilnehmers, der auf Kramers Position spielt und im Sommer ablösefrei zu haben ist, muss für Borussia zwangsläufig von Interesse sein. Reinartz ist ähnlich laufstark wie Kramer, mit hoher Spielintelligenz, zweikampfstark und dazu mit Qualitäten im Umschaltspiel. Problematisch könnte sein, dass einer wie er naturgemäß auch ins Schalker, vielleicht sogar auch ins Dortmunder Blickfeld gerät.

Pierre-Emile Höjbjerg (19, FC Bayern) Ein Talent, das beim FC Bayern ausgebildet wurde, aber bei den Profis zu wenig Spielpraxis bekommt, zudem nach eigener Aussage einem Leihgeschäft (Vertrag bis 2016) generell nicht abgeneigt ist und das zudem auch noch auf mehreren Positionen einsetzbar ist - die Sorte Spieler hat Borussia immer auf dem Radar. Man denke nur an das Bemühen um Alessandro Schöpf (ging nach Nürnberg) im vergangenen Sommer. Doch auch in Höjbjergs Fall gilt: Der Däne ist nicht nur für Borussia interessant.

Johannes Geis (21, Mainz 05) Der U 21-Nationalspieler machte in den vergangenen anderthalb Jahren einen großen Leistungssprung nach vorne. Der ehemalige Fürther ist absoluter Stammspieler bei den 05ern, stand in 14 von 15 Spielen in der Startelf. Das machte sich auch im Marktwert bemerkbar, der momentan mit acht Millionen Euro taxiert wird. Geis' Vertrag in Mainz läuft noch bis 2017. Zuletzt erkundigte sich sogar der AC Mailand nach dem Dauerrenner.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort