Stindls Doppelpack zu wenig Borussia unterliegt Bayer 3:4

Leverkusen · Borussia Mönchengladbach hat im rheinischen Duell bei Bayer Leverkusen eine 3:4-Niederlage kassiert. Die Gladbacher sind damit nach dem Höhenflug in der Champions League wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, die Werkself ist Vierter.

Bundesliga, 7. Spieltag: Bayer 04 – Borussia: die Bilder des Spiels
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Bayer 04 – Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Ina Fassbender

Bayer Leverkusen hat im rheinischen Duell Borussia Mönchengladbach auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach dem 1:0 im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig und dem bemerkenswerten 6:0 in der Champions League bei Schachtjor Donezk kassierte Gladbach bei der „Werkself“ eine 3:4-Niederlage. Leverkusen kehrte mit dem Erfolg auf Platz vier zurück, die Borussen, die zweimal führten, sind nun Siebter der Tabelle. Ein unfassbares Zaubertor des eingewechselten Valentino Lazaro kam zu spät.

Alassane Plea saß bei den Gladbachern zunächst auf der Bank, da es im Rücken gezwickt hatte. In der Saison 2018/2019 hatte der Franzose das 1:0-Siegtor der Borussen in der BayArena erzielt und zuletzt mit seinem Dreierpack nebst einer Vorlage Fußball-Europa regelrecht verzückt. Statt seiner brachte Rose Breel Embolo ins Team, um für Wucht im offensiven Zentrum zu sorgen. Es war der einzige Wechsel im Vergleich zum Champions-League-Spiel bei Schachtjor Donezk am Dienstag.

Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach: die Fohlen in der Einzelkritik
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Foto: dpa/Ina Fassbender

Im 77. Treffen der beiden rheinischen Rivalen in der Bundesliga, waren die Gladbacher nach Leverkusen gereist, um den elften Sieg in Leverkusen zu bewerkstelligen. Zuletzt hatten sie ihre Bilanz bei Bayer kräftig aufpoliert mit zwei Siegen in Serie. Zudem hatte das famose 6:0 in der Champions League bei Schachtjor Donezk einiges Selbstvertrauen gebracht.

Doch auch Bayer ging mit dem guten Gefühl eines Sieges in die Partie, immerhin hatten gab es das 4:2 bei Hapoel Beer Sheva in der Europa League. Trainer Peter Bosz veränderte sein Team auf fünf Positionen. Für Bayer ging es darum, weiter unbesiegt zu bleiben in der Liga. Der Sieger, das stand vorab fest, würde auf dem vierten Rang in die Länderspielpause gehen.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Es wird eine neue, schwierige Partie“, vermutete Rose vorab, das 6:0 in Donezk, das viele Fans zum Träumen animierte, „ist abgehakt“. Im mintgrünen Outfit ging sein Team die Sache an, für Marcus Thuram, in der vergangenen Spielzeit Siegtorschütze in Leverkusen, machte sein 50. Pflichtspiel für Gladbach. Grund zum Feiern hatte er letztlich nicht.

Bayer belegte zunächst mal Roses These, als Leon Bailey nach rund 90 Sekunden erstmals zum Abschluss kam, jedoch am Tor vorbei schoss. Bayer versuchte mit aggressivem Pressing Gladbach zu stressen, die Borussen warteten auf Konter. „Aktiver“, forderte Rose nach wenigen Minuten.

Seine Botschaft kam an – und auch der Ball im Leverkusener Tor. Am Ende eines sehr zielstrebig vorgetragenen Konters brachte Bayer-Torwart Breel Embolo zu Fall, den folgenden Elfmeter verwandelte Kapitän Lars Stindl sicher zum 0:1 (18.). Der erste Torschuss, das erste Tor. Bayer hatte mehr vom Spiel, Borussia war brutal effektiv. Doch Bayer hat Lucas Alario, den Mann, der aktuell immer trifft. Auch jetzt: Borussia verlor weit vorn den Ball, die Konterabsicherung funktionierte nicht und der Argentinier ließ mit einem Schlenzer Yann Sommer keine Chance - 1:1.

Doch Stindl war on Fire. Er traf in der 31. Minute erneut, dieses Mal, als ein Querschläger in erreichte. Ja, es war ein actionreiches Spiel zweier offensivfreudiger Teams. Leverkusen stand den Borussia da nicht nach, insbesondere Alario, der Stindls Doppelpack kopierte. Sommer patzte in der Szene nach der Hereingabe von Wirtz, Alario glich aus in der 41. Minute.

Es blieb eng in Leverkusen, beide Mannschaften ließen es nach der Pause zwar etwas ruhiger angehen, doch es blieb eng. Bayer indes wirkte etwas bemühter um den Sieg, der den Sprung auf den Champions-League-Rang bedeuten würde. Doch erst mal war Gladbach ganz nah dran am dritten Tor: Nach einem feinen Angriff fand Ramy Bensebaini Lars Stindl am langen Pfosten, Hradecky wehrte ab und aus kurzer Distanz schoss der eingewechselte Hannes Wolf den Ball über das Tor.

Nur eine Minuten später stand es 3:2 für Bayer, erneut waren die Gladbacher nach einem Ballverlust zu offen. Moussa Diaby steckte zu Bailey durch. Der Jamaikaner tunnelte Sommer und jubelte dann über seine Führung. Bayer lag verdient vorn, weil die Mannschaft insgesamt kompakter und gewillter wirkte. Als Julian Baumgartlinger dann nach 82 Minuten das 4:2 besorgte war das Spiel beendet. Borussias Defensive wirkte in der Szene viel zu passiv.

 Lucas Alario trifft in dieser Szene zum 1:1.

Lucas Alario trifft in dieser Szene zum 1:1.

Foto: AP/Martin Meissner

Eine Entscheidung um den vierten Platz, um den beide Nachbarn in den vergangenen Jahren jeweils gerangelt hatten und das auch dieses Mal wieder tun werden, war es sicher noch nicht. Für den Moment aber hat sich Bayer von Borussia abgesetzt. Die Gladbacher hatten am Ende nicht genug entgegenzusetzen, trotz eines Zaubertores von Lazaro, der mit einem Hacken-Rückzieher traf.

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