2:2 in Berlin Borussia holt in Unterzahl einen Punkt

Berlin · Nach einem frühen Platzverweis gegen Torwart Yann Sommer musste Borussia in Berlin 78 Minuten in Unterzahl agieren. Trotzdem gelang zumindest ein Unentschieden, nachdem Plea und Stindl sogar für eine Pausenführung gesorgt hatten.

Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach - die Bilder des Spiels
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Hertha BSC – Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: AP/Soeren Stache

Niklas Stark sank beim Schlusspfiff enttäuscht zu Boden, das Remis nach fast 80 Minuten Überzahl fühlte sich für den Kapitän von Hertha BSC an wie eine Niederlage. "Jeder, der die Tabelle lesen kann, weiß, dass wir heute einen Sieg gebraucht hätten", sagte Stark nach dem eigentlich achtbaren 2:2 (1:2) gegen Borussia Mönchengladbach, das der Hertha im Abstiegskampf aber kaum weiterhilft.

Nach der frühen Roten Karte gegen Gladbachs Torhüter Yann Sommer (13.) und der Führung durch Santiago Ascacibar (23.) wähnte Hertha sich bereits auf der Siegerstraße, lag zur Pause durch Treffer von Alassane Plea (27.) und Lars Stindl (38., Foulelfmeter) aber plötzlich in Rückstand. Jhon Cordoba (49.) rettete zumindest einen Punkt.

Weil die Hertha somit weiter nur knapp vor dem Relegationsplatz liegt, überwog auch bei Sami Khedira die Enttäuschung. "Wenn man 1:0 führt und in Überzahl ist, muss man das Spiel anders angehen. Wir müssen zusehen, dass wir über 90 Minuten den Willen haben, das Spiel zu gewinnen - und nicht erst, wenn wir in Rückstand sind. Die Spiele werden weniger, die Punkte werden weniger", sagte der Weltmeister.

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Foto: dpa/Tobias Schwarz

Die Gladbacher verdienten sich den Punkt mit Moral und einer starken Mannschaftsleistung. Im Rennen um die Europa-League-Qualifikation war das Remis allerdings zu wenig. "Ich glaube, dass mehr drin gewesen wäre. Aber trotzdem: Von der Einstellung und kämpferischen Leistung war das ein gutes Spiel. Nach so einem Rückschlag so zurückzukommen, war sicherlich gut", sagte Mittelfeldspieler Christoph Kramer bei Sky.

Dabei lief zunächst alles für Hertha: Nach feinem Zuspiel von Marton Dardai wurde Cordoba vom herauseilenden Sommer getroffen, der Schweizer kassierte seine erste Rote Karte in der Bundesliga. Die Berliner erhöhten daraufhin die ohnehin vorhandene Aggressivität und wurden belohnt: Ascasibar traf sehenswert aus der Distanz.

Dann aber kippte das Spiel. Nach guter Vorarbeit von Marcus Thuram sprintete Plea der Berliner Defensive davon und traf zum Ausgleich. In Unterzahl dominierte nun Gladbach das Mittelfeld und legte nach: Der bis dato überzeugende Stark foulte Thuram dilettantisch. Den fälligen Elfmeter verwandelte Stindl sicher.

Hertha-Coach Pal Dardai wechselte in der Pause gleich dreifach, Cordobas Ausgleich nach Videobeweis war die schnelle Belohnung. Hertha konnte den Druck nach der folgenden Drangphase aber nicht lange aufrechterhalten. Chancen wie durch Matteo Guendouzi (60.) wurden seltener. Auf der anderen Seite blieb ein möglicher Elfmeterpfiff nach Foul an Thuram (72.) aus.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Auf die Hertha warten nun Wochen der Wahrheit, bis zum Saisonende geht es fast ausschließlich gegen direkte Konkurrenten. "Wir müssen jetzt einfach Vollgas geben. Die zweite Halbzeit hat gezeigt: Wenn wir mit Engagement und Willen da rangehen, ist bei uns vieles möglich", sagte Stark. Insgesamt sei das 2:2 gegen Gladbach aber "bitter und schade."

(stja/sid)
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