Tristesse statt Heimrekord 0:3! Hertha BSC zerlegt Borussia

Mönchengladbach · Mönchengladbach hätte mit dem 13. Heimsieg in Serie eine historische Bestmarke aufstellen können. Doch wie im Hinspiel beim 2:4 entschlüsselte Hertha BSC das Team von Dieter Hecking.

Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC: die Bilder des Spiels
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Borussia - Hertha BSC: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Borussia hat den 13. Heimsieg in Serie und damit den Vereinsrekord verpasst. Gegen Hertha BSC gab es ein 0:2 im Borussia-Park. Das letzte Bundesligaspiel im eigenen Stadion war am 18. Februar 2018, also vor fast genau einem Jahr, verloren gegangen. Damals hatte es ein 0:1 gegen Borussia Dortmund gegeben. Aufgrund der mehr erzielten Tore ist der punktgleiche FC Bayern (wie Borussia 42 Zähler) auf Rang zwei vorgerückt. Die Bayern spielen am Samstagabend im Topspiel noch gegen Schalke 04.

Hecking veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:0 auf Schalke nur auf einer Position: Denis Zakaria, der in Gelsenkirchen als zweiter Achter neben Jonas Hofmann begonnen hatte, musste auf die Bank, für ihn kam wie schon im Heimspiel gegen Augsburg Florian Neuhaus. Der hatte gegen Schalke das 2:0 erzielt als Joker, nun sollte er gegen die gut gestaffelten Berliner Räume schaffen mit seinem intelligenten Pass-und Laufspiel.

Bundesliga 18/19: Borussia - Hertha BSC: die Fohlenelf in der Einzelkritik
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Doch wie erwartet ging das den Borussen nicht leicht vom Fuß. Hertha stand tief und machte die Räume eng mit zwei Viererketten, die eng beisammen waren. Nur Davie Selke wartete vorn, Ondrej Duda sollte der Überbrückungsspieler sein, kam aber zunächst nicht zur Geltung. Die Gladbacher wählten den Ansatz wie gegen Augsburg: Sie ließen sich nicht locken und zu überhasteten Angriffen hinreißen, sondern versuchten in Ruhe Lücken herauszuspielen. Sie taten es mit Effekt und hatten in der ersten halben Stunde gute Gelegenheiten zur Führung. Die erste öffnete sich Thorgan Hazard, der aber an Rune Jarstein scheiterte (2.). Alassane Plea traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (6.). Lars Stindls Rechtsschuss verfehlte in der 14. Minute das Ziel. Kurz darauf wurden gleich mehrere Schussversuche der Borussen abgeblockt.

Mehr als 60 Prozent Ballbesitz und 6:2 Torschüsse standen nach einer halben Stunde zu Buche, doch es fehlte der Ertrag. Das rächte sich. Salomon Kalou, mit dem die Gladbacher schon beim 2:4 im Hinspiel in Berlin arge Probleme hatten, setzte in der 31. Minute zu Solo an, umspielte drei Gladbacher und schoss den Ball vorbei an Yann Sommer zum 0:1 ins Netz. Für die Borussen war es das erste Gegentor der Rückrunde, in den ersten 300 Spielminuten des Jahres 2019 hatte der Schweizer sein Tor sauber gehalten.

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Die Herausforderung des Tages wuchs, spätestens nach dem 0:1 war klar, dass der Weg zum 13. Heimsieg, zum Rekord, beschwerlich sein würde. Dass dann auch Hofmann raus musste, den zuvor Marco Grujic attackiert hatte, musste raus. Für ihn kam Michael Cuisance, der nun mit Neuhaus für die kreativen Momente sorgen sollte. Allerdings fehlte nun in Hofmann der eigentliche Taktgeber im offensiven Mittelfeld, Cuisance tat sich schwer, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, Neuhaus ebenfalls. Vielleicht wäre es eine Option gewesen, Stindl auf die Acht zu ziehen, um dessen Spielmacher-Qualitäten und Erfahrung an der Stelle zu nutzen, Plea hätte ins Angriffszentrum rücken und Patrick Herrmann oder Ibo Traoré au dem Flügel kommen können, um mehr Speed auf dem Platz zu haben.

So aber war Stindl bemüht, doch ließ er sich oft allen, um Bälle zu bekommen, Hazard und Plea waren kaum im Spiel. Das Pressing im Mittelfeld war nicht zielstrebig genug. Hertha machte es auch sehr geschickt und verschleppte das Tempo. Auch das tat den Borussen nicht gut. Die Berliner legten nach: Selke spielte sich über links in den Strafraum, legte den Ball zurück auf Duda und der erzielte das 0:2. Hertha liegt den Borussen in dieser Saison nicht, schon im Hinspiel hatte das Team von Pal Dardai Gladbach entschlüsselt.

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Borussia bemühte sich um den Anschlusstreffer, doch die große Chance auf das nächste Tor der Partie hatte Hertha. Die Berliner konterten mehrfach vielversprechend, in der 66. Minute verhinderte Sommer in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Kalou das 0:3. In der 75. Minute war Sommer beim Kopfball von Selke dann aber machtlos. 0:3. Statt eines Vereinsrekords gab es nur Tristesse an diesem Nachmittag. Es war eine sehr bittere Erfahrung für die Borussen. Von den Fans gab es zum Abschluss dennoch aufmunternde Gesänge.

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