Ex-Borusse über Start bei neuem Klub Embolo fühlt sich in Monaco nicht nur auf dem Rasen wohl

Mönchengladbach · Breel Embolo hat Meerbusch gegen Monte Carlo getauscht. Für den Ex-Gladbach-Stürmer hat sich also nicht nur sportlich etwas geändert im Sommer. Auf dem Platz läuft es jedoch für den Schweizer. In einem seiner seltenen Interviews zieht er eine erste Zwischenbilanz.

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Foto: AP/Martin Meissner

Breel Embolo hat während seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach nur ungern Interviews gegeben. Dabei besitzt der Schweizer einen angenehmen Blick auf den Fußball, kann sowohl die gewitzte als auch die analytische Schiene bedienen. In seiner Heimat hat Embolo nun mal ausführlicher über seine ersten Monate bei der AS Monaco gesprochen, im Rahmen eines Fotoshootings für ein Online-Versandhaus, für das Embolo zum modelnden Mittelstürmer wurde.

„Ich habe so etwas bis jetzt noch nie gemacht. Aber es war eine schöne Abwechslung und hat viel Spaß gemacht. Auch wenn einige Shootings mir fast etwas unangenehm waren“, erzählt Embolo bei „20 Minuten“. „Ich musste auf offener Straße vor der Kamera posieren. Ich glaube nicht, dass ich mich das in jeder Stadt trauen würde.“ Doch seit dem Sommer lebt der 25-Jährige eben nicht mehr in Meerbusch, sondern in Monte Carlo.

Ihm persönlich ist der Start gelungen, auch wenn er ein gemischtes Gesamtfazit zieht. „Das große Ziel war es, sich für die Champions League zu qualifizieren. Das haben wir leider knapp verpasst. In der Meisterschaft lief der Start ganz gut und ich persönlich fühle mich mit meiner Rolle im Team sehr wohl“, sagt Embolo. Mit der AS Monaco spielt er in der Europa League, am Donnerstag kann das Team mit einem Sieg bei Trabzonspor die Tabellenführung verteidigen. Mit dem fünfthöchsten Marktwert im Wettbewerb darf Monaco zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.

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Foto: dpa/Maja Hitij

In der Marktwert-Tabelle der Europa League ist Monaco Fünfter, in der Ligue 1 Sechster. Fünf Tore und zwei Vorlagen hat Embolo in elf Spielen beigesteuert und seine gute Quote aus der vergangenen Bundesliga-Rückrunde ins Fürstentum mitgenommen. „Ein ambitionierter und prestigeträchtiger Klub“, sagt er über seinen neuen Arbeitgeber, der 12,5 Millionen Euro an Borussia überwies. „Speziell ist, dass wir wie eine Art Nationalmannschaft für die Leute hier sind. Wir repräsentieren ein ganzes Land.“

Das Risiko eines Vereinswechsels vor der Weltmeisterschaft hat Embolo abgewogen. „Sicher, aber ich wollte aus meiner Komfortzone rauskommen. Hier bei Monaco ist der Konkurrenzkampf nochmals etwas größer. Ich bin aber überzeugt von mir und wollte es mir bewusst schwieriger machen, um mich weiterentwickeln zu können“, sagt er. Meist bildet er mit dem Franzosen Wissam Ben Yedder eine Doppelspitze, auch der Ex-Leverkusener Kevin Volland mischt nach einer Verletzungspause wieder mit, genau wie der hochtalentierte Niederländer Myron Boadu.

Doch wahrscheinlich sind Fußballprofis nirgendwo so unprominent wie in Monte Carlo mit seiner enormen VIP-Dichte. Embolo ist nun ein Teil dieser Community. „Mein erstes Tor für Monaco habe ich mit Zverev und Hülkenberg gefeiert“, sagt Embolo, der in die Whats-App-Gruppe des Tennisstars und des Rennfahrers allerdings noch nicht eingeladen worden sei.

Auf dem Platz verkörpert Embolo seinen gewohnt wuchtigen Spielstil. Ballkontakte, Torschüsse, Pressingaktionen – die Werte sind fast identisch zu seiner Gladbacher Zeit. Er wird nur noch häufiger gefoult, mehr als viermal pro Spiel. Auch das Chancentod-Image legt Embolo nach und nach ab, schon in seinen letzten Borussia-Monaten war ihm das gelungen. Ein Grund könnte sein, dass er seine Verletzungsanfälligkeit in den Griff bekommen hat. Seit November 2021 kam er in jedem Ligaspiel zum Einsatz.

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