Borussia Mönchengladbach Borussias Notfall-Alternativen

Borussia Mönchengladbach · Falls Marco Reus ausfällt, hat Borussias Trainer Lucien Favre einen Plan parat. Der Schweizer sieht seine Mannschaft vor dem Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern auf einem guten Weg.

Fussball Lucien Favre ist ein akribischer Fußball-Arbeiter. Und doch sind seine liebsten Aussagen gerne solche, die zwar einfach, aber zielgenau auf den Punkt treffen. "Wenn er verletzt ist, ist er verletzt", sagt Borussias Trainer zum Beispiel über Marco Reus, seinen Starspieler. Dessen Einsatz ist vor dem Duell der Gladbacher gegen den 1. FC Kaiserslautern (morgen, 15.30 Uhr) durch seine Schambein-Verletzung immer noch fraglich.

Doch auch ohne Marco Reus gehen die Gladbacher mit Vorteilen in die Partie gegen den Vorletzten der Bundesliga. "Jeder kann die Tabelle lesen", war der Lieblingssatz Lucien Favres in der Rückrunde der vergangenen Saison, um zu demonstrieren, dass seine Mannschaft immer noch tief im Keller steckt. Nun packte der Schweizer ihn wieder aus – doch diesmal umgekehrt. Denn seine Mannschaft ist Fünfter. "Uns Favorit zu nennen, wäre trotzdem ein wenig viel", beschwichtigt Favre. Er ist kein Freund übertriebener Euphorie. "Lautern hätte mehr Punkte haben können", sagt der 51-Jährige. "Deren Spiele waren bislang sehr eng."

So eng, dass Borussia eigentlich kaum auf Reus verzichten kann. "Er ist wichtig für die Mannschaft, er ist einer, der den Unterschied machen kann", sagt der Schweizer über den 22-Jährigen. "Aber wir können es nicht ändern, wenn er ausfällt." Sportdirektor Max Eberl pflichtet ihm bei. "Wir haben genug Spieler in der Mannschaft, die den Unterschied machen können", sagt er. "Juan Arango, Igor de Camargo oder Marc-André ter Stegen können auch ein Spiel für uns entscheiden."

Sollte der Mittelfeldspieler tatsächlich nicht auflaufen können, steht Favre eine Fülle an Alternativen zur Verfügung. Patrick Herrmann könnte auflaufen, genau wie Lukas Rupp. Für andere Alternativen wie Joshua King oder Yuki Otsu müsste der Trainer – nach eigenem Bekunden – sein bevorzugtes 4-4-2-System aufgeben.

In die Karten schauen lässt sich Favre naturgemäß eher nicht. Doch er betont, dass sich die Mannschaft insgesamt positiv weiterentwickelt hat. "Wir kreieren inzwischen mehr und bessere Torchancen", sagt Favre. Es sei zwar noch nicht optimal, aber das könne ja nach ein paar Monaten keiner erwarten. Er nennt Roman Neustädter und Havard Nordtveit als Beispiel. "Sie sind ruhiger geworden", sagt er. "Im Aufbau auch viel besser als vorher. Aber sie sind noch jung – sie können in den drei, vier Monaten keinen Riesensprung machen."

Dennoch sind vielleicht eben diese Spieler es, die gegen Kaiserslautern den Unterschied machen müssen. Falls Marco Reus ausfällt nämlich. Dazu fällt Lucien Favre auch wieder einer seiner Lieblingssätze ein. "Jedes Spiel ist ein schweres Spiel", sagt er dann. "Wir werden eine Top-Leistung brauchen."

(RP)
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