Borussia Mönchengladbach Borussia wird bei Sportlerehrung ausgezeichnet

Mönchengladbach · Da standen sie nun eng beisammen, die Borussen, und sie mussten sich erst mal sortieren. Denn die Bühne im Kaisersaal des Haus Erholung war rappelvoll. Das Gladbacher Team war komplett erschienen zur Sportlerehrung der Stadt Mönchengladbach. Es war eine Premiere bei dieser Veranstaltung. Martin Stranzl, der verletzte Kapitän, nahm den Preis entgegen.

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Foto: dpa/Marius Becker

Die Borussen wurden geehrt für ihren Sturm auf den dritten Platz in der vergangenen Saison und die damit verbundene Champions-League-Qualifikation. Zuvor waren Patrick Herrmann für sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft Sommer 2015 und Julian Korb für seine Berufung ins U21-Nationalteam sowie die Teilnahme an der U21-Europameisterschaft aufgezeichnet worden.

"Die Ehrung ist sehr wertvoll für uns. Darum ist die gesamte Mannschaft gekommen", sagte Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof. Allein der verletzte Oscar Wendt, der nach seinem Muskelfaserriss, den er sich beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart zugezogen hatte, vier bis sechs Wochen fehlen wird, war nicht dabei. "Es ist eine außergewöhnliche Anerkennung, dass die gesamte Mannschaft mitten in einer englischen Woche zur Sportlerehrung gekommen ist. Das zeigt auch die Solidarität der Profis mit den anderen Sportlern", sagte Stadtsportbundpräsident Wolfgang Rombey.

Für das 4:0 gegen den VfB bekamen die Borussen nochmal viel Applaus. Auch sie selbst hatten viel Freude an diesem klaren Erfolg. "Es war ein super Abend, wir haben ein mega Spiel gemacht", sagte Fabian Johnson. Patrick Herrmann, der 32 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 3:0 traf, berichtete erneut, wie gut es sich anfühlt, nach fast fünf Monaten Verletzungspause gleich wieder ein Tor zu machen. "Es klappt ja ganz gut ohne Kreuzband", sagte er mit einem Grinsen im Gespräch mit Moderator Marcel Klein.

Die Borussen waren knapp 90 Minuten da, dann war Zapfenstreich. "Wir müssen uns auf das Spiel am Samstag in Wolfsburg vorbereiten", gab Martin Stranzl bekannt. In der Autostadt haben die Gladbacher viel vor. "Wir wollen da anknüpfen, wo wir gegen Stuttgart aufgehört haben, dann wird es auch Wolfsburg schwer gegen uns haben", sagte Torwart Yann Sommer.

"Wir hoffen wieder auf den dritten Platz. Dafür müssen wir aber noch mehr tun, als wir bis jetzt gemacht haben. Damit wollen wir ins Wolfsburg anfangen", sagte Granit Xhaka. Raffael ergänzte: "Wir werden hart dafür kämpfen, die Qualifikation für Europa zu schaffen, dafür wollen wir auch in Wolfsburg punkten." Der beste Torschütze des Teams gab noch ein Schmankerl dazu: "Ich fühle mich sehr wohl hier, vielleicht bleibe ich noch ganz lange hier", sagte der 30 Jahre alte Brasilianer und deutete damit an, seinen aktuell bis 2017 datierten Vertrag zu verlängern und sozusagen einen "Rentenvertrag" zu unterschreiben.

Als die Fußballer längst entschwunden war, stieg ein anderer "echter Borusse" auf die Bühne und nahm eine Auszeichnung entgegen: der frühere Stadionsprecher Rolf Göttel. Er wurde mit dem Sonderpreis des Sportausschusses Mönchengladbach bedacht für sein quasi lebenslanges Engagement für das Schiedsrichterwesen ("Er hat mit 15 Jahren die Schiedsrichterprüfung abgelegt", sagte der Sportausschussvorsitzende Frank Boss) und den Sport in der Stadt im Allgemeinen. Göttels Ansage "Tor für die Borussia" ist legendär und ist nach wie vor ein Teil des Jingles, der bei Borussen-Toren gespielt wird.

(kk)