Borussia Mönchengladbach Borussia will weitermachen, wo sie aufgehört hat

Borussia Mönchengladbach · Lucien Favre hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und sich tief in seine Winterjacke vergraben. Böiger Wind sauste durch den Borussia-Park und der Trainer, der das Gladbacher Team im vergangenen Jahr vom Fast-Absteiger zum Überraschungsteam der bisherigen Saison gemacht hat, verkrümelte sich für die ersten Interviews des neuen Jahres in eine windgeschützte Ecke des Trainingsplatzes.

 Stürmischer Aufgalopp: Die Borussen stiegen gestern bei viel Wind wieder ins Training ein. Mitten drin: Neuling Tolga Cigerci (2. v.l.).

Stürmischer Aufgalopp: Die Borussen stiegen gestern bei viel Wind wieder ins Training ein. Mitten drin: Neuling Tolga Cigerci (2. v.l.).

Foto: dieter wiechmann

"Es ist gut, dass wir am Donnerstag ins Trainingslager in die Türkei fliegen, bei diesem Wind ist es nicht einfach, flach zu spielen", sagte der Schweizer. Alles Gute für das neue Jahr und vor allem Gesundheit hat Favre den Seinen vor dem Trainingsauftakt gewünscht, den neuen Mann im Kader, Tolga Cigerci, hat er "vorgestellt und fertig".

Da dürften die Spieler schon weniger pragmatisch gewesen sein beim Wiedersehen nach einem Jahr wie 2011 mit der Relegations-Rettung und dem kometenhaften Aufstieg auf Rang vier der Tabelle. Gleichwohl bleiben alle auf dem Boden. "Wir wollen weitermachen, wo wir aufgehört haben.

Aber erst mal ist das Trainingslager und da wollen wir uns gut auf das erste Spiel gegen den FC Bayern vorbereiten", sagte Torhüter Marc-André ter Stegen. Auf Ziele, die mit "E" beginnen (E wie Europapokal) will sich niemand einlassen in Gladbach, nicht ter Stegen und auch nicht der Trainer.

"Wir werden weiter hart um jeden Punkt kämpfen. Die Rückrunde wird schwer, das habe ich gesagt", erklärte Favre — wie üblich. Borussia denkt weiter von Spiel zu Spiel. Warum auch nicht, schließlich war die Verkürzung der Zukunft immer auf die nächste Woche bisher ein wesentlicher Baustein des Erfolgs.

Die sportlichen und konditionellen Grundlagen für die Rückrunde wollen die Borussen von Donnerstag an im türkischen Belek schaffen, wo das Profiteam und die U23 nah beieinander arbeiten werden. Elias Kachunga ist nicht dabei.

Der Stürmer übt derzeit mit einer Gastspiel-Genehmigung beim VfL Osnabrück. Kachunga soll an den Drittligisten ausgeliehen werden. "Für seine Ausbildung ist es wichtig, in einer höheren Liga regelmäßig Spielpraxis zu sammeln. Osnabrück ist ein guter Verein und möchte ihm die Gelegenheit geben, sich in der Dritten Liga zu zeigen", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Was für Kachunga in Osnabrück gilt, gilt für Cigerci in Gladbach. Auch der Deutsch-Türke soll den nächsten Schritt machen. Nach den Tagen in der Türkei wird er auf Wohnungssuche gehen, jetzt ist er noch im Hotel. "Ich werde mich sicher schnell einleben. Ich kenne ja schon Matthias Zimmermann, Marc ter Stegen, Patrick Herrmann und Julian Kob aus den Jugendnationalmannschaften. Außerdem ist die Stimmung im Team gut, das macht es mir leicht", sagte Cigerci. Das übliche Vorsingen der Neulinge im Mannschaftskreis steht ihm noch bevor. "Ich kann die Beatbox", kündigte Cigerci an. Die neuen Kollegen werden das prüfen.

Nicht dabei Mike Hanke (Grippe) und Dante (Rückreise aus Brasilien) fehlten am Dienstag beim Trainingsauftakt.

(RP/rl)
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