Borussias Gegner Zeigt der HSV eine Reaktion auf das 0:8?
Mönchengladbach · Nach der 0:8-Schlappe bei den Bayern prasselte viel Spott auf den Hamburger SV ein. Im Pokal zeigten die Hanseaten bislang in dieser Saison aber ein anderes Gesicht.

HSV-Profis schleichen gedemütigt vom Platz
Branimir Hrgota vermasselte dem Hamburger SV die Versöhnung mit den Fans. Mit einem Kopfballtor in letzter Minute zum 1:1 sorgte Borussias Stürmer im Februar 2015 dafür, dass es nichts wurde mit dem erhofften Hamburger Erfolgserlebnis — wenige Tage nach einem 0:8-Debakel des HSV bei den Bayern. Gut zwei Jahre später trifft Gladbach heute Abend (18.30 Uhr) im DFB-Pokal-Viertelfinale wieder auf eine Hamburger Mannschaft, die ein 0:8 beim Rekordmeister verarbeiten muss.
An Klatschen in München haben sie sich beim Bundesliga-Dino inzwischen gewöhnt. Doch die Blamage vom vorigen Samstag ist umso bitterer, da sowohl viele Beobachter als auch der Klub selbst in den Wochen zuvor einen klaren Aufwärtstrend ausgemacht hatten. Vier Spiele ohne Niederlage hatte es im Februar gegeben, drei davon gewann Hamburg jeweils ohne Gegentor. Dazu gehört auch das 2:0 im Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Köln.
Überhaupt gehört der Pokalwettbewerb zu den positiven Aspekten der bisherigen HSV-Saison. Hatte er sich in der ersten Runde beim FSV Zwickau noch mit Mühe 1:0 durchgesetzt, überzeugte er danach sowohl beim 4:0 gegen den Halleschen FC als auch beim 2:0 über Köln. Einen wesentlichen Anteil an den beiden letztgenannten Siegen hatte Bobby Wood mit drei Treffern. Da passt es gut, dass der Stürmer nun seine Oberschenkelverhärtung auskuriert hat. Wood ist einer der Hoffnungsträger der Hanseaten, ein anderer wäre Verteidiger Kyrgiakos Papadopoulos — wenn er denn heute nach seiner Schulterzerrung schon wieder zur Verfügung steht.
Während sich die taktische Formation des HSV — Trainer Markus Gisdol setzt auf das 4-2-3-1-System — gegen Gladbach nicht ändern dürfte, ist die Frage nach dem Personal generell wesentlich interessanter — und das nicht nur aufgrund der noch ungewissen Einsatzchance einiger zuletzt angeschlagener Spieler. Denn auch wenn der erste Halbfinaleinzug im DFB-Pokal seit 2009 sportlich sehr reizvoll wäre, müsste der Fokus des Hamburger SV auf dem Abstiegskampf in der Bundesliga liegen — nach dem desaströsen 0:8 bei den Bayern mehr denn je.