„Haben die Situation angenommen“ So ordneten Borussias Defensivspieler die Leistungssteigerung gegen Berlin ein

Mönchengladbach · In den vergangenen Wochen hatten sich Borussias Abwehrspieler zu eklatanten Defensivschwächen äußern müssen, diesmal überwog das Lob und die Zufriedenheit über den 2:0-Erfolg gegen Hertha BSC. Was für Yann Sommer, Nico Elvedi und Jordan Beyer entscheidend war für den Sieg.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC: Noten und Einzelkritik der Fohlen
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Borussia - Hertha BSC: die Fohlen in der Einzelkritik

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Einmal konnte Yann Sommer dem Ball nur noch mit bangem Blick hinterhersehen. Bei Jurgen Ekkelenkamps Schlenzer in der 77. Minute wäre Borussias Torwart ohne Chance gewesen, der Ball klatschte zur Erleichterung der Gladbacher aber an die Latte und sprang von dort ins Feld zurück. „Heute war das Glück einmal auf unserer Seite, aber das muss man sich auch erarbeiten“, sagte Sommer nach dem 2:0 gegen Hertha BSC, dem ersten gegentorlosen Spiel der Gladbacher seit knapp vier Monaten.

„Endlich mal wieder, das fühlt sich extrem gut an“, sagte Jordan Beyer, der die Gladbacher Dreierkette komplettierte. Borussias Trainerteam – Christian Peintinger stand für den in Quarantäne weilenden Chef Adi Hütter hauptverantwortlich an der Seitenlinie – hatte im Vergleich zum 2:3 beim VfB Stuttgart wieder auf die defensive Dreierkette umgestellt. Doch nicht das System war ausschlaggebend für den Erfolg im Kellerduell, sondern die Einstellung der Gladbacher.

Bundesliga: Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC - die Bilder des Spiels
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Gladbach - Hertha: die Bilder des Spiels

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„Wir haben als Mannschaft geschlossen verteidigt, das ist uns in Stuttgart so nicht gelungen“, sagte Beyer. Nebenmann Nico Elvedi ordnete die Leistung der Mannschaft ähnlich ein: „Wir haben zusammen sehr gut verteidigt und insgesamt wenig zugelassen. Wir können mit dieser Leistung sehr zufrieden sein.“

Elvedis Landsmann Sommer konnte sich nach der Pause, als Hertha etwas aufkam, auch zweimal auszeichnen, insgesamt hatte er aber deutlich weniger zu tun als in den Vorwochen. „Wir hatten viele negative Geschichten, keine guten Leistungen, wenig Punkte. Klar, dass das an uns zehrt. Aber wir wissen, was dieses Team leisten kann. Wir haben die Situation angenommen. Und mir hat sehr gut gefallen, wie wir uns an kleinen Erfolgserlebnissen aufgebaut haben. Das gibt uns ein gutes und dem Gegner ein schlechtes Gefühl“, sagte Sommer.

Dass Borussia nach der Pause zunächst etwas zu passiv war und Hertha stärker wurde, konnte Gladbachs Kapitän erklären: „Es gibt wenige Mannschaften, die ein Bundesligaspiel komplett dominieren können. Das war heute Abstiegskampf, und es war logisch, dass Hertha noch mal alles probieren wird. Aber wir haben das gut gelöst.“

Zudem sei es nicht einfach gewesen, sich ohne Cheftrainer auf das Spiel vorzubereiten. „Das war sicher nicht einfach für ihn, das Spiel im Fernsehen zu verfolgen. Aber wir waren aktiv, das, was er auch immer von uns verlangt. Ich grüße dich, Adi“, sagte Sommer noch an die Adresse Hütters.

Es habe keine großen Unterschiede mit Christian Peintinger als Chef gegeben, fügte Elvedi hinzu. „Er hat viel vom Trainer übernommen und intensiv in der Woche mit uns gearbeitet. Wir waren gut vorbereitet und haben es gut umgesetzt.“ Es gab aber noch einen Faktor, der den Borussen half: Im Gegensatz zu den vergangenen Heimspielen waren nun wieder 30.000 Fans im Borussia-Park, um die Mannschaft zu unterstützen. „Das ist schon ein Unterschied, als wenn nur 10.000 da sein können. Das hat uns noch mal einen richtigen Push gegeben und war total geil“, sagte Beyer, der mit den Teamkollegen und den Fans mal wieder richtig was zu feiern hatte nach Abpfiff.

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