Borussias Torhüter im Geister-Outfit Sommer ganz in Weiß und „stolz auf die Mannschaft“
Frankfurt · Yann Sommer kehrte ganz in Weiß in die Saison zurück. Die weiße Weste konnte Borussias Nummer eins beim 3:1 in Frankfurt nicht festhalten, dennoch gab er dem Team bei den wenigen Prüfungen Sicherheit.
Yann Sommer war beim Restart der Bundesliga modisch absolut auf der Höhe, auch passend zu einem Geisterspiel. Er hatte sich eine Heimspielkluft mit der Nummer 1 beflocken lassen und kehrte somit ganz in Weiß in die Saison zurück. Weil der gegnerische Keeper Kevin Trapp in Gelb spielte und Frankfurts Spielertrikot sehr viel schwarz beinhaltete, waren diese Optionen nicht möglich und Sommer wich auf diese Geister-Outfit aus. Nach dem 3:1-Sieg der Borussen bei Eintracht Frankfurt musste er sein Hemd hergeben, Marcus Thuram, neben Alassane Plea und Ramy Bensebaini Torschütze in der leeren Frankfurter Arena, brauchte es für seinen Eckfahnen-Jubel.

Frankfurt - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik
Thuram wählt gewöhnlich einen Kollegen aus, der im Spiel wichtig war für die Borussen. Sommer, der Kapitän war, weil Lars Stindl zunächst auf der Bank saß, konnte zwar die weiße Weste nicht festhalten, dennoch war er mit seiner Leistung der nötige sichere Rückhalt für sein Team in den wenigen gefährlichen Situationen, die Frankfurt produzierte. Wie in der Nachspielzeit, als er sich einen verdeckten Schuss von Timothy Chandler griff. Gerade das zeichnet einen Top-Torhüter aus: Auch im Spiel zu sein, wenn er nicht ständig beschäftigt ist.
Dass Sommer 2020 weiterhin kein Zu-Null-Spiel auf dem Konto hat, ist für ihn kein Ärgernis, er schaut auf das große Ganze. Und damit war der 31-Jährige sehr zufrieden. „Ich bin stolz auf die Mannschaft und sehr happy mit den drei Punkten“, sagte Sommer. Borussia ist nun mit 52 Punkten Dritter. Vor allem aber zeigte das 3:1 in Frankfurt, dass die Borussen nach der „langen, ziellosen Pause“ (Sommer) bereit sind, Großes zu vollbringen.

Frankfurt - Borussia: die Bilder des Spiels
Die Startphase des Spiel, die ersten zehn Minuten in denen Borussia die Eintracht mit zwei Toren überrumpelte, fand Sommer „überragend“. „Es war match-endscheidend, dass wir so reinkommen ins Spiel und direkt ein Erfolgserlebnis haben“, befand Sommer. Nach offiziell 36 Sekunden traf Plea, nach sieben Minuten Thuram, damit war Frankfurt raus aus der Geschichte.
„Es war wichtig, dass wir alles, was außerhalb und rundherum passiert, ausblenden. Es geht um das, was auf dem Platz passiert, um das Spiel und die Leistung“, beschrieb der Schweizer das Geheimnis des starken Gladbacher Comebacks. „Wir haben das im Team besprochen. Was rundherum passiert, können wir nicht ändern, und die Mannschaft, die die Situation am besten annimmt und sich am besten auf das konzentriert, was wichtig ist, wird erfolgreich sein. Das haben wir uns vor dem Spiel gesagt – und es ist uns sehr gut gelungen“, sagte Sommer.