Bei Hertha BSC wieder gefragt Dieser Vier-Mann-Sicherheitsdienst ist entscheidend für Borussias Erfolg
Mönchengladbach · Die Defensive um Yann Sommer, Matthias Ginter, Nico Elvedi und Denis Zakaria wird bei Hertha BSC wichtig sein. Sie wollen das Borussia Tor wie gegen Paderborn verteidigen – Marco Rose sieht aber auch bei ihnen „Luft nach oben“.
In den vergangenen Wochen stotterte Borussias Offensivmotor ein wenig. Es lief nicht so gut wie beispielsweise bei den 4:2-Erfolgen gegen Eintracht Frankfurt und den SC Freiburg. Gerade in den drei Partien gegen Basaksehir FK, beim VfL Wolfsburg (beide 1:2) und gegen den SC Paderborn (2:0) war die Power des Gladbacher Angriffs nicht vergleichbar mit den Wochen zuvor. Da ist es umso wichtiger, dass jetzt Borussias Sicherheitsdienst funktioniert – die Defensive, bei der Keeper Yann Sommer, die Innenverteidiger Matthias Ginter und Nico Elvedi sowie Denis Zakaria auf der Sechser-Position federführend sind.
Gegen Paderborn war die Stabilität dieses Viererblocks ein großer Aspekt dafür, dass Borussia das Spiel letztlich ungefährdet gewann. Der SCP hatte zwar vielversprechende Angriffe, doch am Ende scheiterten sie stets an den Abwehrstärken von Sommer, Ginter, Elvedi und Zakaria.
Es war in der Liga das erste Zu-Null-Spiel seit dem 3:0 bei 1899 Hoffenheim Ende September. Auch deswegen sieht Marco Rose auch in der Defensivreihe noch Verbesserungsbedarf. „Wir haben überall Entwicklungspotenzial“, sagt Borussias Trainer. „Wenn ich die Statistik in der Liga betrachte, hatten wir eine ordentliche Stabilität, aber haben vor dem Spiel gegen Paderborn zu viele Möglichkeiten zugelassen, in den beiden Spielen zuvor Tore kurz vor Schluss kassiert. Das zählt auch dazu, da arbeiten wir weiter dran. Wir haben überall Luft nach oben.“
Rose nimmt auch seine Abwehrspezialisten in die Pflicht. In der Liga hat Gladbach dennoch mit 18 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr, lediglich Wolfsburg (16 Gegentore) ist defensiv dichter. Das Ergebnis einer insgesamt sehr starken Saison von Keeper Sommer, der defensiven Umsichtkeit und Unaufgeregtheit von Ginter und Elvedi sowie Zakaria, der sich im Verteidigungsverhalten deutlich gesteigert hat und jede Menge Löcher stopft.
Beim Spiel am Samstag bei Hertha BSC (Anstoß 18.30 Uhr) wird es für sie vor allem darauf ankommen, die Schnelligkeit der Offensivleute in den Griff zu bekommen – ähnlich wie gegen Paderborn. „Jürgen Klinsmann (seit wenigen Wochen Trainer der Berliner, Anm. d. Red.) ging es erst darum, defensive Stabilität reinzubringen, jetzt geht es für ihn nach und nach um offensive Themen“, sagt Rose. „Das wird ein intensives Spiel, Hertha verteidigt fleißig, aber hat sehr schnelle Spieler in der Offensive – das sind Themen, die wir zuletzt immer wieder hatten.“
Es war offensichtlich, dass die Bewältigung dieser Themen viel mit der Form von Sommer, Ginter, Elvedi und Zakaria zu tun hat. Gegen Paderborn haben diese vier Spieler ihre Aufgabe in der Defensive nahezu optimal gelöst, ähnlich soll es nun auch in Berlin laufen. „Wir haben in der Hinrunde eine Menge erreicht, aber wir haben große Lust, dieses Spiel auch noch zu gewinnen“, sagt Sportdirektor Max Eberl. „Mit bislang 34 Punkten läuft es in der Liga für uns sehr gut, aber wir wollen nicht nur mit Applaus raus, sondern haben Ambitionen und Wünsche für Samstag.“
Für den Fall, dass Borussias Sicherheitsdienst in Berlin der Schutz des eigenen Tors gelingt, soll die Offensivfraktion die Arbeit der Defensive mit Toren veredeln. Erst zweimal blieb Gladbach in den 16 Spielen in der Bundesliga ohne Tor – beim 0:0 gegen Schalke und dem 0:2 bei Union Berlin.
Damit es kein drittes torloses Spiel gibt, setzt Rose wieder auf Topscorer Marcus Thuram, der gegen Paderborn erst spät eingewechselt wurde. „Er ist auch nur ein Mensch und es war der Punkt da, an dem man ihm den Kraftverschleiß angemerkt hat. Deswegen haben wir entschieden, ihn von der Bank zu bringen. Wir hoffen, dass er wieder voll bei Kräften ist und nochmal richtig einen raushauen kann“, sagt Rose.