Wechselgerüchte um Borussias Torwart Sommer startet Vorbereitung unter Beobachtung

Rottach-Egern · Yann Sommer ist im Trainingslager der Mönchengladbacher angekommen. Der Torwart wird den Klub nur bei einem außerordentlichen Angebot verlassen.

 Torwart Yann Sommer ist angekommen im Trainingslager der Borussen am Tegernsee.

Torwart Yann Sommer ist angekommen im Trainingslager der Borussen am Tegernsee.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Yann Sommer hat am Donnerstag viel gesprochen: Bei seinem ersten Training nach dem Urlaub am Nachmittag mit dem neuen Torwarttrainer von Borussia Mönchengladbach, Steffen Krebs, dann mit Co-Trainer Dirk Bremser. Dann machte er sich ans Aufwärmen. Wobei das Wort „Aufwärmen“ bei Temperaturen in den hohen 20-Grad-Bereichen etwas seltsam klingt. Sommer jedenfalls ist nun angekommen im Trainingslager der Borussen am Tegernsee. Das ist, nimmt man die Gerüchteschwemme der Zeit seit dem WM-Aus der Schweizer gegen Schweden, fast schon eine Nachricht. Die AS Rom, der FC Liverpool, der FC Arsenal, sogar der FC Barcelona sind Klubs, die im Zusammenhang mit dem 29-Jährigen genannt wurden.

Manager Max Eberl hatte zuvor schon klargestellt, dass nichts dran sei an den Spekulationen, und eben das tat nun auch Sommer selbst, indes mit dem branchenüblichen Zusatz „Stand jetzt“, der so viel bedeutet wie: Es kann sich jederzeit ändern. Niko Kovac hat dazu beigetragen, als er sich mit dem Zusatz „Stand jetzt“ zu Eintracht Frankfurt bekannte, kurz darauf aber als Trainer des FC Bayern vorgestellt wurde.

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Aber was soll Sommer machen? Was immer er sagt, er wird ein Spekulationsobjekt bleiben. Und wenn es ein, wie Eberl zu sagen pflegt, „unmoralisches Angebot“ gibt, ein Gebot von vermutlich 25 oder 30 Millionen Euro plus, dann kann sich der „Stand jetzt“ eben grundsätzlich ändern. Das ist die Realität in der Transferzeit, wenn es um Qualitäts-Spieler geht.

Und ein solcher ist Sommer. Das Achtelfinal-Aus der Schweiz hat ihn enttäuscht, er brauchte „drei, vier Tage, um es zu verdauen“. Doch er hat es abgehakt, hat nun allein positive Erinnerungen an seinen Russland-Reise, zumal er zu den besten Torhütern des Turniers gezählt wurde. Zudem hat ihn der „Kicker“ zum besten Ballfänger der Rückrunde der vergangenen Saison gemacht. „Das alles freut mich“, sagt Sommer. Und bleibt gelassen.

Für einen Torhüter ist das ein wesentliches Merkmal, und Sommer hat sich vorgenommen, „Stand jetzt“ in der neuen Saison bei Borussia noch mehr als Führungsspieler aufzutreten. Er ist längst Mitglied des Mannschaftsrates und somit einer, der zu den Bossen gehört. Beim Testspiel gegen Betis Sevilla in Bochum trug Ibrahima Traoré die Binde, möglich, dass auch Yann Sommer sie mal bekommt. 

Am Sonntag im Testspiel gegen den FC Ingolstadt wird Sommer noch nicht spielen. „Ich komme nicht nur als Tourist zurück, schließlich habe ich auch in den Ferien etwas gemacht. Aber ich brauche ein paar Tage, um reinzukommen“, sagte Sommer. Er dürfte seinen ersten Einsatz am 4. August beim FC Southampton bekommen.

Torwarttrainer Krebs, der bis dahin bei 1899 Hoffenheim gearbeitet hat, einem Klub mit einer ähnlichen fußballerischen Vorstellung wie Gladbach, hat ein paar neue Ideen mitgebracht, die sich indes weitgehend decken mit dem Ansatz von Patrick Foletti, dem Schweizer Torwarttrainer. So gibt es neue Stroboskop-Brillen bei Borussia, die das Reaktionsvermögen verbessern sollen. Sommer kennt das aus der Heimat.

Es wird für ihn eine Vorbereitung unter Beobachtung. Denn es bleibt die Option, dass er sich noch verändert. Vorerst aber ist weiterhin Sommer-Zeit in Gladbach. Nicht nur wegen der wahnsinnigen Temperaturen am Niederrhein, sondern auch, weil ein cooler Schweizer Torwart wieder und noch da ist. 

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