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Borussia Mönchengladbach Wieder Euro-Spektakel — wieder verloren

Fussball · 90 Minuten, die erinnerungswürdig waren. Doch am Ende standen die Borussen am Mittwochabend gegen Manchester City beim Champions-League-Debüt wie schon beim Europa-League-Spiel im Februar gegen Sevilla ohne Punkte da: 1:2.

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Ob Lucien Favre sich das Spiel am Mittwoch im Fernsehen angesehen hat? Man weiß es nicht. Wahrscheinlich, ja wohl ziemlich sicher. Und was bekam Mönchengladbachs ehemaliger Erfolgstrainer da vor dem Bildschirm geboten? Ein Spektakel. Halli-Galli. Eine Show mit reichlich Offensivszenen, Tempo, Power und elektrisiender Atmosphäre auf dem Rasen und auf den Rängen. Borussia hatte sich Ende Februar im heimischen Stadion beim 2:3 gegen Sevilla mit einem Trara aus der Europa League verabschiedet, und gestern sagten die Fohlen und ihre Fans der Champions League in Gladbach erneut mit erinnerungswürdigen 90 Spektakel-Minuten beim 1:2 gegen Manchester City "Guten Abend, da sind wir wieder!".

Falls Favre den Fernseher also an hatte, und falls er - wovon auszugehen ist - immer noch mit seinen früheren Jungs mitfiebert, dann dürfte er ziemlich gelitten haben. Denn das emotionale Spiel, der zeitweise Kontrollverlust des Hirns über das Herz, das entspricht bekanntermaßen nicht gerade dem pragmatischen, nüchtern-rationalen Analytiker aus der Schweiz. Er hatte den Borussen über die Jahre erfolgreich die Maxime der Spielkontrolle beigebracht. Die Fans indes lieben solche Spiele, in denen es heiß her geht, nicht mit vornehmlich kühlen Kopf, und sie mochten also auch gestern dieses Spiel. Weil ihre Borussia sich dem großen Favoriten von der Insel nicht abwartend-demütig gegenüberstellte, sondern mit gehörigem Selbstvertrauen die eigene offensive Marschroute durchzuziehen versuchte.

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Da warf sich ein Mo Dahoud mit selbstverständlichem Schmackes gegen den Riesen Yaya Touré, da verließ die Mönchengladbacher im Vorwärtsgang auch jenseits der Mittellinie nicht die Lust und der Mut zum Kurzpassspiel, da nahm es Raffael gleich auch mal mit mehrern Gegenspielern auf.

Im Februar beim Spiel gegen Sevilla war es der frühe, zweimalige Rückstand gewesen, der dem Team nach der Niederlage im Hinspiel nichts anderes mehr übrig ließ als eine Alles-oder-Nichts-Haltung auf dem Feld. Gestern gegen Manchester war es schon vor dem Anpfiff Alles oder Nichts, denn City war nun mal der übergroße Favorit.

Nein, es klappte gestern Abend nicht alles. Beileibe nicht. Raffael verschoss einen Elfmeter, es gab Missverständnisse auf den Außenbahnen und haarsträubende Fehler im Aufbauspiel. Die Chancenverwertung (gerade bei Raffael) ließ sehr zu wünschen übrig, und Citys Argentinier Sergio "Kun" Agüero lässt auch nicht jeden Abend so viele Großchancen aus. Aber das bringt eben eine Spektakel mit sich.

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Foto: ap, mm

Borussias neuer Trainer André Schubert spricht seit seinem ersten Interimstag vom Mut, Fehler zu machen. Diesen Mut haben seine Spieler nach dem missratenen Saisonstart inzwischen wiedergefunden. Wobei hier auch ein weiterer Schubert-Satz aus den vergangenen Tagen gilt: "Alles, was wir machen, ist keine Kritik an Lucien Favre." Das am Mittwoch war Schubert-Fußball auf Basis der Favre-Schule. Oder Favre-Fußball mit Schubert-Temperament. Das geht nicht in jedem Spiel, aber wann, wenn nicht im ersten Champions-League-Heimspiel? Lars Stindl lieferte mit seinem Führungstreffer die zwischenzeitlich zählbare Belohnung für die Art und Weise, wie die Borussen das Spiel bestritten.

Doch am Ende des Spektakels stand eben auch wieder eine Niederlage. Wie schon im Februar. Weil diesmal das britische Hirn die niederrheinische Emotion schlug. Weil sich Klasse und Cleverness gegen Willen und Mut durchsetzten. Und weil Borussias Elfmeter-Flut gegen sich als Problem einfach nicht mehr wegzudiskutieren ist. Das dürfte auch Lucien Favre so sehen. Gesehen haben. Gestern Abend am Fernsehen.

(klü)
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