Borussia Mönchengladbach Weisweiler Elf spielt beim Vatikan-Team

Mönchengladbach · Im vergangenen Jahr gab es bei Borussias Saisoneröffnung ein Novum: Zum ersten Mal trat das Fußball-Team des Vatikan auswärts an. Der Gegner war das Gladbacher Traditionsteam. Morgen ist das Rückspiel in Rom.

Weisweiler-Elf schlägt Vatikan
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Foto: Dieter Wiechmann

Rom war schon zweimal ein Ort für besondere Borussia-Erlebnisse. In der Ewigen Stadt standen die Gladbacher 1977 zum einzigen Mal im Endspiel des Europapokals der Landesmeister. 36 Jahre später ging dort das Europa-League-Spiel bei Lazio (0:2) wie das Meister-Finale gegen den FC Liverpool (1:3) verloren, doch erzählen sich die Borussia-Fans noch heute von diesem 14. Februar 2013, an dem die Spanische Treppe überflutet war von Gladbach-Anhängern. 10.000 waren da.

Auch in dieser Saison wird sich eine vermutlich üppige Gruppe vom Niederrhein auf eine italienische Reise begeben. Am 21. Oktober spielt das Team von Interimstrainer André Schubert in der Champions League bei Juventus Turin. Zuvor gibt es aber ein weiteres besonderes Erlebnis einer Abordnung aus Mönchengladbach in Rom: Die Weisweiler Elf spielt morgen bei der Mannschaft des Vatikan. Diese misst sich normalerweise mit Teams anderer Kleinstaaten wie San Marino oder Monaco, zuweilen tritt es auch gegen Pilger an. "Das Spiel bei der Vatikan-Mannschaft ist ein Highlight für uns", gesteht Jörg Jung, einer der Geschäftsführer des Gladbacher Traditionsteams.

Es ist ein Rückspiel. Im August des vergangenen Jahres kam das Vatikan-Team, das aus kickenden Mitgliedern der vatikanischen Gendarmerie, der Schweizer Garde und des Staatssekretariats besteht, nach Mönchengladbach und spielte im Rahmen der Saisoneröffnung gegen die Alt-Borussen. Es war eine Weltpremiere. Es war das erste Auswärtsspiel des Vatikan-Ensembles.

8:1 endete das Spiel für die Gladbacher. Ähnlich dürfte das sportliche Geschehen, das wie üblich bei Spielen des Vatikan-Teams durch die vatikanische Hymne eingeleitet wird, dieses Mal wieder enden. "Wir wollen auch dieses Spiel deutlich für uns entscheiden", kündigt Jörg Jung an. 16 Spieler und drei Offizielle vertreten die Weisweiler Elf in Rom. Thomas Kastenmaier, Karlheinz Pflipsen, Bachirou Salou, Valandi Anagnostou, Stephan Paßlack, Chiquinho und Marco Villa, der in Italien lebt, sind unter anderem dabei.

Auch Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof wird in Rom sein. Seine besondere Beziehung zum Vatikan hat die Vergleiche der Weisweiler Elf mit den Vatikan-Fußballern möglich gemacht. Ursprung der Idee war eine Audienz die Borussias Vize-Präsident Rainer Bonhof 2011 beim damaligen Papst Benedikt XVI wegen seines Engagements für das Hilfsprojekt Big Shoe. "Seitdem ist der Kontakt zum Vatikan nie abgebrochen", sagt Bonhof.

Er machte Benedikt XVI dann den Vorschlag eines sportlichen Wettstreits. "Die Idee wurde von Benedikt XVI akzeptiert. Als Papst Franziskus von der Initiative erfuhr, konnte er nur applaudieren. Wir kennen ja seinen sportlichen Spirit", sagte Guillermo Karcher, einer der Initiatoren auf Vatikan-Seite, vor dem ersten Spiel in Gladbach.

Es gab dann auch gleich die Gegeneinladung, der die Borussen nun nachkommen. "Ich war Anfang Juni noch mal in Rom. Da gab es Gespräche und wir haben den Termin ausgemacht", sagt Bonhof. Es wird eine Reise mit Mehrwert. Die Alt-Borussen werden durch den Vatikan geführt und weitere römische Sehenswürdigkeiten besichtigen. Eine Audienz beim Papst wird es nicht geben. Doch auch so "wird es für uns ein tolles Event sein", vermutet Jörg Jung. Rom ist eben ein Ort für besondere Borussen-Erlebnisse.

(RP)
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