Borussias 0:0 in Freiburg Darum stellte Farke Weigl auf seine „1A-Position“

Freiburg · Neuzugang Julian Weigl spielte beim 0:0 erstmals von Beginn an für Gladbach. Für ein Problem der ersten beiden Spiele seit seiner Ankunft kann er wenig. Was Weigl und Trainer Daniel Farke zu seinem Auftritt sagten.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik gegen SC Freiburg
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Freiburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: AFP/THOMAS KIENZLE

Wäre er als Fan dabei gewesen beim 0:0 Borussias beim SC Freiburg, hätte der Neu-Gladbacher Julian Weigl trotz der fehlenden Tore seine Freude am Geschehen in der Freiburger Arena gehabt. „Das ganze Spiel war interessant für alle Zuschauer, es ging auf und ab“, fand Weigl, der im Breisgau erstmals in der Startelf des niederrheinischen Bundesligisten stand.

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Freiburg - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Tom Weller

Weigl brachte auf den Rasen, was von Weigl zu erwarten ist. Er gilt als typischer Ballbesitzspieler, als einer, der dem Spiel Ruhe und Struktur geben kann. 11,59 Kilometer lief er, mehr als jeder andere Borusse, er hatte 84 Ballkontakte, nur Christoph Kramer (107) und Yann Sommer (101) hatten mehr. Weigl war also gleich im Spiel drin als Schaltstation. 87 Prozent seiner Pässe kamen an, diese Passsicherheit ist seinem Trainer Daniel Farke wichtig und half dem Team, Freiburg zu bändigen durch lange Ballbesitzphasen.

Dafür, dass Borussia seit seiner Ankunft noch torlos ist in den seither absolvierten 180 Minuten, kann Weigl wenig. „Wenn wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit nutzen, wird es etwas einfacher“, sagte er mit Blick auf Gladbachs Gelegenheiten in Freiburg. Vor allem Marcus Thuram war für diese verantwortlich, der Franzose war wie beim 0:1 gegen Mainz der agilste und gefährlichste Offensive Borussias, sechs der 14 Torschüsse kamen von ihm an diesem Abend, Thuram ist aktuell der abschlussfreudigste Bundesligaspieler.

Weigl fehlten in der fünften Minute nur wenige Zentimeter zu seinem ersten Gladbach-Tor, als er nach einer Ecke und einer Verlängerung Ramy Bensebainis nur knapp am Ball vorbeiflog. Für das Spektakuläre allerdings ist Weigl nur selten zuständig.

Für seinen Trainer war es zumindest eine Gedankenoption, den von Benfica Lissabon Ausgeliehenen in seinem ersten Startelf-Spiel in der Innenverteidigung zu bringen und Christoph Kramer auf der Sechs zu belassen, Daniel Farke entschied sich dann aber dafür, Kramer zurückzuziehen.

„Wir haben beides diskutiert. Aber Chris ist nochmal ein bisschen kopfballstärker und hat auch im letzten Spiel in der zweiten Halbzeit mit Marvin Friedrich zusammen auf der Position gespielt. Jule, der es auch spielen kann, wollte ich in seinem ersten Spiel von Anfang an auf seiner 1A-Position spielen lassen, weil er noch nicht so im Rhythmus ist“, sagte Farke.

So durfte Weigl seinen Lieblingsjob übernehmen an der Seite von Manu Koné. Das Duo machte es gut in der Zentrale, hatte das Geschehen dort weitgehend im Griff. Kaum einmal kam Freiburg gefährlich durch das Zentrum. Beide schafften es zudem, sich auch mal ins Spiel nach vorn einzubringen, Koné als dynamischer Balltreiber, Weigl als zuverlässiger Ballbesitzer.

Dass er gern in Freiburg seinen dritten Sieg gelandet hätte, steht außer Frage, doch Weigl wollte nicht nur auf die Resultate schauen nach seinen ersten beiden Gladbach-Spielen. „Natürlich hätten wir gerne zu Hause gegen Mainz drei Punkte geholt. Oder, so wie der Spielverlauf war, wenigstens einen Punkt. Wichtig ist aber, dass wir gute Leistungen gezeigt haben, auch gegen Mainz in Unterzahl. Und jetzt in Freiburg. Wir hatten in der ersten Halbzeit Vorteile oder zumindest die klareren Chancen. Aber auch wenn wir denken, wir hätten deswegen das Ding auf unsere Seite ziehen können, können wir mit dem Punkt leben“, resümierte Weigl seine erste Dienstreise als Gladbacher.

„Im Großen und Ganzen haben wir ein top Spiel gemacht“, fand Weigl. „Darauf können wir aufbauen.“ Das galt für das gesamte Team wie für ihn selbst. Julian Weigl ist schnell angekommen bei Borussia.

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