Beim Derby gegen Köln Warum Borussia auf Unibet-Werbung verzichtete
Mönchengladbach · Am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln verzichtete Borussia Mönchengladbach auf Werbung für den Sportwettenanbieter Unibet. Dass der Sponsor des Klubs beim Derby plötzlich nicht mehr auftauchte, hatte einen Grund.
Reaktionen der Borussia-Fans auf die Derby-Pleite
Regelmäßigen Stadionbesuchern könnte am vergangenen Samstag beim Derby gegen den 1. FC Köln der kleine Unterschied aufgefallen sein. Als Stadionsprecher Torsten Knippertz vor dem Anpfiff die Mannschaftsaufstellung der Borussia ankündigte, verzichtete er auf den Zusatz, die Aufstellung werde präsentiert von Unibet. Der Sportwettenanbieter ist bei Gladbacher Heimspielen normalerweise nicht nur bei diesem Programmpunkt präsent: Unibet-Werbung läuft in regelmäßigen Abständen auch auf den Banden im Stadion. Doch gegen Köln verzichtete Borussia auf Werbung ihres Sponsors.
Der Hintergrund: Sportwetten im Internet sind zwar seit dem Herbst 2020 legal, der Anbieter Unibet hat in Deutschland aber gar keine Lizenz und darf deswegen auch nicht für sich werben. Darüber hatte die Wirtschaftswoche bereits am 6. März berichtet. Dies hatte zunächst allerdings keine Auswirkungen auf Borussia, die weiterhin für Unibet warb. „Unseres Wissens nach sind die Bedingungen für eine Lizenzerteilung erfüllt“, wurde damals ein Vereinssprecher zitiert. Der Verein wisse um die fehlende Erlaubnis, jedoch habe Unibet eine Zulassung beantragt.
So tippen Reporter und Fans Borussias Saisonendspurt
Laut Wirtschaftswoche sei der Antrag des Sportwettenanbieters vor mehr als einem Jahr gestellt worden, eine Zulassung ist jedoch immer noch nicht erfolgt. Und es sei nicht abzusehen, wann und ob dies überhaupt noch geschehe. Der TV-Sender Sky, der seine Talkshow „Sky90“ mit Unibet bewarb, hatte die Zusammenarbeit schon in der vergangenen Saison aufgrund der ungeklärten Rechtslage beendet. Nun hatte der Fall auch für Borussia Konsequenzen, vor dem Derby verpflichtete sich Gladbach laut eines Berichtes der „Bild“ gegenüber dem Fachverband Glücksspielsucht, die Werbung zu unterlassen.
Damit verschwand Unibet nicht nur aus der Gladbacher Werbung rund um das Heimspiel gegen Köln. Auch der regelmäßige Podcast des Klubs wird nicht mehr vom Sportwettenanbieter präsentiert, sondern heißt nur noch „FohlenPodcast“. Ob sich das nochmals ändert, ist derzeit nicht vorauszusehen.
