Borussia Mönchengladbach Der FC Zürich hat Personalprobleme
Mönchengladbach · Urs Meier sah sich zu einer trotzigen Aussage gezwungen. "Totgeglaubte leben länger", sagte der Trainer des FC Zürich nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft beim FC Thun. Es war die zweite Pleite des FCZ in der Schweizer Super League in Folge, womit der Rückstand auf Tabellenführer Basel innerhalb einer Woche von zwei auf acht Zähler anstieg.
Unzufrieden braucht man in Zürich eigentlich aber nicht zu sein. 33 Punkte in der heimischen Liga sind ein starker Wert, zudem hat der Klub heute Abend im Borussia-Park die Chance, durch einen Sieg in der Europa-League zu überwintern. Diese Chance hat sich Zürich trotz des Fehlstarts mit der Niederlage bei Apollon Limassol durch zwei Heimsiege an den vergangenen beiden Spieltagen erarbeitet.
Beim 3:2 gegen den FC Villarreal und beim 3:1 gegen Limassol stellte der FCZ seine Offensivqualitäten unter Beweis. Urs Meier lässt einen ansehnlichen Kombinationsfußball im 3-4-2-1-System spielen, in dem Yassine Chikhaoui die Hauptrolle einnimmt. Der technisch versierte Regisseur, der im Hinspiel gegen Gladbach noch gelb-rot-gesperrt fehlte, ist in guter Form und kann Zürichs Angriffsspiel die entscheidenden Impulse geben.
Chikhaoui bildet allerdings aktuell eine Ausnahme, wenn es um positive Personalmeldungen beim FCZ geht. Gegen den FC Thun fehlten Trainer Meier gleich neun Akteure durch Sperren oder Verletzungen. Bei Borussia könnten die angeschlagenen Mittelfeldspieler Burim Kukeli und Marco Schönbächler zurückkehren, sicher ist dies aber nicht. Generell machte das Team zuletzt einen ausgelaugten Eindruck. Und im Europapokal hat Zürich nur eines der vergangenen elf Auswärtsspiele gewonnen. Doch in Gladbach nimmt der FCZ die Rolle des Außenseiters sicher gerne an - und wird um seine Chance kämpfen.
THOMAS GRULKE