Saisonrekorde in Augsburg Diese Fakten machen Gladbachs Pleite noch unbegreiflicher
Mönchengladbach · Nie und nimmer durfte Borussia dieses Spiel in Augsburg verlieren. In zahlreichen Bereichen haben die Fohlen beim 1:3 offensive Bestmarken für diese Saison aufgestellt. Aber es kamen eben auch ein paar schlechte Erinnerungen hoch.
13.03.2021
, 18:02 Uhr

Augsburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik
- Borussia gab in Augsburg 25 Torschüsse ab, ein neuer Saisonrekord für die Bundesliga. Bislang lag das 1:0 in Bielefeld mit 22 Versuchen vorne. Mehr als 15 hatten bislang immer (dreimal) zum Sieg gereicht.
- Marco Roses Mannschaft produzierte 3,0 Expected Goals (xG). Heißt: Die Trefferwahrscheinlichkeit aller Torschüsse betrug in Summe drei. In den vergangenen vier Ligaspielen war Gladbach zuvor insgesamt nur auf 3,3 xG gekommen. Mit 1,1 war Stindl am gefährlichsten, aus dem Spiel heraus ging Platz eins an Valentino Lazaro (0,7).
- Nur gegen Mainz 05 (69 Prozent) und gegen den 1. FC Köln (64) im Februar hatte Borussia in dieser Bundesligasaison mehr Ballbesitz. Wie die beiden anderen ging auch das 63-Prozent-Spiel in Augsburg verloren.
- In der 76. Minute schoss Marco Richter den FCA wieder in Führung, in der 88. Minute sorgte André Hahn für die Entscheidung – Gladbach hat nun in der Schlussviertelstunde schon 13 Gegentore kassiert. Das übertrifft nur Schalke (18), nur Hertha (13) und Mainz (11) sind in dieser Statistik ebenfalls schon zweistellig.
- Hahn hatte bereits als Bald-Borusse für Augsburg getroffen. 2017 war er dann für den Hamburger SV erstmals als Ex-Borusse erfolgreich. Mit seinem Tor am Freitag führte er eine FCA-Tradition fort: 2011 traf in Jan-Ingwer Callsen-Bracker ein ehemaliger Gladbacher in diesem Duell, 2014 hieß der Siegtorschütze Raúl Bobadilla und 2016 Martin Hinteregger.
- Augsburg erzielte sein erstes Eckballtor in dieser Saison, es war überhaupt erst das vierte Standardtor dieser Saison. Erfolgreich war 1,74-Meter-Mann Ruben Vargas.
- Für Yann Sommer war es ein besonders bitterer Abend. Drei Schüsse gingen auf seinen Kasten, alle drei waren drin. Auf eine Abwehrquote von 0 Prozent war der Schweizer in dieser Saison zuvor dreimal gekommen: Bielefeld schoss im Januar schlichtweg nicht aufs Tor, Frankfurt hatte im Dezember bei drei Versuchen eine 100-Prozent-Quote beim 3:3, Leverkusen beim 4:3 im November sogar bei vier Versuchen.
- Gladbach hatte zuletzt schlechte Erfahrungen gemacht mit gegnerischen Kontern nach eigenen aussichtsreichen Angriffen. Diesmal funktionierte sogar diese Art des Umschaltspiels: Vier Defensivaktionen führten zu einem Schussversuch, mehr als einmal pro Spiel war das in dieser Saison bislang nie passiert. So resultierte der Elfmeter zum Beispiel aus einem schnellen Gegenangriff, nachdem Nico Elvedi kurz zuvor noch vor dem einschussbereiten Hahn gerettet hat.