„Kader ist zu dünn besetzt“ Borussias U23-Trainer Vogel spricht ein Problem an

Mönchengladbach · Zu was die U23 von Borussia Mönchengladbach in dieser Saison in der Lage ist, ist schwer auszumachen. Fakt ist: Für konstantere Leistungen mangelt es quantitativ an Spielern. Die Situation der Zweitvertretung könnte sich durch Nico Elvedis Verletzung weiter verschärfen.

Gladbach: Wo U23-Talente gelandet sind - Niehues zu Heidenheim
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Hier sind Borussias Ex-U23-Spieler gelandet

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Foto: Dieter Wiechmann/Wiechmann, Dieter (dwi)

Es ist ein wenig vergleichbar mit der ewigen Frage, ob nun das Huhn oder das Ei zuerst da war. Ist Borussias U23 am Freitagabend gegen Rot-Weiss Essen ab der 30. Minute besser ins Spiel gekommen, weil der Tabellenführer nachgelassen hat, oder hatte das Team von Trainer Heiko Vogel daran selbst einen größeren Anteil?

„Nun zu sagen, dass das nur mit dem Nachlassen der Essener zu tun hat, wird meiner Mannschaft sicherlich nicht gerecht“, hatte Vogel gleich nach dem Spiel gesagt. Zwar machten die Borussen aus dem 0:2 nach 28 Minuten ein 1:2, was nach 90 Minuten die vierte Niederlage in Serie bedeutete, doch diese ist anders zu bewerten als die Spiele zuvor, wo die Aufgaben für Borussia im realistisch lösbaren Bereich waren.

Aber für welche Ziele reicht die Qualität des Kaders generell? Klar geworden ist derweil, dass es zu schnell knapp wird, wenn sich einige Spieler verletzen. Jordi Bongard wird wohl nicht vor Februar wieder mitwirken, Kaan Kurt womöglich im Januar, und am Freitag verletzte sich auch noch Phil Beckhoff, der gestützt den Platz verließ und für den das Fußballjahr 2021 wohl auch vorzeitig beendet ist. „Der Kader ist einfach zu dünn besetzt. Aber dennoch müssen wir jetzt vor allem ruhig bleiben. Klar ist aber auch, dass es sich irgendwann natürlich auswirkt, wenn du im Training nur Sechs-gegen-Sechs spielen kannst“, erklärt der Coach.

Verschärft wird die Problematik dadurch, dass auch die A-Jugend ihr Personal zusammenhalten muss, um in der Bundesliga kein Risiko einzugehen. So war am Freitag mit Kushtrim Asallari ein A-Junior dabei, der auch seine Einsatzzeit bekam. Ganz problematisch könnte es werden, wenn nun aufgrund der Verletzung von Nico Elvedi noch ein Verteidiger nach oben zu den Profis gezogen wird.

„Das ist dann ja auch ein Vorgang, der völlig normal wäre“, sagt Vogel dazu, natürlich wissend, dass ihm das weitere Probleme bereiten würde, elf Spieler auf den Platz zu bringen, die in der Regionalliga bestehen. Das könnte Innenverteidiger Michel Lieder sein, womit dann auch noch der einzige Ü23-Spieler aus dem Team genommen wäre. Michael Wentzel und Tom Gaal wären die Alternativen.

U23-Trainer Heiko Vogel muss mit einem kleinen Kader arbeiten  .

U23-Trainer Heiko Vogel muss mit einem kleinen Kader arbeiten .

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Bliebe das Team im neuen Jahr von Verletzungen verschont, so denkt Vogel nicht, dass die Mannschaft in Abstiegsgefahr geraten sollte. „Dann ist eine Punktzahl wie in der Vorsaison realistisch“, formuliert der Coach. Da hatten die Borussen mit 55 Zählern aus 40 Spielen am Ende Platz elf belegt, waren deutlich näher am oberen Drittel dran als vom unteren entfernt. Um aber wirklich eine sorgenfreie Rückrunde zu absolvieren, sollte im Winter auf der einen oder anderen Position vielleicht noch mit einem erfahrenen Spieler aufgestockt werden, um die vielen sehr jungen Spieler an die Hand zu nehmen, auf dem Trainingsplatz wie im Spiel, und damit auch eine echte Konstante zu sein. Damit sind die Borussen viele Jahre lang gut gefahren.

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