„Dumm, unsportlich, diskriminierend“ Borussias U23-Trainer Vogel zeigt Reue nach Spruch gegen Schiedsrichterin

Mönchengladbach · Borussia U23-Trainer Heiko Vogel hat nach seinem Verbalaussetzer gegen eine Schiedsrichterin Reue gezeigt. Dass er zur „Strafe“ ein Frauenteam trainieren sollte, löste viel Kritik aus. Durchziehen will er die Einheiten trotzdem.

 Borussias U23-Trainer Heiko Vogel.

Borussias U23-Trainer Heiko Vogel.

Foto: Heiko van der Velden

„Ich bereue mein Verhalten sehr. Nach meinem Platzverweis habe ich in einem emotionalen Ausbruch gesagt, dass Frauen nicht auf den Fußballplatz gehören. Das war dumm, das war unsportlich und es war diskriminierend“, sagte Vogel in einem vom Fußball-Bundesligisten veröffentlichten Interview: „Meine Aussage ist absolut nicht zu rechtfertigen und entspricht vor allem nicht meiner persönlichen Einstellung. Ich habe mich dafür bei den Beteiligten entschuldigt und ich möchte mich bei allen Fußball spielenden Frauen und Mädchen und bei allen Schiedsrichterinnen entschuldigen.“

Vogel hatte wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber zwei Schiedsrichterassistentinnen vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) eine Auflage erhalten, wonach er bis zum Sommer sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft zu halten habe. Daran war Kritik von DFB-Präsident Fritz Keller, Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und deutschen Nationalspielerinnen gekommen. Das verstehe er, sagte der 45-Jährige.

„So etwas als Strafe zu betiteln, sendet ein ganz falsches Zeichen. Es war nie in meinem Sinn, dies als Teil einer Strafe zu verstehen. Ich habe es vorgeschlagen, weil ich mich bei den Fußball spielenden Frauen und Mädchen bei Borussia entschuldigen wollte und weil ich ihnen zeigen wollte, dass ich den Frauenfußball wertschätze und auf der gleichen Ebene wie Männerfußball sehe“, beteuerte Vogel: „Leider ist das total falsch rübergekommen. Ich wollte nach meiner mündlichen Entschuldigung einfach auch Taten folgen lassen.“

Die Einheiten wolle er trotzdem leiten, „weil es mir am Herzen liegt.“ Aber „natürlich nur, wenn die Spielerinnen dies auch möchten.“ Dass der Verband ihm zu verstehen gegeben habe, dass er die Aussage als „diskriminierend“ verstehe, sei „richtig so, denn mein Verhalten war nicht nur unsportlich, sondern auch diskriminierend.“ Es werde, so beteuerte Vogel, „mir nie mehr passieren.“

(ako/dpa)
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