Borussia empfängt den Meister Vogels neue U23 startet mit Dreierkette und Blick nach oben

Im ersten Saisonspiel in der Regionalliga West bekommt es die zweite Mannschaft der Fohlen gleich mit dem Vorjahresmeister zu tun. Verstärkt wurde der Kader vor allem mit Spielern, die vergangenes Jahr noch im Juniorenbereich aktiv waren.

 Borussias U23-Trainer Heiko Vogel feiert seine Pflichtspiel-Premiere gegen den SV Rödinghausen.

Borussias U23-Trainer Heiko Vogel feiert seine Pflichtspiel-Premiere gegen den SV Rödinghausen.

Foto: Heiko van der Velden

Mit ein wenig Verspätung, weil das als Regionalliga-Auftaktspiel geplante Duell mit der U23 des FC Schalke auf den 6. Oktober verlegt wurde, startet Borussias U23 mit dem neuen Trainer Heiko Vogel am Samstag in die Saison. Da wird es gleich richtig heiß, denn der Vorjahresmeister SV Rödinghausen, der auf den Drittliga-Aufstieg verzichtete, gibt sich im Grenzlandstadion um 14 Uhr die Ehre.

Damit endet eine recht lange Vorbereitung – und eine Pflichtspiel-Pause von einem halben Jahr. „Die Mannschaft hat über jedes Training hinweg sehr akribisch gearbeitet, das war für mich sehr positiv“, sagt Vogel. Wir beleuchten, wie es zum Auftakt um das neu formierte Team bestellt ist.

Testspiele Die Bilanz der ersten fünf Testpartien liest sich beeindruckend. Allesamt wurden sie gewonnen, nicht einen einzigen Gegentreffer kassierte die Vogel-Auswahl gegen drei Oberligisten sowie je einen Verbands- und Landesligisten. Nicht mehr ganz so zufrieden war der Coach danach mit den Partien gegen klassengleiche Gegner.

Gegen den Liga-Konkurrenten Rot-Weiß Oberhausen gab es ein 1:3, gegen die Kickers Offenbach ein 2:2. „Da hat man dann gesehen, dass wir einfach 90 Minuten hellwach sein müssen. Die Spielverläufe waren eigentlich so, dass wir beide Spiele auch hätten gewinnen können. Aus dem Wenigen, das wir hinten zugelassen haben, sind dann aber zu viele Gegentore geworden“, betont der Coach, allerdings auch mit dem Verweis auf die Jugend seiner Spieler.

Die Neuen Gleich zehn Neue tauchen im Kader der U23 auf – allesamt haben sie im Vorjahr noch in der A-Jugend gespielt. Mit Per Lockl, der vom VfB Stuttgart kommt, war nur einer davon ein externer Zugang. Borussia baut also massiv auf ihren eigenen „Stall“. „Ich glaube, dass die Jungs alle sehr akribisch und wissbegierig sind, sie saugen alles auf. Da ist keiner dabei, von dem man den Eindruck hat, dass er einfach nur ‚bemüht‘ ist“, sagt Vogel.

Natürlich sei oft noch eine gewisse Naivität zu beobachten, aber das sind ja eben die Ansatzpunkte für die Arbeit des neuen Coaches. Hervorheben möchte Vogel nach der Vorbereitung keinen der jungen Spieler. „Das sage ich den Jungs lieber im Vier-Augen-Gespräch.“ Einige Spieler wie Verteidiger Jordi Bongard oder Zugang Lockl sollten aber gleich eine Chance auf die Startelf haben. Am Samstag verstärkt Mamadou Doucouré aus dem Profi-Kader die U23.

System In der Vorbereitung hat Vogel einige Varianten probiert, noch nicht überall ist eine Entscheidung gefallen. „Aktuell sieht es defensiv so aus, als laufe es auf eine Dreierkette hinaus. Wie wir es davor genau machen werden, kann ich aktuell wirklich noch nicht sagen“, erklärt er. „Wir haben aber auch bei der Taktik das Selbstbewusstsein, eher auf uns zu schauen und uns nicht zu sehr nach dem Gegner zu richten. Für mich ist wichtig, dass wir lernen, Situationen richtig zu erkennen und auszuspielen. Wir müssen einen Konter, wenn er sich anbietet, ebenso spielen können wie eine Phase, in der es auf gute Defensivarbeit ankommt. Dabei soll die Individualität aber auch zum Tragen kommen.“

Ziele An einer Zielsetzung kann sich bei der U23 eines Profivereins grundsätzlich nie etwas ändern. Der Ausbildungsgedanke, Spieler so effektiv wie möglich an die Bundesliga zu führen, steht im Vordergrund. „Wenn man diese Aufgabe gut bewältigt, sieht es aber auch mit anderen Zielen in der Regel automatisch ganz gut aus“, betont Vogel und fügt an: „Wenn ich mir was wünschen kann, schaue ich immer lieber nach oben. Das ist doch völlig klar.“

Dass der Verein nach außen keinen Ziel-Tabellenplatz verkündet, war ebenso erwartbar, wie es wenig sinnvoll gewesen wäre.

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