Fußball U23 bäumt sich beim 0:0 gegen das Schlusslicht nicht auf

Mönchengladbach · Trainer Arie van Lent war nach der Regionalliga-Nullnummer gegen Herkenrath stinksauer. Sein Team hatte nahezu alles vermissen lassen. „Da stehen einige auf dem Platz, die sich schon für Profis halten. Dann sollen sie das mal weiter glauben“, sagte Borussias Coach.

 Borussias U23, hier mit Louis Ferlings gegen Baris Sarikaya (links) und Hajdar Shala, tat sich sehr schwer gegen Herkenrath.

Borussias U23, hier mit Louis Ferlings gegen Baris Sarikaya (links) und Hajdar Shala, tat sich sehr schwer gegen Herkenrath.

Foto: Dieter Wiechmann

Um 15.50 Uhr war Arie van Lent am Samstagnachmittag bedient. Wütend stapfte er vom Platz, wollte sich nach dem 0:0 gegen das abgeschlagene Schlusslicht TV Herkenrath zunächst kaum äußern. „Muss ich dazu wirklich noch etwas sagen? Da stehen einige auf dem Platz, die sich schon für Profis halten. Dann sollen die das mal weiter glauben“, erklärte der Coach. In der Tat hatte das Gezeigte zuvor nur recht wenig mit Regionalliga-Niveau zu tun.

Die Partie gegen das Schlusslicht verlief von der ersten Minute an ähnlich wie die gegen Kaan-Marienborn vor zwei Wochen. Die Herkenrather standen tief, beließen nur ihren Stürmer in Nähe der Mittellinie. Die Borussen taten sich schwer, ein Mittel gegen diese dichte Deckung zu finden. Der Weg über die Außenbahnen, der Erfolg hätte versprechen können, wurde viel zu selten gewählt. Und bis auf einen Distanzschuss von Aaron Herzog etwa nach einer Viertelstunde, der knapp über den Querbalken strich, gab es nicht eine einzige Tormöglichkeit. Die beste Chance der ersten Hälfte erspielten sich dann sogar die Gäste, die nach einem Abspielfehler der Borussen schnell umschalteten – und plötzlich stand Kevin Dabo frei vor Keeper Franz Langhoff. Der jedoch parierte den ersten Schuss glänzend, und anstatt danach das praktisch leere Tor zu treffen, setzte Dabo den Ball an die Latte (37.).

Auch acht Minuten nach dem Wechsel waren es wieder die Herkenrather, die durch Michael Hasemann eine Riesenchance zur Führung hatten. Zwar legten die Borussen kurzzeitig ein wenig an Engagement zu, blieben aber weiter erschreckend harmlos, machten aberwitzig viele Fehler im Spielaufbau. Gefahr gab es wieder nur durch die Herkenrather. Ein Distanzschuss von Essengue Tchakoumi strich eine Viertelstunde vor dem Ende hauchdünn am Borussen-Tor vorbei.

Auf der Bank bekundete auch Amateurdirektor Roland Virkus seinen Unmut über die gezeigte Leistung, doch die Borussen ließen das Spiel bis zum Abpfiff ohne Aufbäumen über sich ergehen. Zu den Höhepunkten des zweiten Durchganges gehörte der Umstand, dass die Herkenrather sich mangels Aufwärm-Leibchen selbige bei den Borussen leihen mussten.

Gerade ein Mentalitäts-Spieler wie Thomas Kraus, der eine Gelbsperre abzusitzen hatte, wurde schmerzlich vermisst. „Das Schlimmste war für mich eigentlich, dass wir nach der Pause gar nicht wirklich versucht haben, uns angemessen zu wehren. Wir hätten durchaus verlieren können, und eigentlich haben wir uns hier eher wie ein Absteiger präsentiert“, resümierte der Coach.

Borussia U23: Langhoff – Egbo, Lieder, Pazurek, Hoffmanns – Benger – Herzog, Ferlings (80. Theoharous), Mutsafic (63. Bennetts) – Steinkötter (46. Pisano), Makridis. Zuschauer: 316.

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