Wechsel-Kandidaten Diese Spieler könnten zu Gladbach passen

Mönchengladbach · Die Liga startet nach der Länderspielpause in den Endspurt, die Planungen für die Zukunft laufen schon. Unsere Redakteure haben sich mal nach passenden Spielern für die Gladbacher umgesehen.

 André Schürrle jubelt im Trikot des FC Fulham.

André Schürrle jubelt im Trikot des FC Fulham.

Foto: dpa/Kirsty Wigglesworth

Plattenhardt als Wendt-Nachfolger (Sebastian Hochrainer)

Die Misserfolge der letzten Wochen haben die Planungen für die nächste Saison nicht vereinfacht. Viel wird davon abhängen, ob Borussia in der Champions League, der Europa League oder gar nicht europäisch spielen wird. Aus finanzieller Sicht und auch für die Spieler, für die Gladbach gerade beim Erreichen der Königsklasse ein tolles Ziel wäre. Klar ist: Gerade auf den Außen braucht Borussia Verstärkung – defensiv und offensiv.

Als Konkurrent für Oscar Wendt ist Marvin Plattenhardt eine mögliche Variante. Der Linksverteidiger hat bei Hertha BSC seinen Stammplatz an Maximilian Mittelstädt verloren und wurde so auch nun nicht von Bundestrainer Joachim Löw nominiert. Dabei gehörte er zuletzt immer zum Kader der Nationalmannschaft. Bei einem Marktwert von zwölf Millionen Euro ist der Standardspezialist trotzdem bezahlbar. Eine weitere Variante: Kieran Tierney von Celtic Glasgow. Der 21-Jährige hat bereits Erfahrungen auf internationaler Bühne gesammelt und gilt als großes Talent auf der Linksverteidiger-Position.

Für die rechten Seite hat Borussia schon seit längerer Zeit Kevin Mbabu im Blick, der auch als Innenverteidiger einsetzbar ist. Der Schweizer Nationalspieler steht nach unseren Informationen jedoch auch bei Eintracht Frankfurt hoch im Kurs. Deren Coach Adi Hütter trainierte Mbabu bereits bis zur vergangenen Saison bei den Young Boys Bern. Ein weiterer Abwehrkandidat ist Timo Baumgartl. Voraussetzung dafür ist aber, dass er mit seinem aktuellen Klub, dem VfB Stuttgart, den Klassenerhalt nicht schafft, ansonsten dürfte der U21-Nationalspieler zu teuer sein.

Als Außenstürmer könnte ein ehemaliger WM-Held ein Thema werden: André Schürrle. Der Vorlagengeber des entscheidenden Treffers von Mario Götze 2014 ist in dieser Saison von Borussia Dortmund an den FC Fulham ausgeliehen und hat sich in England wieder in besserer Verfassung präsentiert, er schoss in 22 Einsätzen immerhin sechs Tore. Weil er mit Fulham wohl absteigen wird, endet das eigentlich bis 2020 angesetzte Leihgeschäft vorzeitig nach der Saison. Sollte Thorgan Hazard zum BVB wechseln, könnte ein Schürrle-Deal verrechnet werden. Weiteres Plus: Der 28-Jährige gewann 2015 gemeinsam mit Dieter Hecking mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal.

Vom wahrscheinlichen Abstieg von Hannover 96 könnte Borussia auch profitieren. Dort ist Ihlas Bebou einer der Akteure, die auf dem Transfermarkt heiß begehrt sein werden. Fußballerisch würde der Togolese perfekt ins 4-3-3-System passen, dazu kommt Bebou, der bei Fortuna Düsseldorf in der Jugend gespielt und dort seine ersten Profijahre verbracht hat, aus der Region. Er soll eine Ausstiegsklausel über 15 Millionen Euro haben, jedoch steht auch ein Transfer nach England im Raum.

Weitaus günstiger wäre Johannes Eggestein. Der Vertrag des U21-Nationalspieler läuft am Saisonende aus, und bislang ist es seinem Arbeitgeber Werder Bremen nicht gelungen, ihn von einem neuen Kontrakt zu überzeugen. Deswegen könnte Eggestein Borussias Schnäppchen-Chance sein. Sein Bruder Maximilian würde auch passen, dürfte mittlerweile aber zu teuer sein.

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Foto: dpa, lus soe

Borussia braucht Tore. Warum nicht Waldschmidt? (Karsten Kellermann)

Es hätte für Max Eberl vieles einfacher gemacht, hätten die Borussen konstant weiter gepunktet. Er hätte mit dem Thema Champions League sehr offensiv bei möglichen Zugängen werben können. So aber sehen Eberl und Trainer Dieter Hecking genau, welche Problemzonen es im Team gibt. Eine davon: Borussia braucht verlässlicher Tore. Weswegen ein Schwerpunkt bei der Konstruktion des Team für 2019/2020 in der Offensive liegen sollte. Ein Hauptaugenmerk liegt darauf, mit Thorgan Hazard zu verlängern. Doch neue Impulse bei der Torproduktion können nicht schaden.

Mark Uth (27) könnte daher ein Thema sein, oder besser: wieder werden. Bevor er zum FC Schalke ging von 1899 Hoffenheim, wurde der Stürmer auch  mit Gladbach in Verbindung gebracht. Im Nachhinein muss man vielleicht sagen: Es hätte besser zu ihm gepasst. Er ist ein spielender Mittelstürmer, der auch über den Flügel kommen kann, zugleich aber den Strafraum kennt. Klar, Uth hat seinen Preis, doch könnte was gehen, wenn bei Schalke Tabula rasa gemacht wird.

Interessant wäre auch Maximilian Philipp (25), der in Dortmund derzeit verletzt ist, sich aber auch jenseits davon mehr versprochen hatte beim BVB. Kostspielig wäre auch er, im Preis wie im Gehalt, aber eben auch einer, der enorm viel Speed mitbringt und immer noch in die Gladbach-typische Kategorie „entwicklungsfähig“ fällt.

Günstiger, jedoch nicht weniger interessant: Freiburgs Luca Waldschmidt. Warum nicht er? Sieben Tore und drei Assists hat er beisammen, gegen Borussia hat er beim 3:1 in der Hinrunde getroffen. Der 22-Jährige kann nebenbei über beide Flügel kommen, diese Polyvalenz ist ebenfalls ein Plus. Wie teuer er wäre angesichts des bis 2022 datieren Vertrags ist die Frage, sein Marktwert wird auf zehn Millionen Euro taxiert.

Ein Mann für Tore und Ideen mit viel Entwicklungspotenzial wäre Bremens Johannes Eggestein (19). Auch er ist breit aufgestellt, was seine Positionen angeht: Mittelstürmer, Rechtsaußen oder offensiver Mittelfeldspieler kann er sein. Möglich, dass Borussia eines der Angebote abgegeben hat, von denen er zuletzt sprach. Ein anderer Typ wäre Niclas Füllkrug, der vor dieser Saison schon fast Borusse war: Ein echter Strafraumstürmer wäre ein Ansatz, Borussia vorn variabler zu machen und das 4-3-3-System noch ausgeprägter aufzustellen.

Im Mittelfeld ist Borussia grundsätzlich gut aufgestellt, zumal, wenn Laszlo Bénes voller Selbstvertrauen aus Kiel zurückkommt. Nur wenn es schwerwiegende Abgänge gibt, müsste nachgelegt werden. Dass noch ein starker Innenverteidiger kommt, ist nicht auszuschließen. Sich auf den defensiven Außen breiter aufzustellen, wäre wichtig: Bremens Ludwig Augustinsson (24) ist ein Linksverteidiger mit internationaler Erfahrung, der aber seinen Preis sowie einen Vertrag bis 2022 hat. Einer wie er wäre nur mit Champions-League-Einnahmen zu realisieren.

Für hinten rechts wäre eine günstige Variante Augsburgs Jonathan Schmid (28). Er ist zudem für beide offensiven Flügel zu gebrauchen, bringt einen gewissen Drecksack-Faktor mit und ist ein gewiefter guter Freistoßschütze.

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