Kandidaten-Liste Diese Trainer könnten Hütter-Nachfolger bei Borussia werden

Borussia Mönchengladbach muss sich nach nur einem Jahr erneut auf Trainersuche begeben. Wir sagen, wer als Nachfolger von Adi Hütter denkbar wäre - und wer eher nicht. Top-Kandidat Lucien Favre hat abgesagt.

Vincent Kompany (vereinslos)
Als Spielertrainer kehrte der Belgier 2019 zu seinem Jugendverein RSC Anderlecht zurück, seit seinem Karriereende 2020 war er Cheftrainer. Als Man-City-Legende und ehemaliger Guardiola-Spieler passt er stilistisch ins Gladbacher Anforderungsprofil. Bei Anderlecht kündigte der 36-Jährige, im Gespräch ist Kompany aber nicht nur bei Borussia, mit der er eine Zusammenarbeit sondiert haben soll, sondern auch bei Premier-League-Absteiger FC Burnley. Berichten zufolge ist Kompanys Rückkehr auf die Insel nur noch eine Frage der Zeit. Der ehemalige HSV-Profi spricht übrigens hervorragend Deutsch.

Daniel Farke (vereinslos)
Erstmals machte der 45-Jährige als Trainer von Borussia Dortmunds U23 auf sich aufmerksam. 2017 verpflichtete ihn Norwich City, mit den Engländern stieg Farke zweimal in die Premier League auf und einmal ab, auf der Insel prägte er einen attraktiven Fußball, der sogar Pep Guardiola gefällt. Anfang 2022 übernahm Farke den FK Krasnodar, löste seinen Vertrag nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aber auf, bevor er ein Pflichtspiel betreut hatte. Zuletzt erklärte Farke, sich sowohl Jobs in England als auch in Deutschland vorstellen zu können.

Xabi Alonso (vereinslos)
Der Spanier wurde einst als Nachfolger von Marco Rose gehandelt. Vor allem Gladbachs Ex-Manager Max Eberl stand damals mit Alonso in Kontakt, mehr als ein Austausch soll es allerdings nicht gewesen sein. Am 25. Mai teilte Real Sociedad San Sebastián mit, dass Alonso künftig nicht mehr die zweite Mannschaft trainieren werde, der Weltmeister von 2010 ist in der kommenden Saison also noch ohne Klub. Trotzdem wäre eine Zusammenarbeit mit Borussia eine Überraschung.

Zsolt Löw (Co-Trainer FC Chelsea)
Der Assistent von Thomas Tuchel ist auch ein RB-Vertreter, in Salzburg war er Co-Trainer von Hütter. Zu Tuchel stieß Löw bei Paris Saint-Germain und heuerte mit ihm auch beim FC Chelsea an. Der Ungar strebt selbst einen Cheftrainer-Job an. Er wäre eine innovative Variante, die allerdings - für beide Seiten - auch mit Risiko verbunden wäre.
Eugen Polanski (U23-Trainer Borussia)
Noch hat der Ex-Profi nicht die nötige Lizenz, er bräuchte einen Fußballlehrer an seiner Seite. Auch wenn Roland Virkus riesige Stücke auf ihn hält, wäre der Sprung ohnehin zu groß und käme zu früh. Polanski wird nach einem guten Halbjahr in der U17 erst einmal in die U19 befördert und dann direkt in die U23. Er soll in Ruhe aufgebaut werden.
Thomas Letsch (Vitesse Arnheim)
Ein wenig abseits der großen Aufmerksamkeit aus Deutschland leistet der 53-Jährige seit 2020 sehr gute Arbeit in den Niederlanden. Letsch führte Arnheim ins Pokalfinale und in die Europa Conference League, wo erst im Achtelfinale Schluss war gegen die AS Rom. Letsch begann als Co-Trainer unter Marcus Sorg und wechselte 2012 in den Red-Bull-Kosmos. Dort war er Jugendtrainer, Assistenzcoach, Interimstrainer und Trainer der RB-Filiale Liefering. Die Frage ist, ob nach Marco Rose und Hütter überhaupt ein weiterer RB-Zögling für Borussia denkbar wäre.

Markus Weinzierl (vereinslos)
Nicht nur Hütter erklärte unmittelbar nach dem letzten Saisonspiel seinen Abschied, auch Weinzierl hört auf. Seine zweite Periode beim FC Augsburg war weitaus weniger erfolgreich als die erste. 41 Punkte in 37 Ligaspielen holte der FCA lediglich. Zuvor war der einst gehypte Weinzierl nach nur einem Jahr beim FC Schalke entlassen worden und hatte den VfB Stuttgart in der Abstiegssaison 2018/19 nur ein halbes Jahr gecoacht. In Gladbach war 47-Jährige 2016 im Gespräch, als Manager Max Eberl schließlich doch an André Schubert festhielt.

Sebastian Hoeneß (vereinslos)
Der 40-Jährige hat gerade seinen ersten Cheftrainer-Job in der Bundesliga hinter sich. Zwei Jahre arbeitete Hoeneß für die TSG 1899 Hoffenheim und holte sich am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison noch eine 1:5-Klatsche im Borussia-Park ab. Drei Tage später wurde er entlassen. Vor dem Absturz im Endspurt der Saison hat Hoeneß bewiesen, dass er attraktiven Fußball spielen lassen kann. Allerdings hatte seine Mannschaft mit argen Defensivproblemen zu kämpfen. So gab es in 81 Partien unter Hoeneß 141 Gegentore für Hoffenheim. Fraglich, ob er Borussia die Stabilität verleihen könnte, die sich Roland Virkus vom neuen Trainer verspricht.

Florian Kohfeldt (vereinslos)
Binnen 24 Stunden nach Saisonende sind drei ehemalige Bundesliga-Trainer auf den Markt gekommen. Neben Hütter und Weinzierl handelt es sich um den Ex-Bremer und nun auch Ex-Wolfsburger Kohfeldt. Als er Werder vor ein paar Jahren vom Abstiegskandidaten zum Europacup-Anwärter machte (achter Platz in der Saison 2018/19), hätte ihn sich nicht nur Gladbach als künftigen Trainer vorstellen können. Doch in Bremen geriet der eloquente Kohfeldt bald ins Straucheln, schaffte erst noch die Rettung in der Relegation, bevor er 2021 einen Spieltag vor dem Ende entlassen wurde und Thomas Schaaf Werder nicht mehr retten konnte. Platz zwölf mit Wolfsburg und das frühe Aus in Europa reichten nun nicht für eine Weiterbeschäftigung und taugen auch nicht als Bewerbungsschreiben für Borussia.

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