Nach bitterer 1:3-Pleite bei Fortuna Düsseldorf „Wir müssen alles umdrehen und hinterfragen“

Mönchengladbach · Borussias Trainer ist enttäuscht von der Leistung seines Teams, gibt aber auch zu, mit Blick auf das Spiel in Düsseldorf nicht alles richtig gemacht zu haben.

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Foto: Falk Janning

10.000 Borussia-Fans waren ins nahe Düsseldorf gereist, um ihre Mannschaft im Niederrheinduell bei Fortuna zu unterstützen. Was sie sahen, war ein phasenweise peinliches 1:3 des Champions-League-Aspiranten beim Aufsteiger. Schon nach 16 Minuten stand es 3:0 für die Düsseldorfer. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Denis Zakaria schönte das Ergebnis, nicht aber den Gesamteindruck des Tages.

Vor der Länderspielpause hatten die Borussen vier Punkte aus zwei Spielen geholt mit dem 1:0 in Mainz und dem 1:1 gegen Freiburg, doch insgesamt geht die Negativserie weiter: Sieben Spiele brachten fünf Punkte und eine Torbilanz von 5:16. Damit bleibt der Trend negativ.

Entsprechend bedient waren die Borussen. „Ich bin sauer über die Leistung heute. Das ist nicht Borussia Mönchengladbach, wie wir bislang in der Saison gespielt haben. Es gibt viele Dinge, die wir taktisch und technisch falsch gemacht haben, vor allem haben wir aber Mentalität und Zweikampfhärte vermissen lassen, wir müssen wieder auf die grundlegenden Dinge Wert zu legen. Wir haben uns den Schneid früh durch naive und vermeidbare Fehler abkaufen lassen“, sagte Manager Max Eberl.

Trainer Dieter Hecking war ebenfalls enttäuscht von der Darbietung seines Teams. „Wir haben heute überhaupt nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen haben. Die Art und Weise der Gegentore, war genau das, wovor wir die Mannschaft im Vorfeld gewarnt haben. Aber wir sind in diese Falle trotzdem reingetappt. Das ist schwer zu akzeptieren. Wir haben bei allen drei Gegentoren dem Gegner den Ball praktisch aufgelegt und waren in der gesamten ersten Halbzeit nicht eng genug am Mann, waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und extrem nachlässig im Defensivverhalten. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Gegner das ausnutzt“, sagte er.

Hecking hinterfragte nach dem 1:3 seiner Borussen seine Mannschaft, aber auch sich selbst. „Wir müssen die Fehler besprechen, um einen Ansatz zu finden, wie das, was heute passiert ist, passieren konnte. Vielleicht müssen wir in der Art und Weise, mit den Jungs umzugehen, etwas ändern. Wir werden in Ruhe besprechen, ob alles so im Fluss ist, wie wir es haben wollen. Dazu müssen wir alles umdrehen und hinterfragen“, sagte er.

Dass die Borussen das von den Fortunen als „Derby“ einsortierte Treffen etwas heruntergespielt haben, „war vielleicht ein Fehler“, gestand Hecking. „Man hat gesehen, dass Fortuna das als Derby anerkennt hat“, sagte Hecking mit Blick auf die Einstellung zum Spiel. „Wir müssen uns hinterfragen, ob wir den Stellenwert des Spiels nicht hätten anders angehen müssen.“

Tabellarisch könnte die erste Auswärtsniederlage des Jahres Konsequenzen haben. Die Borussen (47 Punkte, plus zwölf Tore) könnten, wenn Verfolger Eintracht Frankfurt (46 Punkte, plus 21 Tore) am Sonntag daheim gegen den VfB Stuttgart mindestens einen Punkt holt, erstmals seit dem vierten Spieltag, als es das 2:4 bei Hertha BSC gab, aus den Champions-League-Rängen rutschen. RB Leipzig ist nach dem 5:0 gegen Berlin als Dritter nun fünf Punkte enteilt, ebenso groß ist weiterhin der Abstand auf Platz sieben.