Telekom-Cup in Düsseldorf Auf Borussias Torwartteam ist Verlass

Düsseldorf · Beim Telekom-Cup in Düsseldorf bekommt die Nummer Eins, Yann Sommer, eine Pause, dafür durften die Vertreter Tobias Sippel und Moritz Nicolas ran. Beide Keeper konnten überzeugen.

 Großchance vereitelt: Borussias Torwart Tobias Sippel pariert den Schuss des Berliners Vladimir Darida, Jordan Beyer (links) konnte nicht eingreifen.

Großchance vereitelt: Borussias Torwart Tobias Sippel pariert den Schuss des Berliners Vladimir Darida, Jordan Beyer (links) konnte nicht eingreifen.

Foto: imago/mika/Mika Volkmann

Auf keiner anderen Position sind die Rollen bei Borussia so klar verteilt wie im Tor. Yann Sommer ist die unangefochtene Nummer eins, schon seit der Saison 2015/2016 ist Tobias Sippel der Ersatzkeeper, Moritz Nicolas ist als junger, talentierter Keeper die dritte Kraft, sammelt dazu Erfahrungen bei der U23 in der Regionalliga. Beim Wintercup in Düsseldorf durften beide mal ran, da Sommer eine Pause bekam. Und prompt zeigte Sippel beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC Berlin eine sehr starke Leistung, rettete seiner Mannschaft mit einer Vielzahl an Paraden den Erfolg und den damit verbundenen Einzug in das Endspiel des Blitzturniers.

Sippel hat damit seinem Trainer Dieter Hecking einmal mehr bewiesen, dass sich Borussia auch auf seine Nummer zwei verlassen kann. „Ich habe mir diese Art mittlerweile angewöhnt, dass ich von null auf 100 sofort da sein muss. Es ist schön, wenn es so gut funktioniert“, sagt Sippel. Mit seiner Rolle als Ersatzkeeper, die damit verbunden ist, dass er nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommt, hat sich der ehemaliger Lauterer längst abgefunden. „Es besteht natürlich überhaupt kein Zweikampf zwischen mir und Yann, das ist klar. Aber dennoch macht es mir Spaß, wenn ich auf dem Platz stehe. Die Vorbereitung ist die einzige Zeit, in der ich mal spielen kann“, sagt Sippel.

Ambitionen auf einem Stammplatz bei Borussia äußert der Keeper keine. Angesichts der starken Darbietungen von Sommer wären die auch sehr aussichtslos. Doch eben diese Leistungssteigerung führt Sippel nicht nur auf die Form des Schweizer Keepers zurück. „Yann hat das in der Hinrunde sehr gut gemacht. Aber ich denke, dass ist nicht nur das Verdienst eines Einzelnen, in dem Fall von ihm. Wir arbeiten als Torwartteam jeden Tag sehr gut daran, dass wir alle besser werden. Wir haben mit Steffen Krebs noch einen Torwarttrainer dazubekommen, das passt alles. Daher denke ich, dass Yanns Leistungen auch ein Produkt des Zusammenspiels von uns ist“, sagt Sippel.

Seit dreieinhalb Jahren spielt der Keeper nun für Borussia, sein Vertrag läuft am Ende dieser Saison aus. Mit Darbietungen wie beim Blitzturnier in Düsseldorf liefert Sippel beste Argumente für eine Verlängerung seines Kontrakts. Denn gerade auf der Position des Ersatztorhüters ist es wichtig, jemanden zu haben, auf den man sich sportlich verlassen kann, der aber auch seine Rolle akzeptiert und ins Gefüge des Torwartteams passt. Dass bei Sippel alle Komponenten zutreffen, hat er am Sonntag nochmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dazu kommt, dass sich unter diesen Umständen Torwarttalent Nicolas weiter in Ruhe entwickeln und in der Regionalliga Spielpraxis sammeln kann, da er bei den Profis nicht auf der Bank sitzen muss.

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Foto: dpa/Marius Becker

Beim Wintercup durfte nach Sippel auch Nicolas ausnahmsweise mal das Gladbacher Tor hüten. Im Endspiel gegen Bayern München gab Hecking dem 21-Jährigen die Möglichkeit, Erfahrungen bei den Profis zu bekommen. Dort zeigte Nicolas, dass ihm eine rosige Zukunft als Torhüter bevorstehen könnte. Bei einem Kopfball von Sandro Wagner zeigte er eine tolle Parade, im Spielaufbau bewies er trotz des Drucks des Rekordmeisters Ruhe und Können mit dem Ball am Fuß, und er hielt beim 2:4 im Elfmeterschießen den Versuch von Wagner.

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