Gegen Freiburg Darum war das Tor von Plea für Borussia doppelt wertvoll

Mönchengladbach · Alassane Plea hat nach 540 Minuten wieder getroffen und Borussia Mönchengladbach damit zu einem Punkt verholfen. Ihn und Hazard muss das Team in den letzten acht Spielen wieder häufiger in Szene setzen.

 Alassane Plea dribbelt im Spiel gegen den SC Freiburg.

Alassane Plea dribbelt im Spiel gegen den SC Freiburg.

Foto: Dirk Päffgen Paeffgen (dirk)

Im Borussia-Park gab es in den vergangenen Wochen nur wenig zu bejubeln. Es gab 0:3-Niederlagen gegen Hertha BSC und den VfL Wolfsburg, dann das 1:5 gegen die Bayern. Gegen den SC Freiburg gab es wieder einen Jubelmoment, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Das 1:1 war der erste Treffer in dieser ernüchternden Heimserie, der wirklich Zählbares bewirkte. Gegen München war Borussia Tor das 1:2, also nicht mehr als ein Fünkchen Hoffnung. Gegen Freiburg brachte Alassane Plea sein Team aus wenigen Metern zurück ins Spiel. Ein unheimlich wichtiges Erlebnis für die Borussen, am wichtigsten jedoch für den Franzosen selbst. In diesem Moment waren es 540 Minuten, die er in der Bundesliga auf dem Platz verbracht hatte, ohne ein eigenes Tor zu schießen. Zuletzt war das am 18. Spieltag beim 1:0-Sieg in Leverkusen der Fall.

„Für Stürmer ist es immer wichtig, wenn sie treffen“, sagte Dieter Hecking, selbst in seiner aktiven Zeit in vorderster Front tätig. Dass dieses „der Bann ist gebrochen“ tatsächlich auch bei Plea gilt, zeigte sich im Anschluss: Er strahlte gegen Freiburg wieder die Torgefahr aus, die ihn in der Hinrunde ausmachte. Neunmal traf er da, nach der Rückrunde glückte ihm nun erst sein zweiter Treffer.

In den vergangenen Wochen wirkte der Franzose oft etwas fehl am Platze. In Mainz erweckte er nach einigen schwachen Leistungen bereits den Eindruck, sich wieder in seine Form kämpfen zu können. Diese Hoffnung wurde mit dem Freiburg-Treffer untermauert. Seine elf Saisontore verteilen sich auf neun Partien, in denen die Gladbacher 18 Punkte holten. Pleas Tore waren dabei entscheidend. Beim 1:1 in Augsburg, dem 3:1 in Bremen, dem 1:0 in Leverkusen und nun gegen Freiburg war er einziger Torschütze der Borussen. Gegen Frankfurt (3:1), in Wolfsburg (2:2) und in München (3:0) markierte er die 1:0-Führung.

Alassane Plea im Porträt - aus Nizza zum Knipser bei Gladbach
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Das ist Alassane Plea

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Dass die Erfolgserlebnisse zuletzt weniger geworden sind, war aber natürlich, wie so oft im Fußball, nicht nur auf Plea zurückzuführen. Die Offensive der Gladbacher hat aktuell grundsätzlich Probleme. Erst neun Tore erzielte das Team in den neun Rückrundenspielen. „Wir müssen wieder dafür sorgen, dass wir Alassane wieder häufiger in die Situationen bringen, in denen er seine Torgefahr ausstrahlen kann. Das gilt aber natürlich auch für unsere anderen Stürmer wie Lars Stindl oder Thorgan Hazard“, sagte Hecking.

Stindl traf immerhin gegen die Bayern, Hazard in diesem Jahr noch gar nicht. Dabei war er gemeinsam mit Plea mit neun Treffern nach der Hinrunde noch der Top-Torschütze der Gladbacher. Immerhin hat der Belgier aber bereits vier Tore vorbereitet in der Rückrunde. Bald soll jedoch der Knoten auch bei Hazard platzen, weil gerade sein erfolgreiches Zusammenspiel mit Plea elementar für den Erfolg des Teams ist. „Uns fehlen momentan einige Mittel, die uns in der Hinrunde noch besser gemacht haben“, sagte Hecking. „Wir sind derzeit im letzten Drittel nicht zwingend genug, um den Gegner dauerhaft unter Druck zu setzen. Daran müssen wir arbeiten, das müssen wir verbessern“, sagte Hecking.

Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik
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Borussia - Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Sein Team geht nach wie vor als Vierter in die Länderspielpause, die Form der Gladbacher spricht jedoch im Vergleich zu der direkten Konkurrenz um einen Champions-League-Platz aus Leipzig und Frankfurt aktuell gegen sie. Das kann sich jedoch schnell ändern. Dafür muss es Borussia aber schaffen, seine Knipser, Plea und Hazard, wieder regelmäßig in Szene setzen. Der Treffer gegen Freiburg war da schon mal ein „Törchen Hoffnung“.

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