Borussia-Attacke verpufft auf Schalke Warum vier Stürmer einer zu viel sind

Mönchengladbach · Borussia setzte auf Schalke alles auf Sieg, Marco Rose stellte vier Stürmer von Beginn an auf. Doch dieses Konzept von Gladbachs Trainer ging nicht auf. Auch weil dadurch die defensive Unterstützung fehlte.

Breel Embolo wechselte sich mit Alassane Plea (im Hintergrund) auf den Positionen im Sturm und offensiven Mittelfeld ab.

Breel Embolo wechselte sich mit Alassane Plea (im Hintergrund) auf den Positionen im Sturm und offensiven Mittelfeld ab.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Das Zeichen von Marco Rose war ein durchaus erfreuliches, vor allem für Liebhaber des Offensivfußballs. Beim Rückrundenauftakt auf Schalke stellte Borussias Trainer gleich vier Stürmer auf. Marcus Thuram und Patrick Herrmann bestückten dabei die Außen, Breel Embolo und Alassane Plea wechselten sich als Mittelstürmer beziehungsweise offensiver Mittelfeldspieler oder hängende Spitze ab. Diese Nominierung zeigte zwar, dass Gladbach gleich zu Beginn der Rückrunde in den Angriffsmodus schalten wollte – doch Gladbachs Attacke verpuffte gegen starkte Schalker, die nach dem 2:0-Heimsieg auf zwei Punkte an die Borussen herangerückt sind.

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Ein Grund für die Niederlage war, dass die Idee mit dem offensiven Viererpack gescheitert ist. Das zeigen zum einen bereits die Zahlen der Angreifer. Embolo hatte keine Beteiligung an einem der 14 Torschüsse der Borussen, Herrmann versuchte es selbst dreimal, aber besonders gefährlich wurde es nicht. Am brenzligsten wurde es jeweils bei einem Versuch von Plea (insgesamt fünf Torschüsse), den Schalke-Keeper Markus Schubert abwehrte, und Thuram (zwei Torschüsse), als Michael Gregoritsch auf der Linie klärte. Doch insgesamt kam zu wenig vom Gladbacher Sturm.

Rose betonte am Tag zuvor, dass sich alle vier Stürmer im Vorfeld ihren Startelf-Einsatz verdient hatten – und nicht unbedingt enttäuschten. „Wenn man sich das Spiel anschaut, sieht man, dass es Möglichkeiten mag und zweitens auch ein paar gefährliche Situationen, die am Ende nicht zu Chancen geführt haben. Wenn beispielsweise Breel Embolo den Ball richtig mitnimmt oder wir den Pass ein Stück länger spielen, laufen wir frei auf den gegnerischen Torhüter zu“, sagte Rose. „Alle vier haben in der Vorbereitung gut gearbeitet und sich angeboten. Dazu wollte Breel diese Spiel gegen seinen Ex-Klub natürlich unbedingt haben, das hat er bekommen. Aber die anderen Jungs, die noch reingekommen sind wie Lars Stindl und Florian Neuhaus, sind alle auf Augenhöhe und ich muss entscheiden, wen ich bringe.“

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Dass Borussias Trainer nochmal auf alle vier in einer Startelf setzen wird, dürfte aber nach dem Spiel auf Schalke eher unwahrscheinlich sein. Zwar ist Thuram, Plea, Embolo und Herrmann durchaus zuzutrauen, dass sie es im Zusammenspiel deutlich besser machen, aber offensichtlich war, dass die Defensive unter einer derart offensiven Ausrichtung leidet.

In der ersten Halbzeit hatte Schalke bereits eine Vielzahl an Chancen, einzig die gute Leistung von Keeper Yann Sommer verhinderte da, dass Borussia schon früher ins Hintertreffen geriet. Da war das zentrale Mittelfeld mit Denis Zakaria und Jonas Hofmann schon zu sehr allein gelassen von den stürmisch denkenden Offensivleuten. Eklatanter war es sogar als Rose zur zweiten Halbzeit auf eine Dreierkette umstellte. Denis Zakaria rückte in die Abwehr und so war Hofmann alleiniger Mann auf weiter Flur im Mittelfeld-Zentrum. Schalke bestrafte dies in der ersten Viertelstunde des zweiten Spielabschnitts – und zeigte: Vier Stürmer sind in Borussias Startelf einer zu viel.

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