Duo erzielte die letzten acht Borussia-Tore Hazard und Hofmann haben einen Torlauf

Mönchengladbach · Thorgan Hazard und Jonas Hofmann haben zusammen die letzten acht Borussen-Tore erzielt. Der Außenstürmer steigerte sich seit 2014 stetig von Saison zu Saison, beim Achter ist es eine regelrechte Leistungs-Explosion.

 Jonas Hofmann (l.) und Thorgan Hazard haben in dieser Sache eine gewisse Routine im gemeinsamen Torjubel entwickelt.

Jonas Hofmann (l.) und Thorgan Hazard haben in dieser Sache eine gewisse Routine im gemeinsamen Torjubel entwickelt.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wer in der vergangenen Saison, die sich die Borussen anders vorgestellt hatten, nach Gesichtern suchte für das, was nicht so gut gelaufen ist, der kam oft bei Thorgan Hazard und Jonas Hofmann heraus. Hazard schoss zwar zehn Tore und spielte fast immer, doch ließ er viel liegen an guten Chancen, und wenn man die durchging, so hatte man schnell die Punkte zusammen, die für Europa fehlten. Und Hofmann? Er kam nie so richtig rein in die Saison. Wenn er auf dem Weg dahin war, verletzte er sich. Und er blieb, fast darf man sagen natürlich, ohne Liga-Tor.

Weswegen beide in den Debatten in den sozialen Netzwerken von einigen Diskutanten zuweilen als „Chancen-Tod“ tituliert wurden. „Das ist sehr plakativ, darum mag ich solche Begriffe nicht. Für mich ist auch immer wichtig, dass ein Offensivspieler in Abschluss-Situationen kommt, und das war auch in der vergangenen Saison bei Thorgan und Jonas der Fall. Es gibt dann immer Phasen, in denen man besser oder nicht so gut trifft. Jetzt läuft es bei beiden“, sagt Trainer Dieter Hecking.

Thorgan Hazard: Kleiner Bruder von Eden bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Thorgan Hazard

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Foto: dpa/Marius Becker

Ein Tweet des Bundesliga-Portals belegt das: „Hofmann, Hofmann, Hazard, Hofmann, Hazard, Hazard, Hofmann, Hazard“, wurden dort die letzten acht Torschützen Borussias aufgelistet, H & H sind sozusagen ganz vortrefflich. „Das sieht gut aus“, befand Hofmann. Hazard quittierte die Liste mit einem zufriedenen Lächeln. Er erzielte beim 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf seine Saisontore sechs und sieben, damit ist er mit den Frankfurtern Sebastién Haller und Luka Jovic bester Torjäger der Bundesliga.

Hofmann ist, das stellte nun noch einmal der Berliner „Tagesspiegel“ fest, „plötzlich unantastbar“, weil er ein wesentlicher Faktor des aktuellen Gladbach-Hochs ist. Zwar war er gegen Düsseldorf erstmals in dieser Saison nicht laufstärkster Spieler und machte auch sicher nicht sein bestes Spiel. Doch sorgte er mit seinem 2:0, das ihm Florian Neuhaus auflegte, für die Vorentscheidung. „In der letzten Saison wäre der Ball wohl an den Posten gegangen. Jetzt habe ich das Selbstvertrauen, die nötige Ruhe vor dem Tor zu haben“, sagte Hofmann.

Fünf Liga-Tore hat er nun beisammen, sechs hatte er vor dieser Saison in seiner gesamten Karriere erzielt. „Vor einigen Wochen galt ich noch nicht als der große Torjäger, jetzt hat sich das Blatt gewendet. Ich finde es cool“, sagte Hofmann. In der Scorerliste ist er mit acht Punkten unter anderem gleichauf zum Beispiel mit Nationalangreifer Timo Werner und seinem Kollegen Alassane Plea.

Bei Hofmann ist es eine regelrechte Leistungs-Explosion, die Experten mit dem Wechsel zum neuen 4-3-3-System erklären. „Er ist fußballschlau und in diesem System stärker beteiligt. Und er kann mehr auf die Mannschaft eingehen“, sagte Matthias Ginter, der Hofmann schon aus gemeinsamen Dortmunder Zeiten kennt, unserer Redaktion. „Er ist beim Pressing unser Kommando-Geber, wenn er vorne den Gegner als erster anläuft“, sagte Kapitän Lars Stindl.

Hazard, der seit 2014 seine Torquote von Saison zu Saison stetig gesteigert hat in Mönchengladbach, rundete mit seinem Doppelpack gegen Düsseldorf, seinem vierten für Borussia, das familiäre Tor-Hoch ab. Sein älterer Bruder Eden, Star des FC Chelsea, ist der beste Torjäger der Premier League, der jüngere Bruder Kylian schoss am Samstag für Cercle Brügge sein erstes Tor in der belgischen Liga. „Thorgan ist sehr gefährlich und sehr präsent auf dem Platz, er blüht derzeit auf und macht seine Tore, das tut uns gut“, sagte Hecking. Ähnlich lauten des Trainers Elogen auf Jonas Hofmann. Dass Hecking gern langfristig auf die beiden Mit-Zwanziger setzen würde, ist zu vermuten.

Bis 2020 sind die Verträge der Herren dotiert. Hofmann hat schon angedeutet, dass er sich eine zeitnahe Verlängerung vorstellen kann. Hazard will sich erst zum Ende der Saison entscheiden. „Ich konzentriere mich ganz darauf, Borussia zu helfen. Es macht viel Spaß, weil wir im neuen System viel offensiver spielen“, sagte er.

Dass der WM-Teilnehmer national und international das Interesse der Top-Klubs weckt, darf man vermuten. Und auch Jonas Hofmann, der möglicherweise bald Nationalspieler wird, dürfte inzwischen ganz anders wahrgenommen werden. Tore machen nun mal Leute.

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