Borussia Mönchengladbach Thorgan Hazard hat endlich sein Länderspiel mit Bruder Eden

Amsterdam/M'gladbach · Wenn ein 23-Jähriger mehr als drei Jahre nach seinem ersten Länderspiel das zweite macht, fällt es schwer, von einem "Comeback" zu sprechen. Als Thorgan Hazard am Mittwochabend im Testspiel der belgischen Nationalmannschaft gegen die Niederlande eingewechselt wurde, war es so etwas wie ein zweites Debüt.

 Jetzt nicht mehr nur auf der Massagebank gemeinsam für Belgien: Thorgan Hazard (Hintergrund) und sein Bruder Eden.

Jetzt nicht mehr nur auf der Massagebank gemeinsam für Belgien: Thorgan Hazard (Hintergrund) und sein Bruder Eden.

Foto: Instagram/hazardeden_10

Am 29. Mai 2013 hatte Hazard in Cleveland, Ohio beim 4:2 gegen die USA sein erstes Debüt gefeiert. Da war er noch vom FC Chelsea an den SV Zulte Waregem ausgeliehen. Bruder Eden fehlte damals, so dass am Mittwoch in Amsterdam zumindest diese Konstellation eine Premiere war: Thorgan kam rein, Eden hatte begonnen. "Es fühlte sich gut an, weil es lange her war. Aber ich habe nicht daran gedacht, dass ich mit meinem Bruder spiele", sagte der Borusse. "Ich wollte nur die Anweisungen des Trainers umsetzen."

Als der noch Marc Wiltmots hieß, spielte Hazard noch nicht auf einem Niveau, das jede Nicht-Nominierung zum Skandal gemacht hätte. Im Jahr 2016 hat er zweifellos das nächste Level erreicht, so dass Wilmots' Nachfolger Roberto Martinez ihn nun regelmäßig einlädt. Die Länderspielreise im Oktober lief etwas unglücklich, weil Hazard mit einer Knieblessur aus Borussias Spiel beim FC Schalke angereist war, die fortan nicht besser wurde und ihn letztlich vier Wochen außer Gefecht setzte.

Nun ist Hazard gesund gekommen, und was Warten hat sich gelohnt. Die Bühne war dann auch eine andere als auf einer USA-Reise im einem spärlich gefüllten American-Football-Stadion. Es ging am Mittwoch gegen den Erzrivalen. Bei Hazards Einwechslung für Kevin De Bruyne in der 64. Minute führten die Niederländer. Nach 90 Minuten stand es 1:1, weil Hazard auf Yannick Ferreira-Carrasco abgelegt hatte und dessen Schuss ins Tor abgefälscht wurde.

Und wenn Romelu Lukaku diese scharfe Hereingabe Hazards, mit der Nummer 21 unterwegs, verwertet hätte, wäre es am Ende noch etwas mit einem Sieg geworden:

Martinez ließ ein ähnliches System wie André Schubert spielen, das schien Hazard entgegenzukommen. In Gladbach stürmt er mit "Maestro" Raffael, für Belgiens "Rote Teufel" mit Bruder Eden. An die große Glocken hängen wollte er es aber wirklich nicht. "Klar, es ist etwas Besonderes, aber wir sind nicht die ersten in dieser Generation, das sind die Lukaku-Brüder (Romelu und Jordan, Anm. d. Red.). Eden hat mir nichts Spezielles gesagt, unsere Mutter hat nur eine Nachricht geschickt", sagte Hazard.

Von den neun Borussen, die sich auf Länderspielreise befinden, hat der erste also ein Erfolgserlebnis verzeichnet. Dafür hätte es bei Hazard wohl gereicht, einfach nur zu spielen. Nun hat er das auch noch richtig gut gemacht.

(jaso)
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