Sieben Tore in neun Duellen Thorgan Hazard ist Borussias Berlin-Experte

Mönchengladbach · Gegen keinen Verein hat Borussias Belgier so oft getroffen wie gegen Hertha – nicht der einzige Fakt, der vor der möglichen Heimsiege-Bestmarke für Gladbach spricht. Aber Vorsicht: Berlin war schon einmal Endstation in Sachen Rekordserie.

 Thorgan Hazard zeigt jubelnd ein Herz in Richtung Publikum.

Thorgan Hazard zeigt jubelnd ein Herz in Richtung Publikum.

Foto: dpa/Marius Becker

Natürlich steht die Zahl 13 im Fokus, wenn die Borussen am Samstag Hertha BSC zum Bundesliga-Heimspiel empfangen. Die 13 würde bei einem Erfolg zur Gladbacher Glückszahl werden, denn dann hätte die Mannschaft ihren 13. Liga-Heimsieg in Folge geschafft – Vereinsrekord. Doch die Partie des Tabellenzweiten gegen den -neunten hat im Vorfeld noch weit mehr interessante Fakten zu bieten – wenngleich so manches auch wieder zur aktuellen, beeindruckenden Siegesserie der Borussen führt.

So ist vor allem Vorsicht geboten, denn Gladbach hat gegen die Hertha bereits einige Enttäuschungen erlebt. Und Berlin beendete schon einmal eine Gladbacher Erfolgsserie. Am 14. Spieltag der Saison 1970/71 kassierte die Borussia unter Trainer Hennes Weisweiler im Berliner Olympiastadion ein 2:4 und damit die erste Saisonniederlage – nach wettbewerbsübergreifend 17 Pflichtspielen. Eine Marke, die Gladbach erst unter Lucien Favre verbessern konnte, 2014/15 blieb Borussia 18 Pflichtspiele vom Saisonbeginn an ohne Niederlage.

Thorgan Hazard: Kleiner Bruder von Eden bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Thorgan Hazard

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Zudem gehörte die Hertha lange Zeit nicht zu den Gladbacher Lieblingsgegnern. Natürlich gab es einige Highlights, wie die beiden Heimsiege im Kalenderjahr 1971 – 4:0 und 5:2. Oder das 4:2 im Dezember 1997, als Gladbach gegen den damaligen Aufsteiger Hertha in der siebten Spielminute bereits das 0:2 kassierte – nie passierte das in einem Heimspiel früher – und dann doch noch gewann. Oder das 5:0 im April 2016, als Borussia unter André Schubert von Heimsieg zu Heimsieg eilte.

Doch oftmals tat sich Gladbach gegen Hertha schwer: Erst mit dem 4:2-Erfolg in Berlin im November 2017 hatte Borussia in der Bundesliga erstmals eine positive Gesamtbilanz gegen die Berliner, sprich: mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto. Dass sich die Bilanz mittlerweile positiv aus Sicht der Gladbacher liest, liegt an den Ergebnissen der vergangenen Jahre: Von den letzten zehn Spielen konnten sie acht gewinnen, die beiden anderen Partien gingen verloren. Basis dieser Wende ist die Siegesserie daheim gegen Berlin. Die letzten fünf Partien hat Gladbach allesamt gewonnen. Nur gegen Hannover 96 hat Borussia daheim aktuell mehr Dreier am Stück aufzuweisen (sieben).

Die Heimbilanz gegen die Berliner ist also der eine Trumpf der Gladbacher, Thorgan Hazard ist der andere. In neun Bundesligapartien gegen die Hertha glückten dem Belgier bereits sieben Tore und drei Vorlagen – gegen keinen anderen Klub hat er eine solch starke Bilanz. Und mit sieben „Berlin“-Treffern liegt Hazard bereits auf dem zweiten Rang der besten Torjäger gegen die Hertha – vor ihm steht nur noch Jupp Heynckes, der neunmal traf. Doch das ist noch nicht alles: Hazard schoss auch sein erstes Bundesligator überhaupt gegen Berlin (beim 3:2 daheim im Dezember 2014), und im vergangenen April gelang es ihm als erst achtem Gladbacher überhaupt, nach einer Einwechslung noch einen Doppelpack zu erzielen – natürlich gegen die Hertha. Seine beiden Tore zum 2:1 nach 0:1-Rückstand waren zudem der Startschuss für jene Serie von nunmehr zwölf Heimsiegen am Stück, die nun gegen denselben Gegner zum Vereinsrekord ausgebaut werden soll.

Keine schlechten Voraussetzungen für eine spannende Partie, zumal beide defensivstark (Gladbach zehnmal zu null, Berlin sechsmal) und zugleich torgefährlich sind (Borussia nur zweimal ohne Tor, Hertha dreimal). Zudem gab es seit elf Bundesligaspielen zwischen beiden stets einen Sieger.

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