Überraschung für Ex-Trainer Borussen schenken Hecking ein Tor als Kunstwerk

Mönchengladbach · Borussias Spieler haben den Treffer zum 2:0 auf Schalke aus der Vorsaison für Dieter Hecking nachgestellt. Das war ihr Abschiedsgeschenk für den Ex-Trainer. Der Mannschaftsrat und Teammanager Christofer Heimeroth haben sich das ausgedacht.

Das Tor von Florian Neuhaus war am 2. Februar 2019 nach 2:45 Minuten Ballbesitz der Schlusspunkt einer Ballstafette mit 62 Pässen.

Das Tor von Florian Neuhaus war am 2. Februar 2019 nach 2:45 Minuten Ballbesitz der Schlusspunkt einer Ballstafette mit 62 Pässen.

Foto: Dirk Päffgen

2:45 Minuten Ballbesitz, 62 Pässe und schließlich der Treffer von Florian Neuhaus beim 2:0-Sieg auf Schalke in der vergangenen Saison – es war ein Kunstwerk von einem Tor. Die Borussen haben daraus ein Kunstwerk werden lassen. Das war ihr Abschiedsgeschenk für Ex-Trainer Dieter Hecking am Ende der vergangenen Saison. Das erzählte der 55-Jährige nun im Phrasenmäher-Podcast. „Die Mannschaft hat mit einem Bindfaden und kleinen Nadeln das Tor zum 2:0 gegen Schalke nachgestellt“, sagte Hecking. Der Mannschaftsrat und Teammanager Christofer Heimeroth haben sich das ausgedacht und Hecking damit eine ausgesprochene Freude gemacht.

„Es mag unspektakulär gewirkt haben, aber das hat die Mannschaft unglaublich gut gespielt. Wir haben den Gegner laufen lassen – bis der Raum nach vorne aufgeht und sich die entscheidende Lücke auftut. Aus Trainersicht war ein überragendes Tor“, sagte Hecking damals in Gelsenkirchen mit spürbarem Stolz. Wie genau die Borussen das 2:0 auf den Rasen brachten, hat Eliano Lußem damals für den „Kicker“ Pass für Pass nachgezeichnet. 62 mal spielten sich die Borussen die Bälle zu bis zum 2:0, ohne dass ein Schalker das Spielgerät berührte: „87:33 Minuten: Freistoß Ginter - Lang - Neuhaus - Lang - Ginter - Elvedi - Stindl - Kramer - Elvedi - Wendt - Elvedi - Sommer - Ginter - Stindl - Kramer - Stindl - Ginter - Kramer - Ginter - Lang - Ginter - Sommer - Stindl - Wendt - Hazard - Wendt - Elvedi - Kramer - Lang - Ginter - Lang - Neuhaus - Kramer - Stindl - Elvedi - Wendt - Hazard - Elvedi - Kramer - Elvedi - Wendt - Elvedi - Kramer - Stindl - Kramer - Wendt - Hazard - Kramer - Ginter - Kramer - Ginter - Lang - Kramer - Ginter - Lang - Kramer - Ginter - Kramer - Elvedi - Plea - Stindl - Hazard - Neuhaus: Tor bei 90:18 Minuten.“

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Borussia war nach dem Spiel in Gelsenkirchen Zweiter mit 42 Punkten und wurde als möglicher Titelkandidat ausgerufen. Dann kam der Einbruch, Max Eberls Entscheidung nach der Saison auf den neuen Trainer Marco Rose zu setzen und am Ende Platz fünf. Hecking sprach im Podcast auch über das Ende seiner Gladbach-Ära. „Ich habe das nicht verstanden. Ich hätte mir von Max gewünscht, dass er mir das früher gesagt hätte. Er hat es mir dann nochmal erklärt und ich muss ehrlich sagen: So bitter sie aus meiner Sicht war, war sie aus seiner Sicht total nachvollziehbar. Im nächsten Jahr hätte er Marco Rose vielleicht nicht mehr bekommen“, sagte Hecking. Er gestand: „Das war die größte sportliche Enttäuschung meiner Karriere. Man hat etwas mit dieser Mannschaft erreicht, und darf es dann nicht mehr mit Leben füllen. Es wäre dann nach dreieinhalb Jahren ein super Abschluss gewesen zu sagen, wir machen hier Schluss und machen beide etwas Neues.“

Hecking erzählte zudem, dass er den Umbruch der Vorsaison noch nicht als abgeschlossen angesehen habe, dass mehr Körperlichkeit und Dynamik in der ersten Reihe nötig gewesen sei und Marcus Thuram schon da ein Thema gewesen sei. Hecking hat etwas gebraucht, die Trennung zu verarbeiten, freut sich nun aber darüber, dass sein Nachfolger Rose erfolgreich ist. „Die ersten ein, zwei Spiele von Gladbach in der Europa League wollte ich mir nicht angucken. Mittlerweile schaue ich zu und habe mich sehr gefreut gegen die AS Rom. Das war ein sehr gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner. Ich freue mich über die Entwicklung der Mannschaft. Es sind ja größtenteils noch meine Jungs“, sagte Hecking.

Das Tor-Kunstwerk, das ihm die Borussen geschenkt haben, hängt in seinem Arbeitszimmer. Der Treffer war der Höhepunkt der Spielkultur seiner Trainerzeit in Gladbach.

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