U 23 siegt 3:0 gegen Teutonia St. Tönis Borussias Talente machen auf sich aufmerksam

Mönchengladbach · Gladbachs U23-Trainer Heiko Vogel sah beim ersten Test überzeugende Auftritte mehrerer Nachwuchsspieler – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.

 Jordi Bongard von Borussias U23 nimmt es im Test gegen St. Tönis auch mit zwei Gegenspielern auf.

Jordi Bongard von Borussias U23 nimmt es im Test gegen St. Tönis auch mit zwei Gegenspielern auf.

Foto: Sascha Köppen

Über 90 Minuten lang war Heiko Vogel ein ruhiger Beobachter. Erstmals stand der 44-Jährige am Mittwoch als neuer Trainer von Borussias U23 im Testspiel beim Oberligisten Teutonia St. Tönis an der Seitenlinie – und bat gleich nach dem Abpfiff eine ganze Reihe von Spielern zum Vier-Augen-Gespräch, um sofort ein Feedback mit an die Hand zu geben.

Keine Frage: Vogel, der bereits in Österreich und der Schweiz Meistercoach war und 13 Jahre in der Jugend des FC Bayern gearbeitet hat, hat sich für die neue Aufgabe etwas vorgenommen. „Einen Verein, der in der Jugend eine solche Entwicklung genommen hat, muss man lange suchen“, hatte er im Gespräch nach der ersten Trainingswoche gesagt. Und auch der souveräne 3:0-Sieg zum Auftakt war wunschgemäß – und zeigte, dass er mit einer ganzen Reihe von Talenten arbeiten kann.

Das gilt etwa für die beiden Defensivspieler Julian Niehues und Jordi Bongard, die den rechten Teil der Viererkette bildeten und so souverän aufspielten, als seien sie schon länger dabei und nicht erst seit ein paar Tagen aus der U19 aufgerückt. „Wir haben hinten die Null gehalten, sind nie in Gefahr geraten, hatten sehr viel den Ball, mir hat das schon sehr gut gefallen“, betonte Vogel. „Sicherlich kann nach vorne noch mehr gehen, aber wenn nach zehn Tagen Vorbereitung alles optimal ist, dann kann irgendetwas nicht stimmen.“

Jeweils eine Halbzeit lang zeigten auch zwei offensivere Talente, was man von ihnen in der Zukunft erwarten darf. Vor der Pause agierte Conor Noß mehrfach sehenswert am Ball und setzte Akzente, nach der Pause war es dann der überall präsente und engagierte Famana Quizera, der Lust auf mehr machte. Nachdem die beiden ersten Tore mit Thomas Kraus und Markus Pazurek auf das Konto zweier „alter Hasen“ gingen, war der Schlusspunkt dann mit Jonas Pfalz einem weiteren frisch aus der A-Jugend nachgerückten Spieler vorbehalten.

Von der Bedeutung einer U23 für einen Profiklub kann Vogel ein Lied singen. Denn die Zahl der Spieler, die es seinerzeit beim FC Bayern über diesen Umweg ins Team geschafft haben, ist groß. David Alaba, Thomas Müller, Phillip Lahm sind nur einige. „Wenn wir sagen, dass der Weg zu den Profis gerade bei Vereinen, deren Erfolg zugenommen hat, immer weiter wird, dann ist es doch geradezu ein Paradoxon, den Spielern diese wichtige Stufe zu nehmen“, sagt Vogel und bringt mit der späteren Weltklasse der besagten Spieler das beste Argument.

Gerne sähen natürlich alle Beteiligten bei Borussia, dass auch einer ihrer Spieler ein solches Prädikat erhielte. Ein wichtiger Baustein kann dabei auch wieder die UEFA Youth League sein, an der Borussias A-Jugend dank der Champions-League-Qualifikation der Profis teilnimmt. Auch der direkte Weg zu den Profis aus der Jugend soll kürzer werden. „Zur neuen Saison werden fünf Spieler aus dem Nachwuchs erst einmal bei der Lizenzmannschaft mittrainieren. Sie sollen dort die Vorbereitung mitmachen und sich zeigen“, hatte jüngst Max Eberl im „Fohlenecho“ verraten. Und die Borussen machten sicherlich einen Fehler, sich nicht auch in jüngeren Jahrgängen die Expertise von Heiko Vogel anzuhören. Für Spieler wie Quizera und Noß sollte es genug Gelegenheit geben, ihr Talent zu zeigen.

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