Borussias Rückkehrer Hofmann und Stindl bringen mehr Fußball und Ästhetik ins Spiel

Mönchengladbach · Lars Stindl und Jonas Hofmann feierten beim 1:2 in Dortmund ihr Startelf-Comeback. Beide können dem Gladbacher Spiel wichtige fußballerische Impulse geben. Aber sind sie körperlich bereit für Borussias Spiel in Leverkusen?

Jonas Hofmann (Mitte) kam beim Pokalspiel in Dortmund zu seinem Startelf-Comeback.

Jonas Hofmann (Mitte) kam beim Pokalspiel in Dortmund zu seinem Startelf-Comeback.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Jonas Hofmann hat schon das eine oder andere Comeback nach Verletzungen erlebt. Doch das in Dortmund am Mittwoch im verlorenen Pokalspiel dürfte eine Sonderstellung einnehmen in seiner Profi-Karriere. Denn Hofmann spürte nach den 87 Minuten, die er gegen seinen Ex-Verein absolvierte, dass sein Körper am Limit war. Er hatte Krämpfe, jeder Muskel schmerzte. Das unnötige 1:2 verstärkte die Schmerzen noch. „Wir hätten nicht verlieren müssen“, sagte Hofmann. Wie er hatte auch Lars Stindl den ersten Einsatz von Beginn. Der Kapitän war bis zum Ende dabei.

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Trainer Marco Rose war sehr angetan vom Durchhaltevermögen der beiden Rückkehrer. Warum er auf beide setzte, zeigte das Spiel, auch wenn sowohl Stindl als auch Hofmann in der Schlussphase spürbar im roten Akku-Bereich unterwegs waren. Beide Offensivmänner geben dem Gladbacher Spiel wichtige fußballerische Impulse. Das gibt Rose auf Sicht ganz neue Möglichkeiten: mehr Fußball, mehr Ästhetik.

Der neue Trainer ist da, um dem Gladbacher Spiel mehr Intensität zu geben. Das verkörpern Männer wie Stefan Lainer, Marcus Thuram und Breel Embolo. Alle drei sind extrem körperlich unterwegs auf dem Rasen. Stindl und Hofmann hingegen stehen, wie Raffael, der nach wie vor fehlt, für die feine Klinge, für edle Pässe und ein Gespür für die ominösen Räume, in denen man dem Gegner sehr weh tun kann. Gleichwohl sind gerade Stindl und Hofmann auch Spieler, die sehr gut darin sind, Bälle zu erobern und dann blitzschnell umzuschalten. Womit sie mitten drin sind in der fußballerischen Gedankenwelt von Rose.

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Hofmann führte das in Dortmund das eine oder andere Mal vor, er ist ein gewiefter Anläufer, das hat er in seiner Hochphase der vergangenen Saison gezeigt. Da war er ein entscheidender Faktor im 4-3-3 von Ex-Trainer Dieter Hecking als ein Teil der Doppelacht.

Auch bei Rose gehörte er zu den Spielern, mit denen der Trainer sicher plante, im ersten Pflichtspiel der Saison, beim Pokalspiel in Sandhausen, war Hofmann Teil der Anfangself. Doch dann verletzte er sich am Knie und fiel drei Monate aus.

Jetzt ist er zurück und grundsätzlich bereit. Aber auch für das Spiel am Samstag in Leverkusen? „Es sind keine 72 Stunden zwischen beiden Spielen“, rechnete er in Dortmund flugs nach. Genug Zeit, um den Körper wieder parat zu machen? „Das werden wir am Samstag wohl kurzfristig entscheiden“, sagte Hofmann. Ähnlich wird es bei Stindl sein. Beim 4:2 gegen Frankfurt musste er wegen der Verletzung von Embolo früher aufs Feld als gedacht, knapp 60 Minuten kamen da zusammen. Und dann die 90 in Dortmund.

Hofmann, der Laufstarke, gehörte zu denen, die im Mittelfeld verdichten und umschalten sollten im 3-4-1-2-System, das sich Rose für das BVB-Spiel ausgedacht hatte. Stindl bildete neben Marcus Thuram die Doppelspitze. In Leverkusen dürfte die Formation eine andere sein. Im 4-3-3 könnte Hofmann ein Achter und Stindl die zentrale Spitze sein. Doch könnte gerade Stindl der Mann sein, der Roses Lieblingssystem, das 4-Raute-2 wieder und anders möglich macht. Zuletzt spielte Embolo hier auf der Zehn, mit all seiner Wucht interpretierte er den Job, doch fehlte die ganz große Inspiration. Dafür könnte Stindl sorgen. Auch Hofmann kann bei Bedarf ein Zehner sein.

Dass Rose sicherlich erneut beide gern bringen würde, ist zu vermuten. Doch geht das? Am Mittwoch fragte er bei Hofmann nach, der gab grünes Licht. Wie Stindl. Auch jetzt wird der Einsatz beider das Resultat eingehender Gespräche sein. Mit den Spielern (die fraglos wollen), vor allem aber mit der medizinischen Abteilung. Ein gehobenes Risiko wird der Trainer nicht eingehen, schloss aber für beide die Startelf nicht aus. „Sie haben sich nun ganz gut regeneriert. Im Abschlusstraining werden wir sehen, wie sie sich fühlen. Sie werden in Leverkusen auf jeden Fall dabei sein. Trotzdem wissen wir, dass noch nicht zu erwarten ist, dass sie diesen Rhythmus ständig gehen können“, sagte Rose.

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