Ansage zum Saisonstart Lainer will Borussia-Fans wieder stolz machen
Mönchengladbach · Stefan Lainer hat kurz vor dem Saisonstart über die Ziele mit Borussia Mönchengladbach gesprochen. In einem Interview äußerte sich der Österreicher außerdem zur neuen Spielidee der Gladbacher unter Daniel Farke und zur Konkurrenzsituation auf seiner Position.

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Sie liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um die Startelf: Stefan Lainer und Joe Scally. Während Lainer beim 1:1 gegen RKC Waalwijk in der vergangenen Woche nach seiner Erkrankung 90 Minuten auf dem Platz stand, durfte Scally gegen San Sebastian 75 Minuten als Rechtsverteidiger spielen, ehe er von Lainer ersetzt wurde.
Wer von beiden gegen den SV Oberachern am Sonntag (15.30 Uhr) in der ersten Runde des DFB-Pokals in der Startelf stehen wird, dürfte selbst Trainer Daniel Farke noch nicht endgültig entschieden haben, schließlich stehen vor dem Pflichtspiel-Debüt als Gladbach-Trainer noch vier Trainingseinheiten an, die erste davon am Mittwochnachmittag, wenn die Vorbereitung auf das Pokalspiel nach zwei freien Tagen beginnt.
Angesprochen auf den Konkurrenzkampf, sagte Lainer nun in einem „Bild“-Interview: „Es wäre vielleicht etwas einfacher, wenn wir international vertreten wären und mehr Wettbewerbe hätten – damit jeder seine Spielzeit bekommt. Jeder hat es verdient zu spielen, weil jeder gut drauf ist.“

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Der österreichische Nationalspieler startete zeitgleich mit Scally in die Vorbereitung, beide stießen direkt aus ihrem Urlaub im Trainingslager am Tegernsee zur Mannschaft und duellieren sich um die erste Elf. Lainer gibt sich, zumindest nach außen, ganz gelassen. „Die letzte Saison hat gezeigt, dass es nicht um den Einzelnen geht. Es ist wichtig, dass die Mannschaft hungrig ist. Wir haben sehr viel Qualität im Team, insgesamt 16, 17 Stammspieler“, sagte er.
Von seinen Außenverteidigern verlangt Farke, dass sie sehr hoch stehen, um sich in die Angriffe einzuschalten. Statt eines intensiven Pressings, das Lainer durch seine Salzburger Vergangenheit bestens aus der RB-Schule kennt, steht nun der Ballbesitz im Fokus. Das Borussia-Spiel soll, so Farkes Plan, geduldig von hinten aufgezogen werden, um dann im richtigen Moment den Ball durchzustecken und den Gegner zu überlisten „Ich finde es cool, dass wir klare Ideen und eine klare Struktur im Spielaufbau haben. Das macht es einfacher, im Ballbesitz ballsicher zu sein, als wenn man einfach drauf los spielt“, sagte Lainer.
Im Passspiel lag er mit einer Genauigkeit von 73 Prozent in der vergangenen Bundesliga-Saison hinter Scally, der mit 78 Prozent allerdings ebenfalls weniger Pässe als der Durchschnitt der Mannschaft (83 Prozent) an den Mitspieler bringt. Während Lainer eher in der Defensive seine Stärken hat, ist Scally im Spiel nach vorne auffälliger. Dass im Laufe der Saison beide wieder – trotz der fehlenden Dreifachbelastung – auf ihre Einsätze kommen, ist wahrscheinlich.
Mit Blick auf die Saisonziele der Borussen scheut sich Lainer nicht vor einer Ansage. „Jeder hat Bock, ist gierig. Wir wollen keine durchwachsene Saison als Mitläufer im Mittelfeld. Wir wollen unsere Fans stolz machen. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir Champions League gespielt, da wollen wir wieder hin“, sagte er. „Das ist mit der Mannschaft möglich, auch wenn es schwierig wird. Kleinigkeiten entscheiden.“ Mit dem SV Oberachern wartet am Sonntag die erste Aufgabe der neuen Spielzeit. ass Lainer gern aktiv mithelfen würde, die erfolgreich zu meistern, darf vorausgesetzt werden.