Länderspiel-Bilanz Borussen fallen auf und bleiben sieglos – bis auf einen

Mönchengladbach · Aus persönlicher Sicht sind die Länderspielreisen für mehrere Borussia-Profis erfolgreich gelaufen, für ihre Teams dagegen kaum. Nur Stefan Lainer landete mit Österreich einen Sieg.

 Nico Elvedi überzeugte bei der Schweiz, holte aber nur einen Punkt. Stefan Lainer holte mit Österreich immer einen Sieg.

Nico Elvedi überzeugte bei der Schweiz, holte aber nur einen Punkt. Stefan Lainer holte mit Österreich immer einen Sieg.

Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Zehn Borussen waren auf Länderspielreise, mit Hannes Wolf hat am Dienstagabend der letzte von ihnen einen internationalen Auftritt gehabt. Bei der U21 Österreichs setzte er einen Trend der vergangenen Tage fort: Die Gladbacher fielen immer wieder auf, legten vor allem gerne auf, blieben unterm Strich aber recht erfolglos. In zehn Spielen mit Fohlen-Beteiligung gab es einen einzigen Sieg.

Matthias Ginter: Gegen Spanien saß er zunächst auf der Bank, knackte in der zweiten Hälfte mit seinem Einsatz aber noch die Marke von 30 Länderspielen fürs DFB-Team. Die Nachspielzeit verlief doppelt schmerzhaft: Einen Ellbogencheck von Sergio Ramos überstand Ginters Nase unbeschadet, kurz darauf reklamierte er mit seinen Kollegen vergeblich auf Abseits, der Last-Minute-Ausgleich der Spanier zählte. Das war zumindest ein gefühlter Schlag ins Gesicht.

Beim 1:1 gegen die Schweiz stand Ginter dann in der Startelf, machte sein insgesamt 17. Länderspiel als Gladbacher Borusse. Nur acht haben mehr absolviert, die meisten Berti Vogts (96). Die frühe Führung durch Ilkay Gündogan bereitete Ginter vor, nach der Pause dann der unglückliche Zweikampf mit Co-Fohlen Breel Embolo, der dabei eine Sprunggelenksverletzung erlitt.

Borussia Mönchengladbach: So liefen die Testspiele
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So liefen Borussias Testspiele in der Vorbreitung

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Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Florian Neuhaus: Ein Pokalspiel und zwei Bundesligaspiele bleiben Neuhaus, um sich für eine weitere Nominierung zu empfehlen. Dann muss sich Joachim Löw entscheiden, wen er im Oktober gegen die Türkei, die Ukraine und die Schweiz aufbietet. Der 41. deutsche Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach ist Neuhaus damit offiziell noch nicht. Der Bundestrainer wechselte bevorzugt defensiv.

Yann Sommer: Das erste Gegentor beim 1:2 gegen die Ukraine ging auf seine Kappe, einen Schuss von halbrechts ließ er nach vorne abprallen. Gündogans Schuss von der Strafraumkante im Duell mit dem DFB-Team war dagegen scharf und äußerst platziert geschossen, später hielt er stark gegen Julian Draxler. Vielleicht darf sich Sommer, der in Borussias Testspielen nur 45 Minuten lang zum Zug kam, ganz in Ruhe auf den Bundesligastart gegen Borussia Dortmund (19. September, 18.30 Uhr) vorbereitet. Im Pokal gegen den FC Oberneuland könnte Tobias Sippel eine Chance bekommen.

Nico Elvedi: Trotz der Niederlage in der Ukraine erhielt der Innenverteidiger gute Kritiken, gegen Deutschland machte er ebenfalls ein sauberes Spiel. An ihm führt in der „Nati“ kein Weg vorbei. Elvedi bekam 180 Minuten Matchpraxis und ist bereit für den Saisonstart mit Borussia.

Michael Lang: Seine Nominierung war eher überraschend gewesen. Weniger überraschend kam Lang in beiden Spielen nicht zum Einsatz. Zurück in Gladbach dürfte es selbst mit einem Bankplatz schwierig werden für den Außenverteidiger.

Breel Embolo: Dass er erst einmal fehlen wird, trifft Borussia. Im Vorjahr hatte er sich nach einer Verletzung herankämpfen müssen, diesmal überstand er die Vorbereitung ohne Blessuren. Dass Embolos Sprunggelenk im Zweikampf mit Teamkollege Ginter in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist bitter, war aber vor allem unglücklich. Bis dahin war der Angreifer gegen Deutschland der beste Schweizer gewesen und hatte stark den Ausgleich vorbereitet.

Stefan Lainer: Österreichs 2:1 gegen Norwegen war der einzige Sieg, den ein Gladbacher Nationalspieler erlebte. Und Lainer, der 90 Minuten zum Einsatz kam, konnte schon mal üben, wie Dortmunds Stürmer Erling Haaland zu besiegen ist (der dennoch traf). Weniger erfolgreich verlief das Heimspiel gegen Rumänien, wo Lainer immerhin – typisch für Borussen in der Länderspielpause – als Vorbereitung des Anschlusstreffers zum 2:3-Endstand in Erscheinung trat.

Borussia Mönchengladbach: DFB-Debütanten - die Vorgänger von Neuhaus und Hofmann
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Borussias Debütanten im DFB-Team

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Foto: dpa/Marco Steinbrenner

Hannes Wolf: Seine Comeback-Reise zur österreichischen U21 brachte zwei Niederlagen. Erst gab es ein blamables 1:5 gegen Albanien, bei dem Wolf zum zwischenzeitlichen 1:3 vom Elfmeterpunkt traf. Etwas besser lief es dann beim 1:2 gegen England, von Wolf kam ein Assist. Immerhin kehrt er mit 180 Minuten in den Beinen nach Gladbach zurück, wo er ab Donnerstag wieder den Kostenpflichtiger Inhalt Konkurrenzkampf mit Lars Stindl um die Zehnerposition aufnehmen wird.

Kaan Kurt: Am Freitagabend beim letzten Borussia-Test in Venlo saß der Rechtsverteidiger schon wieder auf der Bank und kam in der Schlussphase rein. Am Vortag hatte Kurt 78 Minuten bei der Niederlage der deutschen U20-Auswahl gegen Dänemark (1:2) auf dem Platz gestanden.

Jan Olschowsky: Borussia Nummer vier auf der Torwartposition feierte im zweiten Duell mit Dänemark ihr Debüt. Olschowsky wurde zur zweiten Halbzeit für Dortmunds Nachwuchskeeper Luca Unbehaun eingewechselt und hielt beim torlosen Unentschieden die Null fest.

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