Borussias Sportdirektor Max Eberl im Interview „Wir sind ein Karriereverein“

Mönchengladbach · Seit zehn Jahren ist Max Eberl Borussias Sportdirektor. Als er anfing, spielte der Klub gegen den Abstieg. Im Exklusiv-Interview erklärt er, warum Gladbach kein Ausbildungs-, sondern ein Karriereverein ist und warum er es nicht mag, als unambitioniert hingestellt zu werden.

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Das ist Max Eberl

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Seit Januar 1999 ist Max Eberl Borusse. Als Spieler war er vor allem Abstiegskämpfer, einmal musste er mit Borussia in die Zweite Liga, 2001 erlebte er den Wiederaufstieg. Anfang 2005 wurde er Jugendkoordinator und ist seit 2008 Sportdirektor. Über sein Amtsjubiläum, die Entwicklung des Klubs und seine Zukunftspläne sprach Karsten Kellermann mit dem 45-Jährigen.

Herr Eberl, als Sie 2008 das Amt des Managers von Christian Ziege übernahmen, hätten Sie wahrscheinlich nicht damit gerechnet, mal zehn Jahre im Amt zu sein?

Max Eberl Das konnte man unter den damaligen Gegebenheiten nicht erwarten, denke ich. Als ich aber nach einigen Jahren merkte, dass einige Dinge, die ich mir vorgenommen hatte, geklappt haben, kam der Ehrgeiz, nach Helmut Grashoff als der Manager mit der zweitlängsten Amtszeit in Borussias Geschichtsbücher einzugehen.

Als sie das Amt angetreten haben, haben Sie klare Zielsetzungen formuliert. Vor allem sollte Borussia wieder eine fußballerische Identität haben. Hat das geklappt?

Eberl Ich wurde damals nach einer Vision gefragt. Ich habe von Werder Bremen als das große Vorbild gesprochen: mit Kontinuität erfolgreich zu sein. Dazu gehörte auch, eine klare Identität zu haben. Ich kannte Borussias DNA, auf eigene Spieler zu setzen, und hatte sicherlich den Wissensvorsprung, dass mir klar war, welch große Qualität in den folgenden Jahren aus dem Nachwuchs kommen würde.

War es der entscheidende Kniff, die Fohlenphilosophie, mit der einst Hennes Weisweiler Borussia groß gemacht hat, in die Gegenwart zu übersetzen?

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Foto: AFP/UWE KRAFT

Eberl Jeder Klub hat eine DNA – und eine klarere Vorgabe als das, was diesen Klub groß gemacht hat, konnte es ja nicht geben. Es ging darum, eine Strategie zu entwickeln, die die Geschichte des Klubs aufgreift, aber den heutigen Bedingungen angepasst.

Zunächst mussten Sie dann aber mit Hans Meyer einen Retter holen. Michael Frontzeck setzte die Arbeit fort als Meyer aufhörte. Dann kam Lucien Favre und alles explodierte förmlich.

Eberl Als mir Hans Meyer 2009 kurz nach dem Klassenerhalt mitteilte, dass er nicht weitermachen würde, hatten wir ein Team zusammen, das für ein 4-2-3-1-System zusammengestellt war. Wir mussten dann einen Trainer finden, der zu dem Ansatz passte und das war Michael Frontzeck. Es lief ja auch gut bis zu einem gewissen Zeitpunkt, wir haben damals einige attraktive Spiele im Borussia-Park gesehen. Nebenbei haben sich Spieler wie Marco Reus und andere gut entwickelt. Es war ein Anfang. Nach der Problemphase in der Hinrunde 2010/11 haben wir im Februar 2011 reagiert und in Lucien Favre einen Trainer bekommen, der zu dem Team passte, in dem es viele junge Spieler gab, aber eben auch eine schwierige sportliche Situation. Wir brauchten einen Trainer, der die Klasse halten, aber auch mit jungen Spielern etwas entwickeln konnte. Das war Lucien Favre. Und mit einem Quantum Glück haben wir das geschafft. Aus dieser Phase ist dann etwas Großartiges entstanden.

Was wäre geworden, wenn Borussia in der Saison der Relegationsrettung 2010/11 etwas weniger Glück gehabt hätte, auch mit Max Eberl?

Eberl Dann muss man sicher die hypothetische Frage stellen, ob wir hier sitzen und über zehn Jahre Sportdirektor Max Eberl sprechen würden. Dass man Glück braucht, damit die Dinge funktionieren, das ist nun mal so im Sport. Ich bin aber der Meinung, dass der, der dafür arbeitet, das Glück bekommt, das er sich verdient hat. Wir hatten das nötige Glück, ja, aber wir haben auch viele gute Entscheidungen gefällt, die trotz aller Emotionalität, die es damals rund um den Klub gab, sehr überlegt waren. Sonst wäre das, was danach passiert ist, nicht möglich gewesen.

Sie haben als Spieler mit Borussia einen Abstieg erlebt und einen Aufstieg gefeiert, es gab spektakuläre Rettungen, die Rückkehr in den Europapokal und die Spiele in der Champions League. Aber nichts, wie sie sagen, „Blechernes“. Wurmt Sie das?

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Foto: Karsten Kellermann

Eberl Ich kann sagen, dass ich in den fast 20 Jahren als Borusse alles erlebt habe. Als ich kam, war der Klub fast insolvent und stieg ab, später gab es die Champions-League-Spiele gegen den FC Barcelona. Das ist eine extreme Spanne. 2001 haben 100.000 Menschen mit uns den Aufstieg gefeiert, das hat mir, hat uns allen, gezeigt, welch große Emotionalität Borussia bedeutet. Auch damals sind wir aber nicht als Meister aufgestiegen…

Weil ein Tor fehlte… (Eberl verschoss im letzten Spiel gegen Chemnitz beim Stand von 3:0 einen Elfmeter)…

Eberl (lacht) Das hoffe ich nicht.

Spaß beiseite, es waren drei Punkte gegenüber dem 1. FC Nürnberg. Aber wie oft haben Sie schon mit Ihrem aktuellen Trainer Dieter Hecking, der 2015 den Pokal holte, darüber gesprochen wie es ist, eine Trophäe in Händen zu halten?

Eberl Das war schon öfter Thema. Ich habe unfassbar viel erlebt mit Borussia, aber das ist mir leider bisher verwehrt geblieben, obwohl ich zweimal als Spieler und zweimal als Sportdirektor im Pokal-Halbfinale stand. Sicherlich werde ich mit dem Spruch, etwas Blechernes in der Hand haben zu wollen, oft konfrontiert, aber es ist eben meine Ambition, es mit Borussia zu schaffen. Auch wenn es viele nicht so sehen: Ich will den größtmöglichen Erfolg. Das ist nun mal ein Titel. Sicherlich ist für uns auch die Teilnahme am Europapokal wie ein Titel, aber es gibt eben keinen Pokal dafür.

Ärgert es Sie, dass Borussia nachgesagt wird, unambitioniert zu sein?

Eberl Ja, weil es eine totale Fehleinschätzung ist. Wir sagen, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen – eine größere Ambition kann man im Sport nicht haben.

Was haben zehn Jahre Sportdirektor-Dasein aus dem Menschen Max Eberl gemacht?

Eberl Als ich angefangen habe, habe ich einigen Leuten, die mir nahe stehen, gesagt, dass Sie mir auf den Hinterkopf schlagen sollen, wenn es in eine falsche Richtung geht. (Fühlt am Hinterkopf) Ich habe ein Horn dahinten – nein, im Ernst: Ich darf in einer sehr exponierten Position arbeiten, das Wichtigste ist für mich, dass man trotzdem Mensch bleibt – und ich glaube, dass ich der geblieben bin, der ich immer war.

Und als Manager? Sie sind ja quasi als Greenhorn eingestiegen. Da dürfte sich einiges getan haben.

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Foto: dpa/Marco Steinbrenner

Eberl Ich habe die unterschiedlichsten Facetten erlebt, ob es Transfers betrifft, mediale Aufmerksamkeit im Erfolg und im Misserfolg, der Umgang mit den Spielern – da habe ich mich natürlich entwickelt. Ich bin geduldiger geworden, gerade wenn es um Transfers oder strategische Sachen geht.

Hätte es sich der Spieler Max Eberl in der aktuellen Welt der Fußballer wohlgefühlt? Wäre Sie einer mit einem riesengroßen Instagram-Account gewesen?

Eberl Definitiv nicht, das kann ich ausschließen. Mir wäre es wichtig, allein als Fußballer wahrgenommen zu werden, da müsste ich nicht der ganzen Welt zeigen, was ich sonst noch so mache – mal abgesehen von einige gewagten Frisuren vielleicht. Aber vielleicht hätte ich in der heutigen Situation, in der alles über jeden Spieler bekannt ist, auch gar nicht die Gelegenheit bekommen, über 250 Pflichtspiele in der Ersten und Zweiten Liga zu machen.

Ist es heute, da alles durchleuchtet wird, überhaupt noch ein Spaß, Fußballer zu sein?

Eberl Die Freude am Spiel wird immer erhalten bleiben, aber es ist immer komplizierter, mit dem Drumherum klar zu kommen. Darum ist es uns wichtig, den Sport wieder in den Vordergrund zu rücken, es muss wieder um den Fußball gehen.

Trotzdem baut Borussia ein Hotel. Das neue Haus für die Profis, ist noch in der Warteschleife.

Eberl 2002 hat der Klub die weiseste Entscheidung gefällt, als der Stadionbau beschlossen wurde. Das Stadion ermöglichte uns, dem Sport, erst, über die Erfolge, die wir jetzt feiern durften, überhaupt nachzudenken. Das andere Gebäude ist ja nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Rehazentrum und ein Vereinsmuseum. Außerdem gibt es das neue Nachwuchsinternat. Das Profihaus wäre der nächste große Schritt in unserem Ensemble, das insgesamt für die Nachhaltigkeit des Klubs steht.

Wie geht es mit dem Fußball weiter – wie sehr kann er sich auf das Wesentliche konzentrieren? Ist das realistisch? Borussia zum Beispiel hat gerade das Büro in China offiziell eröffnet.

Eberl Der Ansatz, dass der Fußball das Wesentliche bleibt, muss immer realistisch bleiben. Für einen Klub wie Borussia geht es darum, neue Einnahmequellen zu eröffnen, die dann dem Sport zu Gute kommen. Darum muss man sich zumindest mit anderen Märkten beschäftigen, ohne dass das bedeutet, dass da allein die Zukunft liegt und wir künftig nur noch Freundschaftsspiele in China machen werden. Allerdings müssen wir tatsächlich allgemein aufpassen, dass wir das Spiel an sich, nicht aus den Augen verlieren. Wir kommen an eine Kreuzung, an der wir uns fragen müssen: Wieviel Showbusiness wollen wir? Für uns als Borussia ist klar, dass der Fußball im Vordergrund steht.

Wo sind für Borussia die Grenzen? Helmut Grashoff musste auch in den ganz großen Zeiten immer wieder die Topspieler verkaufen – das ist auch heute so. Wäre der nächste Schritt, unabhängig davon zu werden und Spieler wie Thorgan Hazard und Denis Zakaria langfristig zu halten?

Eberl Es gibt in Europa acht bis zehn Vereine, auf die das zutrifft. Aber selbst ein Verein wie Borussia Dortmund, der ganz andere Möglichkeiten hat als wir, ist nicht in der Lage, seine Topspieler ohne Wenn und Aber zu halten. Wenn die Topvereine Europas kommen, sind die Spieler weg. Ich kann natürlich dem ehrenwerten Ziel hinterherjagen, alle unsere tollen Spieler zu behalten und on Top noch Geld zu haben. Aber ist das realistisch? Wir haben unsere Voraussetzungen, die klar formuliert sind: Haben wir sportlichen Erfolg, dann können wir investieren. Sportlicher Erfolg setzt sich aus Europa, aber auch Transfererlösen zusammen. Das ist für mich als Sportdirektor eine klare Vorgabe. Wenn wir sportlich Geld erwirtschaften, können wir es eins zu eins in den Kader stecken, das ist bei anderen Klubs nicht so, weil es andere Verbindlichkeiten gibt. Es ist aber ein Kreislauf: Wir entwickeln Spieler, und wenn wir mit ihnen erfolgreich sind, kommen die großen Klubs, das ist leider so und wird sich nicht grundlegend ändern.

Borussia ist also ein Ausbildungsverein?

Eberl Nein, gegen den Ausdruck wehre ich mich. Wir sind ein ambitionierter Verein, der Spieler für den eigenen Erfolg entwickelt. Wenn wir einen Granit Xhaka für über 40 Millionen Euro verkaufen, ist es ein großer Erfolg. Aber das hat nichts damit zu tun, dass wir einen Spieler für Arsenal London ausgebildet haben, sondern, dass einer unserer Spieler auf dem europäischen Markt einen außergewöhnlichen Stellenwert erlangt hat. Wir haben unsere Grenzen, wir kennen unsere Identität – und aus der heraus gehen wir unseren Weg. Dann besteht auch nicht die Gefahr, dass wir stolpern.

Was bedeutete Ihnen in diesem Transfersommer mehr: Dass es eine schwarze Null in der Transferbilanz gibt und in Alassane Plea trotzdem der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte geholt wurde, oder dass Thorgan Hazard, für den es viele Interessenten gab, geblieben ist?

Eberl Beides trifft ja genau das, was ich gesagt habe. Wir hatten genug Qualität im Kader, um den Kauf von Alassane zu realisieren. Und wir haben den nächsten Schritt gemacht. Thorgan Hazard will sich bei uns weiterentwickeln und hat sich trotz der Tatsache, dass wir nicht international spielen, entschieden zu bleiben statt darauf zu insistieren, den Verein zu wechseln. Es gab Anfragen, ja, aber wir haben uns damit nicht großartig beschäftigt und schließlich hat er sich entschieden zu bleiben, weil er bei uns eine Perspektive für sich sieht. Es ist also nicht mehr zwangsläufig so, dass ein Spieler, der Anfragen von vermeintlich größeren Klubs hat, geht. Das unterstreicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind eher ein Karriereverein als ein Ausbildungsverein.

Wie ist Ihre persönliche Bilanz der Transfers in den zehn Jahren als Manager?

Eberl Natürlich hat nicht jeder Transfer funktioniert. Es gibt welche, die sind toll eingeschlagen, andere laufen unter dem Radar und andere, die nicht geglückt sind, funktionieren dann bei anderen Vereinen, wie zum Beispiel Nico Schulz. Aber das ist doch die Geschichte von Transfers. Man hat bei jedem Spieler, den man holt, eine Vision und eine Idee. Mal klappt es, mal nicht, dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich. In der Summe denke ich, dass wir mehr geglückte als missglückte Transfers getätigt haben.

Granit Xhaka hat zwei Jahre gebraucht, um stabil zu werden, wurde dann Kapitän. Für Jonas Hofmann hat Borussia viel Schelte bekommen, jetzt ist er das Gesicht des neuen sportlichen Ansatzes und taucht im Dunstkreis der Nationalmannschaft auf. Sind solche Entwicklungen für Sie eine Genugtuung?

Eberl Ich bin froh, wenn wir gute Qualität im Kader haben, aber es geht für mich nicht darum, es unseren Kritikern zu zeigen. Wir hatten bei Jonas wie bei allen Spielern eine Idee, die im ersten Step aber nicht geklappt hat. Nun haben wir ein neues Spielsystem und auf einmal passen seine Qualitäten perfekt zu dem, was sich der Trainer überlegt hat. Es gibt unterschiedliche Situationen – und für Jonas passt es top.

Im Sommer waren sieben Borussen bei der WM. Was sagt das über den Klub aus?

Eberl Viele Spieler sind bei uns Nationalspieler geworden. Nehmen wir nur die deutschen Spieler: Marco Reus, Marc-André ter Stegen, Patrick Herrmann, Lars Stindl. Das zeigt, dass wir gut hinschauen, bei den Spielern, die wir holen, sie dann aber auch gut entwickeln. Das führt auch dazu, dass ein Nationalspieler wie Matthias Ginter sich entscheidet, von einem größeren Verein zu uns zu kommen, weil er für sich eine Entwicklungsmöglichkeit sieht. Das war für uns ein großes Zeichen.

Mal ehrlich: Gibt es etwas, was Sie am Manager-Job nervt? Zum Beispiel die Tatsache, dass Sie kaum noch darum herumkommen, sich zu irgendeinem Thema dieser Welt äußern zu müssen?

Eberl Ich finde, dass wir, die wir im Fußball tätig sind, gewisse Themen durchaus besprechen sollten. Die Popularität des Fußballs ist nun mal groß, und das gibt unseren Worten Gewicht. Aber es darf nicht inflationär sein. Ich kann ja selbst entscheiden, wozu ich mich äußere. Aber insgesamt bin ich sehr dankbar dafür, dass ich nach dem Profi-Leben auch den zweiten Lebenstraum leben darf, nämlich im Management eines Vereins wie Borussia arbeiten zu dürfen.

Wird es das 15- oder 20-jährige Jubiläum des Gladbach-Managers Max Eberl geben?

Eberl Das liegt ja nicht ausschließlich an mir. Ich will einfach einen guten Job machen, authentisch, ehrlich und klar meine Arbeit verrichten – und das mit Erfolg. Wenn das so ist, dann können es auch 15 oder 20 Jahre werden. Aber sich festzulegen, das ist im Fußball unmöglich. Damit will ich für nichts vorbauen, das ist einfach realistisch. Ich kann mir sehr gut vorstellen, in fünf Jahren noch Manager bei Borussia zu sein, und das wäre ich am liebsten auch, denn dann wäre mein Job weiter gut gewesen.

Kann es auch noch weitere fünf Jahre das Duo Max Eberl/Dieter Hecking geben?

Eberl Das würde sehr viel darüber sagen, dass wir unsere Politik, auf Kontinuität zu setzen, umsetzen. Und das wäre auch ein gutes Zeichen. Aber dass ich bei aller erwünschten Kontinuität den Erfolg als das Allerwichtigste ansehe, ist unbestritten. Wir haben mit Dieter Hecking im Dezember 2016 eine sehr gute Entscheidung gefällt. Er hat in einer Phase, als wir auf dem Platz etwas durcheinander waren, mit seiner Klarheit und seiner Erfahrung wieder Struktur ins Team gebracht. Wir waren dann sogar im Pokalhalbfinale und im Achtelfinale der Europa League. Was uns allen nicht gepasst hat, war die Rückrunde der vergangenen Saison. Wir haben uns viele Gedanken im Sommer gemacht, einiges verändert und einen sehr guten Saisonstart hingelegt. Das gilt es jetzt fortzusetzen. Wie lange das sein wird, das ist im Fußball schwer zu sagen, wie gesagt. Das heißt nicht, dass ich weitere fünf Jahre mit dem Duo Eberl/Hecking bei Borussia ausschließe, aber es gibt dafür keine Garantien. Der Fußball ist sehr stark mit Aktualität verbunden, auch wenn ich versuche, mich davon immer ein Stück weit zu lösen und objektive Bewertungsmaßstäbe anzusetzen.

Ist das das aktuelle Profil des Managers Max Eberl: Er will Kontinuität, hat aber auch gelernt, dass es eine Realität gibt, an der man nicht vorbei kommt?

Eberl Ja, das kann man sagen. Aber über allem steht, dass ich erfolgreich sein möchte.

Karsten Kellermann führte das Gespräch.

(kk)
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