Gegen Union Berlin Thurams Tor ist zu wenig – Borussia nur 1:1

Mönchengladbach · Borussia tat sich im ersten Heimspiel der Saison schwer gegen Union Berlin. Das Kopfballtor von Marcus Thuram war zu wenig, es reichte am Ende nur zu einem 1:1 vor 10.383 Zuschauern.

Bundesliga, 2. Spieltag, Fotos: Borussia Mönchengladbach - Union Berlin
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Foto: dpa/Bernd Thissen

Es war ein hartes Stück Arbeit für Borussia und am Ende stand ein tristes 1:1 gegen Union Berlin im ersten Heimspiel der Saison 2020/21. Das Kopfballtor von Marcus Thuram reichte den Gladbachern nicht zum ersten Sieg, Nico Schlotterbeck schaffte auf die gleiche Art und Weise den Ausgleich für die Gäste aus der Hauptstadt. Damit haben die Gladbacher nach zwei Spielen nur einen Punkt auf dem Konto. Der Auftakt ist somit einigermaßen dünn ausgefallen.

Rose setzte gegen den „unangenehmen Gegner“ aus dem Berliner Stadtteil Köpenick auf viel Wucht in der Offensive: Marcus Thuram gehörte wie erwartet zur Startelf, etwas überraschender war, dass auch Alassane Plea bereits von Beginn an dabei war. Unterstützt wurden die Franzosen von Lars Stindl und Jonas Hofmann. Neuling Hannes Wolf, der beim 0:3 in Dortmund angefangen hatte, saß dieses Mal auf der Bank.

Rose sandte mit seiner Personalauswahl zugleich eine Botschaft aus: Gegen die Berliner würde es nur mit voller Kraft gehen, und genau die repräsentieren Thuram und Plea, die beiden besten Torschützen der vergangenen Saison, in der Liga trafen sie jeweils zehnmal.

Auch am Samstag war es Plea, der die erste große Gladbach-Chance hatte vor den 10.383 Fans, die, im nötigen Abstand auf den Tribünen verteilt, im Borussia-Park bei der Heimspiel-Premiere der Saison 2020/21 dabei waren. In der 17. Minute ließ Plea nach Lars Stindls Zuspiel im Berliner Strafraum Robin Knoche aussteigen, scheiterte dann aber an Torwart Andreas Luthe. Eben jener Luthe, der 2011 beim legendären Relegationsspiel im Tor des VfL Bochum stand und das späte Tor von Igor de Camargo bekam.

Es war bis zur 30. Minute der einzige Torschuss der Borussen, die Gäste hingegen, bei denen der Ex-Gladbacher Max Kruse nicht zur Startelf zählte, versuchten es einige Mal mehr, vor allem über die linke Seite kam viel in Richtung Yann Sommer. Der Schweizer hatte in der 31. Minuten dann Glück, als Sheraldo Becker die Querlatte traf.

Die „Eisernen“ machten geschickt die Räume eng, so tat sich Borussia schwer auf dem Weg zum Tor. Zu selten kam Roses Team mit Speed. Die zweite große Chance gab es daher nach einer Ecke von Jonas Hofmann, doch erneut reagierte Luthe nach Pleas Kopfball stark.

Die Berliner schafften es, die Stimmung im Stadion herunterzukochen. Ohne die Ultras, die dem Spiel fern bleiben nach dem Motto „Alle oder keiner“, war es ein Old-School-Support, der sich durchaus am Geschehen auf dem Rasen orientierte - so gab es dann einige recht ruhige Phasen während der ersten Halbzeit. Und manchmal war da auch Rumoren. Denn so richtig Power brachten die Gladbacher nicht auf den Rasen. Es wurde viel quergespielt, die Tiefe fanden die Borussen selten, gerade Thuram war anzumerken, dass er noch im Aufbau-Modus ist.

Es war das von Rose erwartete komplizierte Spiel, in dem den Borussen der Wille, es auf die Siegerstraße zu lenken, anzumerken war, doch fehlte die Klarheit, die letzte Konsequenz und manchmal die nötige Konzentration. Daher landeten einige Bälle im Niemandsland, ausgerechnet dann, wenn es mal Platz gegeben hätte. Deswegen hatten die Berliner sogar Vorteile in der Torschuss-Statisitik. Allerdings hatte Gladbach die klareren Abschluss-Möglichkeiten.

Es blieb ein zähes Ringen um den Punch, der die wackeren Gäste anzählen würde. Immer wieder warfen sich die ganz in Rot gedressten Gäste in Schüsse und Pässe der Gladbacher, machten auch nach dem Seitenwechsel weiter deutlich, dass die sich Zählbares erkämpfen wollten, anders am Ende Mai, als es ein klares 1:4 gab. Da jedoch war Borussia ganz anders im Flow. Den muss man sich erst noch erarbeiten.

Wie in der vergangenen Saison war es dann Marcus Thuram, der zunächst zum Dosenöffner für Gladbach wurde. In der 57. Minute wuchtete er eine Hofmann-Ecke per Kopf an Luthe vorbei ins Tor zum 1:0. Schon in seinem ersten Borussia-Jahr hatte Thuram immer wieder das erste Tor gemacht. Er geht damit auch als erster Torschütze dieser Bundesliga-Saison in die Annalen ein. Bei einer Umfrage unserer Redaktion im Vorfeld der Partie war er einer der Herren, denen die Fans genau dies zugetraut hatten. Nach seiner Großtat verneigte er sich vor der Nordkurve.

Die Berliner schafften es danach noch das eine oder andere Mal, die Galdbach-Fans in Unruhe zu versetzen – und dann zu schocken: Nico Schlotterbeck glich ebenfalls per Kopf aus. So war es ein enttäuschender Heimauftakt für die Borussen, die am Ende mit dem Punkt sogar zufrieden sein können.

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