Sommer und Zakaria vorne Borussias Zeugnis zeugt von Mittelmaß

Mönchengladbach · Die Noten der Borussia-Spieler bilden eine mittelmäßige Saison ab. Echte Gewinner gab es nur wenige in Gladbach, dafür einige Enttäuschungen.

Borussia Mönchengladbach: Zeugnis der Saison 2017/2018
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So wurden die Borussen in der Saison 2017/2018 bewertet

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Foto: dpa/dpa, gki hak

Vier DIN-A4-Blätter umfasst die Tabelle mit allen Noten zu allen 34 Bundesligaspiele groß. Klebt man die Blätter aneinander, entsteht ein Zeitstrahl voller Zahlen, hinter denen die Geschichten dieser Saison stecken. Die herausragenden sind diesmal rarer gesät als die enttäuschenden: 14-mal landeten Borussen nur im Bereich von einer glatten Eins bis zu einer Zwei plus. Unvergessen ist Vincenzo Grifos Gala gegen Hoffenheim oder Raffaels Doppelpack gegen Berlin samt "Tor des Jahres". Dafür gab es aber gleich 35-mal eine glatte Fünf: vier beim 1:5 gegen Leverkusen, fünf beim 1:6 gegen Dortmund, sogar sechs beim 1:5 gegen München und am vergangenen Samstag beim 1:2 gegen Hamburg.

Mit einem Gesamtschnitt von 2,91 ist Yann Sommer der beste Gladbacher. Welche Zeitung, welches Onlineportal auch immer Noten vergibt, Torhüter schneiden in der Regel besser ab als Feldspieler. Doch Sommers Rückrundenschnitt von 2,71 ist bemerkenswert. Nach einer durchwachsenen Hinrunde hatte er in Christoph Kramer und Thorgan Hazard noch zwei Kollegen den Vortritt lassen müssen, nach der Winterpause folgt Jannik Vestergaard mit großem Abstand und einer 3,20.

Anlässlich der Zeugnisvergabe liegt es nahe, nicht nur nach Gewinnern und Verlierern zu suchen, sondern auch nach Akteuren, deren Saison möglichst sinnbildlich für die gesamte Mannschaft war. Kramer ist ein Kandidat, weil er nach einer 3,00 in der Hinrunde nur noch eine 3,60 in der Rückrunde schaffte. Für unsere Redaktion und die User von RP Online, die nach jedem Spiel um ihre Noten gebeten wurden, ist er zudem der Konsens-Borusse mit der geringsten Abweichung. Sein finaler Schnitt von 3,32 ist kein Desaster, aber eben auch nicht mehr als solide - passend zur Saison.

Kaum Vorwürfe müssen sich Denis Zakaria und Michael Cuisance gefallen lassen, weil sie a) erst im vergangenen Sommer in die Bundesliga gewechselt sind und b) noch sehr jung bzw. blutjung sind. Zakaria war sowohl für unsere Redaktion als auch für die Online-User der beste Feldspieler (Schnitt von 3,28 und 3,15). Cuisance wurde von den Usern (3,20 im Vergleich zu 3,49) noch deutlich besser gesehen, aber alleine seine 15 Einsätze über mindestens 30 Minuten (sonst gibt es keine Note) sind für den 18-Jährigen ein riesiger Erfolg.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Dass einige Profis gar kein Zeugnis erhalten, steht auch für Geschichten dieser Saison. Tobias Strobl sammelte nach seinem Kreuzbandriss immerhin noch zwei Bewertungen im Endspurt. Ibrahima Traoré schaffte das Kunststück, nur am ersten und letzten Spieltag bewertet zu werden. Laszlo Bénes und Mamadou Doucouré erhielten keine Note. Fabian Johnson kam nach dem 25. November nur noch zu einem einzigen Kurzeinsatz. Und Vincenzo Grifo war zwar auch verletzt, aber nicht so lange, dass er mit lediglich neun Noten ebenso durch das Raster fallen musste.

Steigerungspotenzial haben fast alle. Das Motto für die nächste Saison kann also nur lauten, mehr zu büffeln für weniger Mängel.

(RP)
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