Borussia Mönchengladbach Hofmann? Hinteregger? Dreierkette?

Mönchengladbach · Borussia muss Jonas Hofmanns Stärken besser einbringen. Martin Hinteregger hat konditionellen Rückstand. Spielen sie trotzdem gegen den BVB? Vielleicht, sagt André Schubert. Er könnte auf die Taktik aus dem Bayern-Spiel zurückgreifen.

Martin Hinteregger: Ein kurzes Intermezzo bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Martin Hinteregger

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Foto: afp, HER

Mit Spielen gegen den Ex-Verein ist das immer so eine Sache. Das musste auch Jonas Hofmann erfahren. Sein erstes Spiel gegen den Ex-Verein wird am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) bekanntlich auch sein erstes für seinen neuen sein. Borussia gegen Borussia. Gladbach gegen Dortmund. Da war Hofmann natürlich im Vorfeld ein gefragter Mann, und jedes Wort landete auf der Goldwaage der jeweiligen Anhängerschaft. "Ich versuche auf jeden Fall, alles daran zu setzen, entweder ein Tor zu machen oder sonst wie dazu beizutragen, dass wir das Spiel gewinnen", hatte der 23-Jährige zum Trainingsauftakt in Gladbach mit Blick aufs Spiel gegen Dortmund gesagt.

Weil diese Aussage seitdem auch in zugespitzter Form durchs Netz flog, sah sich der Flügelflitzer nun einer Welle von Unmut-Kommentaren Dortmunder Anhänger ausgesetzt, weswegen er an selber Stelle nun klarstellte. "Schaut euch an, was und wie ich es gesagt habe. Ich habe niemals gesagt, dass es ,mein größter Traum wäre', dem BVB weh zu tun. Es war ein Späßchen und mehr nicht."

Borussia Mönchengladbach in der André-Schubert-Tabelle Dritter am Ende
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Die Schubert-Tabelle

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Das wäre also geklärt. Bleibt nur noch zu klären, ob er dem BVB überhaupt rein praktisch schaden kann, also morgen für die neue Borussia aufläuft. "Beide werden dabei sein, ob von Beginn an oder auf der Bank, das werden wir dann sehen", sagte André Schubert gestern erwartbar nebulös im Vorfeld eines Spiels und meinte mit "beide" neben Hofmann den zweiten Winterzugang, Innenverteidiger Martin Hinteregger (23).

"Wir sind sehr zufrieden mit den beiden, aber sicherlich braucht es noch ein paar Tage, bis sie an ihrem Leistungslimit sind", sagte Schubert. "Martin muss konditionell ein bisschen rankommen und unsere Spielweise kennenlernen. Er ist ein Spieler, der grundsätzlich sehr hoch verteidigt und gut durchdecken kann. Jonas muss uns noch ein bisschen kennenlernen, viel wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft Jonas und seine Stärken kennenlernen und nutzen können."

So muss Schubert abwägen, ob er auf dem rechten Flügel auf Hofmanns Schnelligkeit und Kenntnisse der alten Kollegen setzt oder doch lieber auf Ibrahima Traorés unberechenbare Aktionen und seine Qualität in Eins-gegen-Eins-Situationen. In der Innenverteidigung wird nach menschlichem Ermessen ein Platz frei, weil Havard Nordtveit den gesperrten Granit Xhaka im Mittelfeld vertreten muss. Setzt Schubert auf die etablierte Viererkette, könnten Hinteregger oder Routinier Martin Stranzl die Position neben Julian Korb, Andreas Christensen und Oscar Wendt einnehmen.

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Foto: Wiechmann, Dieter (dwi)

Doch die Offensivstärke des BVB - Dortmund reist als die mit 47 Treffern beste Mannschaft an - könnte Schubert auch dazu bringen, die Taktik aus den Spielen gegen den FC Bayern und Manchester City, also qualitativ ähnlich Offensivreihen, aus der Schublade zu holen. Die sähe dann eine Dreierkette vor, davor Korb und Wendt als hohe Außen, Fabian Johnson, Mo Dahoud und Nordveit als laufstarkes Trio in der Zentrale und vorne das etablierte Duo Raffael/Lars Stindl.

Doch wer stünde in dieser Dreierkette? Denkbar wären vor allem zwei Varianten: Elvedi-Christensen-Hinteregger oder Christensen-Stranzl-Hinteregger. "Wir haben jetzt nicht mal eine andere Taktik gespielt, weil der Gegner besonders stark war, sondern wir analysieren ihn und wollen ihn optimal bespielen können", erklärte Schubert.

Nur in zwei Punkten legte sich Gladbachs Trainer schon fest: "Wir spielen trotzdem [...auch, wenn der BVB so stark ist, Anm. d. Red.], und wir wollen uns nicht nur aufs Verteidigen konzentrieren, wir wollen auch ganz gern mitspielen."

(klü)
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