3:3 in der Nachspielzeit Zwei späte Tore retten Borussia Remis in Frankfurt

Frankfurt · Dreimal Stindl: Borussia Mönchengladbach hat dank seines Kapitäns eine Niederlage in der Bundesliga gerade noch verhindert. Der Kapitän rettete den Fohlen mit seinem Dreierpack ein 3:3 (1:3) bei Eintracht Frankfurt.

Bundesliga 2020/21: Eintracht Frankfurt - Borussia: die Bilder
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Foto: dpa/Arne Dedert

Acht Tage nach dem historischen Einzug ins Achtelfinale der Champions League hat Borussia Mönchengladbach bei Eintracht Frankfurt ganz knapp eine Niederlage abgewendet. Das Team von Trainer Marco Rose rettete ein spätes 3:3 bei den Frankfurtern, ist aber seit drei Bundesligaspielen ohne Sieg. Borussia läuft nun Gefahr, bis Weihnachten die Champions-League-Plätze aus den Augen zu verlieren. 

Rose setzte erneut auf Rotation. Waren es beim 1:1 gegen Hertha BSC sechs Neue in der Startelf, so waren es nun in Frankfurt sogar sieben. Vorn brachte Rose seine „erste Welle“ wieder rein: Alassane Plea, Marcus Thuram und Lars Stindl. Im defensiven Mittelfeld gehörte erstmals seit 365 Tagen Lazlo Benes zur Startelf an der Seite von Christoph Kramer. Yann Sommer kehrte ins Tor zurück.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach: die Einzelkritik der Fohlen
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Frankfurt - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Arne Dedert

Dass es ein intensives Spiel werden würde, erwartete Borussias Trainer Marco Rose, der sich, gefragt zu den Dortmund-Gerüchten um seine Person nicht konkret äußerte und damit die Frage nach seiner Zukunft offen ließ. 

Erstmal aber zeigten die Gladbacher eine gehobene Qualität in einer für sie seltenen Disziplin: dem direkten Freistoß. Einen solchen verwandelte Stindl, indem er den Ball millimetergenau um die Frankfurter Mauer zirkelte nach 14 Minuten, Gladbach-Fans fühlten sich da durchaus an die Könnerschaft eines Juan Arango erinnert. Den letzten Freistoß für Gladbach hatte Plea am 24. August 2019 beim 3:1 in Mainz im Tor untergebracht.

Doch die Freude währte nicht lange. Denn die Antwort des Frankfurters André Silva auf den Rückstand war eindeutig: Er schoss zwei Tore. Zunächst traf er per Elfmeter, als Stefan Lainer, ebenfalls Startelf-Rückehrer, einen Schuss des Ex-Gladbachers Martin Hinteregger mit der Hand aufhielt (22.). Dann traf er zum 2:1, nachdem Aymen Barkok unbehelligt von Gladbachs Sechsern einen Pass genau in die Schnittstelle zwischen Borussias Innenverteidigern spielte (24.). Silva bedankte sich, als er später Barkok den Ball zuspielte und ihn zu einem Tänzchen durch die gesamte Gladbacher Abwehr einlud, das der Frankfurter zum 3:1 abschloss (32.). Vorangegangen war ein schwerer Fehlpass von Bénes im Spielaufbau.

Drei Gegentreffer binnen zehn Minuten – und danach eine bemerkenswerte Passivität immer wieder, wenn die Eintracht kam. Hütters Team wirkte nach dem Ausgleich frischer, heißer und war aggressiver, unter anderem, wenn es um zweite Bälle ging. Insgesamt war es hektisch und zerfahren auf dem zerfurchten Rasen der Frankfurter Arena, der eine regelrechte Stolperfalle für Gladbach war.

Valentino Lazaro, Denis Zakaria und etwas später Breel Embolo waren Roses Antwort auf den deutlichen Rückstand zur Pause, der wirkungslose Hannes Wolf und der bemühte, aber fehlerhafte Benes mussten raus. Gerade Zakarias Wucht sollte die Eintracht nochmal neu vor Probleme stellen. Doch so einfach war der Hebel nicht umzulegen nach dem Erlebnis der ersten Halbzeit und den harten englischen Wochen zuletzt. Kaum einmal brachten sich die Gladbacher in Position vor dem Eintracht-Tor, und wenn dann war der starke Hinteregger da und räumte auf. In Armin Younes, der in der 64. Minute die Chance zum 4:1 nicht nutzte, und Djibril Sow standen zwei weitere frühere Gladbacher auf dem Platz. Stindl (90./Foulelfmeter und 90.+6) rettete in einer wilden Schlussphase das Remis für stark beanspruchte Gladbacher. 

Für Borussia war es das dritte Unentschieden in Folge. Und neben den drei Gegentoren gab es die Erkenntnis, dass Roses Team auf dem Zahnfleisch Richtung Winterpause robbt. Am Samstag gegen 1899 Hoffenheim muss Borussia die Kräfte nochmal deutlich mehr bündeln als in Frankfurt. Dort tat die Eintracht ihnen richtig weh.

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