Franzose erklärt seinen Fahnenjubel So kam es zu Thurams Wechsel zur Borussia

Mönchengladbach · In seinen ersten Wochen bei Borussia hinterließ Marcus Thuram einen vielversprechenden Eindruck. Max Eberl und Steffen Korell erklären, wie Gladbach ihn an den Niederrhein holte – und der Franzose spricht über seinen Fahnenjubel.

 Borussias Siege zelebtriert Marcus Thuram mit der Eckfahne.

Borussias Siege zelebtriert Marcus Thuram mit der Eckfahne.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Für neun Millionen Euro kam Marcus Thuram im Sommer von EA Guingamp zu Borussia. Schon wegen des Namens ein spektakulärer Transfer, Marcus ist der Sohn von Lilian Thuram, der unter anderem 1998 mit der französischen Nationalmannschaft Weltmeister wurde und einer der besten Außenverteidiger der Welt war. Doch schon in seiner Anfangsphase zeigte der 22-Jährige, dass er für Gladbach auch sportlich auf Dauer ein Gewinn sein kann. In seinem ersten Pflichtspiel köpfte er im Pokalspiel in Sandhausen das entscheidende Tor. In der Bundesliga hat er auch bereits drei Treffer erzielt und zwei weitere vorbereitet. Ein bislang guter Transfer für Borussia, der sorgfältig vorbereitet wurde.

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„Wir haben ihn 2015 bei der U19-EM in Griechenland zum ersten Mal live gesehen“, sagt Chefscout Steffen Korell in Borussias neuem Format „FohlenInsights“, das sich in der ersten Folge gänzlich Thuram widmet. „Wir haben bestimmt über 30 Spiele insgesamt von ihm angeschaut“, sagt Korell.

Danach war für Borussia klar: Thuram soll ein Gladbacher werden. „Das erste Gespräch war mit seinem Papa alleine, der sich den Borussia-Park angeschaut hat und damals, glaube ich, schon ein relativ gutes Gefühl hatte“, sagt Sportdirektor Max Eberl. „Die Gespräche haben früh begonnen. Und auch wenn der Transfer erst im Juli zustande kam, war relativ schnell klar, dass er der Nachfolger für Thorgan Hazard sein kann.“ Seit Frühling sprachen die Gladbacher mit den Thurams über einen Wechsel, da war klar, dass Hazard den Weg nach Dortmund gehen wollte, den er schließlich für eine Ablöse von 25,5 Millionen Euro auch gehen durfte.

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„Wenn mein Vater sich schonmal die Mühe macht, und sich einen Verein anschaut, muss das was für mich sein“, sagt Marcus Thuram. „Ich kenne meinen Vater, der fährt nicht einfach so irgendwohin. Dann habe ich mich das erste Mal mit Max Eberl in Paris getroffen, Steffen Korell war auch dabei, auch der Coach Marco Rose. Danach war für mich klar: Ich gehe zur Borussia.“

Dabei war es kein Selbstläufer, den Franzosen an den Niederrhein zu holen. „Die Konkurrenz war tatsächlich groß, die ist nachher auch noch größer geworden, weil alle gesagt haben, wir wollen auf diesen Zug aufspringen“, sagt Korell, der Thuram eine große Zukunft voraussagt. „Ich glaube, wenn das so weitergeht und seine Entwicklung Schritt hält, gibt es nicht so viele Limits.“

Doch so lange Thuram bei Borussia ist, wollen die Fans möglichst häufig ein Ritual sehen, das sich in seinen ersten Wochen in Mönchengladbach schon etabliert hat. Nach Siegen gehen die Gladbacher traditionell in die Kurve und feiern die drei Punkte mit ihren Fans, Thuram schnappt sich dabei die Eckfahne, stülpt sein Trikot darüber und lässt seiner Freude freien Lauf. „Man hat mir mal erklärt, dass unseren Fans unsere Fahnen sehr wichtig sind. Und als wir dann in Köln gewonnen haben, habe ich die Kölner Fahne von der Eckfahne genommen und mein Trikot drübergehängt. So bin ich dann durch das Stadion gelaufen, nur wegen dieser Geschichte“, erklärt Thuram.

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